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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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deckte, wo alle Sehnen des Geistes völlig ab-
gespannt waren, versuchte es die Nonne Ros-
witha
, das heilige Feuer der Gelehrsamkeit
wieder anzuzünden. Die Dacier und die
Reiske
thaten sich durch Sprachkenntnisse her-
vor; und wie viele machten sich nicht in
England, Frankreich und Deutschland durch
Schriftstellertalente berühmt? Wem sind die
Namen einer Macaulay, einer Genlis, einer
Sevigne, einer la Roche unbekannt?

Weiber entdeckten nichts, erfanden nichts.
Es gab unter ihnen keinen Newton -- kei-
nen
-- -- --

Und warum? war es nicht ein Ungefähr,
das von Anbeginn unter Menschen Erfindungen
zu Stande brachte? Schien nicht die Natur
bei allen menschlichen Erfindungen sich den
Haupttheil zu reserviren? legte sie nicht dies
beste Brot vor das Fenster? Wurden jene
Entdeckungen und Erfindungen nicht den Er-
findern und Entdeckern in die Hand gespielt?
Lag es an Weibern oder an der ihren verwei-
gerten Gelegenheit, wenn sie hier zurückblie-
ben? -- Man räume ihnen Kanzeln und Lehr-

deckte, wo alle Sehnen des Geistes völlig ab-
gespannt waren, versuchte es die Nonne Ros-
witha
, das heilige Feuer der Gelehrsamkeit
wieder anzuzünden. Die Dacier und die
Reiske
thaten sich durch Sprachkenntnisse her-
vor; und wie viele machten sich nicht in
England, Frankreich und Deutschland durch
Schriftstellertalente berühmt? Wem sind die
Namen einer Macaulay, einer Genlis, einer
Sevigné, einer la Roche unbekannt?

Weiber entdeckten nichts, erfanden nichts.
Es gab unter ihnen keinen Newton — kei-
nen
— — —

Und warum? war es nicht ein Ungefähr,
das von Anbeginn unter Menschen Erfindungen
zu Stande brachte? Schien nicht die Natur
bei allen menschlichen Erfindungen sich den
Haupttheil zu reserviren? legte sie nicht dies
beste Brot vor das Fenster? Wurden jene
Entdeckungen und Erfindungen nicht den Er-
findern und Entdeckern in die Hand gespielt?
Lag es an Weibern oder an der ihren verwei-
gerten Gelegenheit, wenn sie hier zurückblie-
ben? — Man räume ihnen Kanzeln und Lehr-

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[244/0252] deckte, wo alle Sehnen des Geistes völlig ab- gespannt waren, versuchte es die Nonne Ros- witha, das heilige Feuer der Gelehrsamkeit wieder anzuzünden. Die Dacier und die Reiske thaten sich durch Sprachkenntnisse her- vor; und wie viele machten sich nicht in England, Frankreich und Deutschland durch Schriftstellertalente berühmt? Wem sind die Namen einer Macaulay, einer Genlis, einer Sevigné, einer la Roche unbekannt? Weiber entdeckten nichts, erfanden nichts. Es gab unter ihnen keinen Newton — kei- nen — — — Und warum? war es nicht ein Ungefähr, das von Anbeginn unter Menschen Erfindungen zu Stande brachte? Schien nicht die Natur bei allen menschlichen Erfindungen sich den Haupttheil zu reserviren? legte sie nicht dies beste Brot vor das Fenster? Wurden jene Entdeckungen und Erfindungen nicht den Er- findern und Entdeckern in die Hand gespielt? Lag es an Weibern oder an der ihren verwei- gerten Gelegenheit, wenn sie hier zurückblie- ben? — Man räume ihnen Kanzeln und Lehr-

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/252>, abgerufen am 24.11.2024.