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Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

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Hin und wieder schweift, kaum sichtbar durch die
Gebüsche.
Aber des Aethers Lieblinge, sie, die glücklichen Vögel
Wohnen und spielen vergnügt in der ewigen Halle
des Vaters!
Raums genug ist für alle. Der Pfad ist keinem
bezeichnet,
Und es regen sich frei im Hause die Großen und
Kleinen.
Ueber dem Haupt frohlocken sie mir und es sehnt
sich auch mein Herz
Wunderbar zu ihnen hinauf; wie die freundliche
Heimath
Winkt es von oben herab und auf die Gipfel der
Alpen
Möcht' ich wandern und rufen von da dem eilenden
Adler,
Daß er, wie einst in die Arme des Zeus den se-
ligen Knaben,
Aus der Gefangenschaft in des Aethers Halle mich
trage.
Thöricht treiben wir uns umher; wie die irrende
Rebe,
Wenn ihr der Stab gebricht, woran zum Himmel
sie aufwächst,
Breiten wir über den Boden uns aus und suchen
und wandern

Hin und wieder ſchweift, kaum ſichtbar durch die
Gebuͤſche.
Aber des Aethers Lieblinge, ſie, die gluͤcklichen Voͤgel
Wohnen und ſpielen vergnuͤgt in der ewigen Halle
des Vaters!
Raums genug iſt fuͤr alle. Der Pfad iſt keinem
bezeichnet,
Und es regen ſich frei im Hauſe die Großen und
Kleinen.
Ueber dem Haupt frohlocken ſie mir und es ſehnt
ſich auch mein Herz
Wunderbar zu ihnen hinauf; wie die freundliche
Heimath
Winkt es von oben herab und auf die Gipfel der
Alpen
Moͤcht' ich wandern und rufen von da dem eilenden
Adler,
Daß er, wie einſt in die Arme des Zeus den ſe-
ligen Knaben,
Aus der Gefangenſchaft in des Aethers Halle mich
trage.
Thoͤricht treiben wir uns umher; wie die irrende
Rebe,
Wenn ihr der Stab gebricht, woran zum Himmel
ſie aufwaͤchst,
Breiten wir uͤber den Boden uns aus und ſuchen
und wandern

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[157/0165] Hin und wieder ſchweift, kaum ſichtbar durch die Gebuͤſche. Aber des Aethers Lieblinge, ſie, die gluͤcklichen Voͤgel Wohnen und ſpielen vergnuͤgt in der ewigen Halle des Vaters! Raums genug iſt fuͤr alle. Der Pfad iſt keinem bezeichnet, Und es regen ſich frei im Hauſe die Großen und Kleinen. Ueber dem Haupt frohlocken ſie mir und es ſehnt ſich auch mein Herz Wunderbar zu ihnen hinauf; wie die freundliche Heimath Winkt es von oben herab und auf die Gipfel der Alpen Moͤcht' ich wandern und rufen von da dem eilenden Adler, Daß er, wie einſt in die Arme des Zeus den ſe- ligen Knaben, Aus der Gefangenſchaft in des Aethers Halle mich trage. Thoͤricht treiben wir uns umher; wie die irrende Rebe, Wenn ihr der Stab gebricht, woran zum Himmel ſie aufwaͤchst, Breiten wir uͤber den Boden uns aus und ſuchen und wandern

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Zitationshilfe: Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826/165>, abgerufen am 24.11.2024.