Stämme der Bäume erblickt wird, eine edlere Bestimmung. Der Ausgang läust wieder in den Kunstgarten hinein, aus dem man den Berg besteigt. --
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8. Gärten in China.
Unter allen Gärten, welche die übrigen Welttheile besitzen mögen, haben keine in den neuern Zeiten ein solches Ansehen erhalten, als die chinesischen, oder das, was man unter diesem Namen reizend genug geschildert hat. Sie sind nicht blos ein Gegenstand der Bewunderung, sondern auch der Nachahmung geworden. Wenn auch gleich schon Nachdenken und Genie, ohne Unterstützung eines besondern Bey- spiels, auf die Erfindung der neuen Manier leiten konnten, die man in England auf- genommen und die sich von da weiter zu verbreiten angefangen hat; so ist es doch wahrscheinlich, daß die Nachrichten von den Gärten in China viel dazu beygetragen haben. So viel ist wenigstens gewiß, daß der Engländer von einem großen Vor- urtheil für die Gärten in China bezaubert ist, und daß der Franzose und mit ihm
der
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der Alten und der Neuen.
Staͤmme der Baͤume erblickt wird, eine edlere Beſtimmung. Der Ausgang laͤuſt wieder in den Kunſtgarten hinein, aus dem man den Berg beſteigt. —
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8. Gaͤrten in China.
Unter allen Gaͤrten, welche die uͤbrigen Welttheile beſitzen moͤgen, haben keine in den neuern Zeiten ein ſolches Anſehen erhalten, als die chineſiſchen, oder das, was man unter dieſem Namen reizend genug geſchildert hat. Sie ſind nicht blos ein Gegenſtand der Bewunderung, ſondern auch der Nachahmung geworden. Wenn auch gleich ſchon Nachdenken und Genie, ohne Unterſtuͤtzung eines beſondern Bey- ſpiels, auf die Erfindung der neuen Manier leiten konnten, die man in England auf- genommen und die ſich von da weiter zu verbreiten angefangen hat; ſo iſt es doch wahrſcheinlich, daß die Nachrichten von den Gaͤrten in China viel dazu beygetragen haben. So viel iſt wenigſtens gewiß, daß der Englaͤnder von einem großen Vor- urtheil fuͤr die Gaͤrten in China bezaubert iſt, und daß der Franzoſe und mit ihm
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der Alten und der Neuen.
Staͤmme der Baͤume erblickt wird, eine edlere Beſtimmung. Der Ausgang laͤuſt
wieder in den Kunſtgarten hinein, aus dem man den Berg beſteigt. —
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Gaͤrten in China.
Unter allen Gaͤrten, welche die uͤbrigen Welttheile beſitzen moͤgen, haben keine
in den neuern Zeiten ein ſolches Anſehen erhalten, als die chineſiſchen, oder das,
was man unter dieſem Namen reizend genug geſchildert hat. Sie ſind nicht blos
ein Gegenſtand der Bewunderung, ſondern auch der Nachahmung geworden. Wenn
auch gleich ſchon Nachdenken und Genie, ohne Unterſtuͤtzung eines beſondern Bey-
ſpiels, auf die Erfindung der neuen Manier leiten konnten, die man in England auf-
genommen und die ſich von da weiter zu verbreiten angefangen hat; ſo iſt es doch
wahrſcheinlich, daß die Nachrichten von den Gaͤrten in China viel dazu beygetragen
haben. So viel iſt wenigſtens gewiß, daß der Englaͤnder von einem großen Vor-
urtheil fuͤr die Gaͤrten in China bezaubert iſt, und daß der Franzoſe und mit ihm
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Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 1. Leipzig, 1779, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst1_1779/95>, abgerufen am 16.02.2025.
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