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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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stühle ein, und es wird sich zeigen, ob sie
(der schuldigen Achtung für Paulus unbescha-
det, welcher nicht will, dass die Weiber in
der Gemeine sich sollen hören lassen) nicht
eben so gut unsere Überzeugung zu gewin-
nen wissen. Ohne allen Zweifel werden
sie sich einen noch leichteren Zugang zu un-
serm Herzen bahnen. Schon sind uns hier
die Quäker mit ihrem Beispiele vorgegangen.
Die Predigten der Weiber würden sich
zu den Predigten vieler unserer Seelen-
wächter sehr oft verhalten, wie die von Bour-
daloue
zu denen von einem Stümper seiner
Zeit: Wenn dieser predigte, ward gestohlen;
wenn jener auftrat, ward wiedergegeben. So
wie es bei Körpern eine Ansteckung giebt, so
auch bei Gemüthern und Seelen; und wenn
es allgemein nicht unrichtig ist, dass schon in
den Augen Tod und Leben liegt, und dass
gewisse Leute vermittelst derselben beides,
tödten und lebendig machen, können: so ist
dies besonders der Vorzug der Weiber --
Die ganze Zauberei scheint sich aus den Au-
gen herzuschreiben -- Auge und Athem sind

Q 3

stühle ein, und es wird sich zeigen, ob sie
(der schuldigen Achtung für Paulus unbescha-
det, welcher nicht will, daſs die Weiber in
der Gemeine sich sollen hören lassen) nicht
eben so gut unsere Überzeugung zu gewin-
nen wissen. Ohne allen Zweifel werden
sie sich einen noch leichteren Zugang zu un-
serm Herzen bahnen. Schon sind uns hier
die Quäker mit ihrem Beispiele vorgegangen.
Die Predigten der Weiber würden sich
zu den Predigten vieler unserer Seelen-
wächter sehr oft verhalten, wie die von Bour-
daloue
zu denen von einem Stümper seiner
Zeit: Wenn dieser predigte, ward gestohlen;
wenn jener auftrat, ward wiedergegeben. So
wie es bei Körpern eine Ansteckung giebt, so
auch bei Gemüthern und Seelen; und wenn
es allgemein nicht unrichtig ist, daſs schon in
den Augen Tod und Leben liegt, und daſs
gewisse Leute vermittelst derselben beides,
tödten und lebendig machen, können: so ist
dies besonders der Vorzug der Weiber —
Die ganze Zauberei scheint sich aus den Au-
gen herzuschreiben — Auge und Athem sind

Q 3
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[245/0253] stühle ein, und es wird sich zeigen, ob sie (der schuldigen Achtung für Paulus unbescha- det, welcher nicht will, daſs die Weiber in der Gemeine sich sollen hören lassen) nicht eben so gut unsere Überzeugung zu gewin- nen wissen. Ohne allen Zweifel werden sie sich einen noch leichteren Zugang zu un- serm Herzen bahnen. Schon sind uns hier die Quäker mit ihrem Beispiele vorgegangen. Die Predigten der Weiber würden sich zu den Predigten vieler unserer Seelen- wächter sehr oft verhalten, wie die von Bour- daloue zu denen von einem Stümper seiner Zeit: Wenn dieser predigte, ward gestohlen; wenn jener auftrat, ward wiedergegeben. So wie es bei Körpern eine Ansteckung giebt, so auch bei Gemüthern und Seelen; und wenn es allgemein nicht unrichtig ist, daſs schon in den Augen Tod und Leben liegt, und daſs gewisse Leute vermittelst derselben beides, tödten und lebendig machen, können: so ist dies besonders der Vorzug der Weiber — Die ganze Zauberei scheint sich aus den Au- gen herzuschreiben — Auge und Athem sind Q 3

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/253>, abgerufen am 24.11.2024.