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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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Nieten aus jenem Glückstopfe; wir die Ge-
winner -- Man kann durch Gedanken sich
erhitzen und zu einer Röthe kommen, die
man eine Seelenröthe nennen könnte, und die
sich von allen jenen unterscheidet, welche
durch körperliche Erhitzungen veranlasst wer-
den; und so eine Röthe innerer Zufriedenheit,
mit Zuziehung einer wohlerlaubten Einbil-
dungskraft erregt -- welch eine Zierde auf der
Wange eines edlen Weibes! Hast du nie die
Wonne eines Familienzimmers empfunden, wo
man eigentlich zu Hause ist? denn in den
übrigen wohnen Gäste oder ein antisokratischen
Dämon von Pracht und Stolz; und welches
Zimmer ist dem andern Geschlechte das ange-
messenste? das erste das beste -- Und wie!
wenn es auch Weiber giebt, die zu meiner
Beschreibung nicht passen, wurden sie nicht
schon als Bräute zum unzeitigen Aufwande
durch Geschenke verführt, die weit über das
Vermögen des Bräutigams gingen? Schwingt
sich das Weib zum Regiment, so wird es ihm
schwer und unerträglich sich herabzustim-
men --; und wenn es sich wirklich herab-

Nieten aus jenem Glückstopfe; wir die Ge-
winner — Man kann durch Gedanken sich
erhitzen und zu einer Röthe kommen, die
man eine Seelenröthe nennen könnte, und die
sich von allen jenen unterscheidet, welche
durch körperliche Erhitzungen veranlaſst wer-
den; und so eine Röthe innerer Zufriedenheit,
mit Zuziehung einer wohlerlaubten Einbil-
dungskraft erregt — welch eine Zierde auf der
Wange eines edlen Weibes! Hast du nie die
Wonne eines Familienzimmers empfunden, wo
man eigentlich zu Hause ist? denn in den
übrigen wohnen Gäste oder ein antisokratischen
Dämon von Pracht und Stolz; und welches
Zimmer ist dem andern Geschlechte das ange-
messenste? das erste das beste — Und wie!
wenn es auch Weiber giebt, die zu meiner
Beschreibung nicht passen, wurden sie nicht
schon als Bräute zum unzeitigen Aufwande
durch Geschenke verführt, die weit über das
Vermögen des Bräutigams gingen? Schwingt
sich das Weib zum Regiment, so wird es ihm
schwer und unerträglich sich herabzustim-
men —; und wenn es sich wirklich herab-

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[367/0375] Nieten aus jenem Glückstopfe; wir die Ge- winner — Man kann durch Gedanken sich erhitzen und zu einer Röthe kommen, die man eine Seelenröthe nennen könnte, und die sich von allen jenen unterscheidet, welche durch körperliche Erhitzungen veranlaſst wer- den; und so eine Röthe innerer Zufriedenheit, mit Zuziehung einer wohlerlaubten Einbil- dungskraft erregt — welch eine Zierde auf der Wange eines edlen Weibes! Hast du nie die Wonne eines Familienzimmers empfunden, wo man eigentlich zu Hause ist? denn in den übrigen wohnen Gäste oder ein antisokratischen Dämon von Pracht und Stolz; und welches Zimmer ist dem andern Geschlechte das ange- messenste? das erste das beste — Und wie! wenn es auch Weiber giebt, die zu meiner Beschreibung nicht passen, wurden sie nicht schon als Bräute zum unzeitigen Aufwande durch Geschenke verführt, die weit über das Vermögen des Bräutigams gingen? Schwingt sich das Weib zum Regiment, so wird es ihm schwer und unerträglich sich herabzustim- men —; und wenn es sich wirklich herab-

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/375>, abgerufen am 25.11.2024.