te das Gebot um, und machte das Hauptwerk zum Nebenwerke. Giebt der Zorn nicht oft der Sache einen gewissen Schwung --? Wer kennt und schätzt nicht den Diensteifer, der das dritte Wort ist, wenn wir dem Staate un- sere Dienste anbieten, wenn wir wirklich sei- ne Officianten werden und wenn wir mit der Bitte einer Pension den Staatsdienst verlas- sen --!
Der unbilligste Einwand von allen ist, dass Weiber darum nicht zu Geschäften berufen sind, weil sie zu keiner Freundschaft unter sich Verstand und Willen haben. (Man über- sehe nur nicht, dass nicht ich sondern mein Feind so freundschaftlich ist, an die Freund- schaft zu denken --) Ich leugne nicht, dass ohne ein gewisses Band so genannter Freund- schaft, eigentlich Offenheit, gutmüthiger Be- kanntschaft, Staatsgeschäfte schwerlich be- wirkt, und die leider zu künstlich gerathene Maschine des Staates vereinfacht werden kann, weil ohne dieses Band keine Einheit im Staa- te herauszubringen ist und alles in der Irre ohne Zusammenhang und Ordnung bleibt --
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te das Gebot um, und machte das Hauptwerk zum Nebenwerke. Giebt der Zorn nicht oft der Sache einen gewissen Schwung —? Wer kennt und schätzt nicht den Diensteifer, der das dritte Wort ist, wenn wir dem Staate un- sere Dienste anbieten, wenn wir wirklich sei- ne Officianten werden und wenn wir mit der Bitte einer Pension den Staatsdienst verlas- sen —!
Der unbilligste Einwand von allen ist, daſs Weiber darum nicht zu Geschäften berufen sind, weil sie zu keiner Freundschaft unter sich Verstand und Willen haben. (Man über- sehe nur nicht, daſs nicht ich sondern mein Feind so freundschaftlich ist, an die Freund- schaft zu denken —) Ich leugne nicht, daſs ohne ein gewisses Band so genannter Freund- schaft, eigentlich Offenheit, gutmüthiger Be- kanntschaft, Staatsgeschäfte schwerlich be- wirkt, und die leider zu künstlich gerathene Maschine des Staates vereinfacht werden kann, weil ohne dieses Band keine Einheit im Staa- te herauszubringen ist und alles in der Irre ohne Zusammenhang und Ordnung bleibt —
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te das Gebot um, und machte das Hauptwerk
zum Nebenwerke. Giebt der Zorn nicht oft
der Sache einen gewissen Schwung —? Wer
kennt und schätzt nicht den Diensteifer, der
das dritte Wort ist, wenn wir dem Staate un-
sere Dienste anbieten, wenn wir wirklich sei-
ne Officianten werden und wenn wir mit der
Bitte einer Pension den Staatsdienst verlas-
sen —!
Der unbilligste Einwand von allen ist, daſs
Weiber darum nicht zu Geschäften berufen
sind, weil sie zu keiner Freundschaft unter
sich Verstand und Willen haben. (Man über-
sehe nur nicht, daſs nicht ich sondern mein
Feind so freundschaftlich ist, an die Freund-
schaft zu denken —) Ich leugne nicht, daſs
ohne ein gewisses Band so genannter Freund-
schaft, eigentlich Offenheit, gutmüthiger Be-
kanntschaft, Staatsgeschäfte schwerlich be-
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/379>, abgerufen am 25.11.2024.
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