würgen und sich zur Erkenntlichkeit dem Würgengel bloss stellen, als in der andern Welt freien und sich freien lassen. --
Die Flecken in der Sonne -- die man unge- fähr wie die Flecken ansieht, womit die rein- lichste Hausfrau in der Küche sich ihre Man- schetten bespritzt, wie es dem Geschäftsmanne an seinem Schreibtische mit Tinteflecken nicht besser geht -- sind nicht, was sie scheinen. In der physischen Welt ist überhaupt alles gut, sehr gut! -- Und wie? dies sollte uns nicht zu der Hoffnung Anleitung geben, dass es auch in der moralischen Welt zu jener Stufe der Cultur kommen werde, wo man des Bösen nicht bedarf, um Gutes daraus zu ler- nen? Fehden waren es, die ihren Ursprung aus der Vermehrung der Menschen und aus der Verminderung des Wildes (des einzigen und nächsten Nahrungsmittels für den rohen Menschen) hatten; der Menschen wurden mehr, des Wildes ward weniger: und so konnte es nicht fehlen, dass nicht Streitigkeiten und Be- fehdungen entstanden, welche Familienkriege nach sich zogen.
Zwei
würgen und sich zur Erkenntlichkeit dem Würgengel bloſs stellen, als in der andern Welt freien und sich freien lassen. —
Die Flecken in der Sonne — die man unge- fähr wie die Flecken ansieht, womit die rein- lichste Hausfrau in der Küche sich ihre Man- schetten bespritzt, wie es dem Geschäftsmanne an seinem Schreibtische mit Tinteflecken nicht besser geht — sind nicht, was sie scheinen. In der physischen Welt ist überhaupt alles gut, sehr gut! — Und wie? dies sollte uns nicht zu der Hoffnung Anleitung geben, daſs es auch in der moralischen Welt zu jener Stufe der Cultur kommen werde, wo man des Bösen nicht bedarf, um Gutes daraus zu ler- nen? Fehden waren es, die ihren Ursprung aus der Vermehrung der Menschen und aus der Verminderung des Wildes (des einzigen und nächsten Nahrungsmittels für den rohen Menschen) hatten; der Menschen wurden mehr, des Wildes ward weniger: und so konnte es nicht fehlen, daſs nicht Streitigkeiten und Be- fehdungen entstanden, welche Familienkriege nach sich zogen.
Zwei
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würgen und sich zur Erkenntlichkeit dem
Würgengel bloſs stellen, als in der andern
Welt freien und sich freien lassen. —
Die Flecken in der Sonne — die man unge-
fähr wie die Flecken ansieht, womit die rein-
lichste Hausfrau in der Küche sich ihre Man-
schetten bespritzt, wie es dem Geschäftsmanne
an seinem Schreibtische mit Tinteflecken nicht
besser geht — sind nicht, was sie scheinen.
In der physischen Welt ist überhaupt alles
gut, sehr gut! — Und wie? dies sollte uns
nicht zu der Hoffnung Anleitung geben, daſs
es auch in der moralischen Welt zu jener
Stufe der Cultur kommen werde, wo man des
Bösen nicht bedarf, um Gutes daraus zu ler-
nen? Fehden waren es, die ihren Ursprung
aus der Vermehrung der Menschen und aus
der Verminderung des Wildes (des einzigen
und nächsten Nahrungsmittels für den rohen
Menschen) hatten; der Menschen wurden mehr,
des Wildes ward weniger: und so konnte es
nicht fehlen, daſs nicht Streitigkeiten und Be-
fehdungen entstanden, welche Familienkriege
nach sich zogen.
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/104>, abgerufen am 27.11.2024.
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