haben sollten -- -- Das Verhältniss der Ge- schlechter gegen einander? Allerdings der Hauptpunkt, worauf es bei dieser ganzen Ab- schweifung ankam! Der gerade Gang aller kleinen und grossen Gesellschaften -- den ich aber aus mehr als Einer Ursache auch selbst nach den ersten Strichen nicht darstellen mag. Adam und Eva leben anfänglich im Stande der Unschuld; dann wird Adam Eva's Unter- gebener, gehorsam bis zur Ausschweifung; bald darauf verwandelt er sich in ihren Gebie- ter, welches er lange bleibt, bis sie endlich beiderseits in Frieden, Einigkeit und Gleich- heit mit einander leben, und zu jenem Stan- de der Unschuld, wiewohl mit weit mehr Einsicht und weit mehr Glückseligkeit, zu- rückkehren. Genug -- auch dieser Hand- zeichnung vom Verhältnisse der Geschlechter will ich weder Farben geben, noch sie vollen- den -- Ein jeder wird an diesen Strichen sich selbst kennen, und durch diese Selbst- kenntniss den Gang der Menschenwelt und der beiden Geschlechter -- Möchte doch auch in Hinsicht des Geschlechterverhältnisses Eine
haben sollten — — Das Verhältniſs der Ge- schlechter gegen einander? Allerdings der Hauptpunkt, worauf es bei dieser ganzen Ab- schweifung ankam! Der gerade Gang aller kleinen und groſsen Gesellschaften — den ich aber aus mehr als Einer Ursache auch selbst nach den ersten Strichen nicht darstellen mag. Adam und Eva leben anfänglich im Stande der Unschuld; dann wird Adam Eva’s Unter- gebener, gehorsam bis zur Ausschweifung; bald darauf verwandelt er sich in ihren Gebie- ter, welches er lange bleibt, bis sie endlich beiderseits in Frieden, Einigkeit und Gleich- heit mit einander leben, und zu jenem Stan- de der Unschuld, wiewohl mit weit mehr Einsicht und weit mehr Glückseligkeit, zu- rückkehren. Genug — auch dieser Hand- zeichnung vom Verhältnisse der Geschlechter will ich weder Farben geben, noch sie vollen- den — Ein jeder wird an diesen Strichen sich selbst kennen, und durch diese Selbst- kenntniſs den Gang der Menschenwelt und der beiden Geschlechter — Möchte doch auch in Hinsicht des Geschlechterverhältnisses Eine
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haben sollten — — Das Verhältniſs der Ge-
schlechter gegen einander? Allerdings der
Hauptpunkt, worauf es bei dieser ganzen Ab-
schweifung ankam! Der gerade Gang aller
kleinen und groſsen Gesellschaften — den ich
aber aus mehr als Einer Ursache auch selbst
nach den ersten Strichen nicht darstellen mag.
Adam und Eva leben anfänglich im Stande
der Unschuld; dann wird Adam Eva’s Unter-
gebener, gehorsam bis zur Ausschweifung;
bald darauf verwandelt er sich in ihren Gebie-
ter, welches er lange bleibt, bis sie endlich
beiderseits in Frieden, Einigkeit und Gleich-
heit mit einander leben, und zu jenem Stan-
de der Unschuld, wiewohl mit weit mehr
Einsicht und weit mehr Glückseligkeit, zu-
rückkehren. Genug — auch dieser Hand-
zeichnung vom Verhältnisse der Geschlechter
will ich weder Farben geben, noch sie vollen-
den — Ein jeder wird an diesen Strichen
sich selbst kennen, und durch diese Selbst-
kenntniſs den Gang der Menschenwelt und
der beiden Geschlechter — Möchte doch auch
in Hinsicht des Geschlechterverhältnisses Eine
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/128>, abgerufen am 04.05.2024.
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