Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 2. Leipzig, 1780.Vom Wasser. gur, weder in ganz gerader Linie, noch viereckt noch zirkelrund seyn soll, wird wohlkeiner weitern Entwickelung bedürfen. [Abbildung]
Inseln dienen in einem See sowohl zur Unterbrechung der leeren Wasserfläche, bloßes II Band. M
Vom Waſſer. gur, weder in ganz gerader Linie, noch viereckt noch zirkelrund ſeyn ſoll, wird wohlkeiner weitern Entwickelung beduͤrfen. [Abbildung]
Inſeln dienen in einem See ſowohl zur Unterbrechung der leeren Waſſerflaͤche, bloßes II Band. M
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Vom Waſſer.
gur, weder in ganz gerader Linie, noch viereckt noch zirkelrund ſeyn ſoll, wird wohl
keiner weitern Entwickelung beduͤrfen.
[Abbildung]
Inſeln dienen in einem See ſowohl zur Unterbrechung der leeren Waſſerflaͤche,
als auch zur Bereicherung der Scene. Man ſieht ſie daher faſt immer mit Vergnuͤ-
gen, zumal da ſie der ſchoͤnſten maleriſchen Lagen faͤhig ſind. Dennoch ſind ſie
nicht immer noͤthig, und man darf in einem von der Kunſt angelegten See ſie nicht
uͤberall anzubringen ſuchen. Zuweilen koͤnnen ſie ſelbſt einen ſchoͤnen Proſpect von
Waſſer verderben, wenn ſie naͤmlich fuͤr den Bezirk zu groß entworfen ſind, oder
das zwiſchen ihnen und dem jenſeitigen Ufer befindliche Waſſer nicht uͤberſehen werden
kann, und ſie daher mit dem Lande zuſammenzuhaͤngen ſcheinen, oder wenn ſie in Ge-
ſtraͤuch, in Schilf und Rohr zu ſehr verwildern. Wo mehrere Inſeln ſind, da muͤſſen
ſie ſich durch Verſchiedenheit der Geſtalt und der Ausſtaſſirung unterſcheiden. Zwey
bis drey Inſeln koͤnnen einem See von einigem Umfange ſchon Abwechſelung genug
geben. Die Vielheit der Inſeln zerſtoͤrt den Charakter des Sees, der dadurch in ein
bloßes
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Zitationshilfe: | Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 2. Leipzig, 1780, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst2_1780/93>, abgerufen am 21.07.2024. |