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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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rückzog! -- Wie er sahe, daß auch ich
nachlies, fieng er seine Vorbehälte an! --
Wollen Sie mehr, als ich versprochen? er-
wiedert' ich. Haben Sie denn versprochen,
meine Schwester dem Herrn v. K --, dem
sie eignet, ungestört zu belaßen?

Nein.

aber sie gehört' ihm.

Hat er sie nicht aufgegeben?

hat er sie nicht wiedergenommen?

Da sie nicht mehr frey war --

Herr v. K -- that, oder war würklich
unerträglich verliebt. Er bereute seine Ue-
bereilungen, wie es hies, und schrieb und
sandte Boten ohn Ende. Herr v. W --,
der schon an sich entschlossen war, dem Herrn
v. K -- zu verzeihen und, ausser dem Ver-
söhnungsfest, noch auf so mancherley rech-
nete, was diese Anwerbung begünstigte,
gieng ihm mit zuvorkommender Huld ent-
gegen. Zu allem diesem wissen wir die Be-
weggründe.

Der Vater Pastor!

Lieber Mann! der Sohn Major.

Aber, liebe Frau! beym Adel gilt der
Vater immer mehr, als der Sohn.

Will denn Tine den Vater?

Wenn

ruͤckzog! — Wie er ſahe, daß auch ich
nachlies, fieng er ſeine Vorbehaͤlte an! —
Wollen Sie mehr, als ich verſprochen? er-
wiedert’ ich. Haben Sie denn verſprochen,
meine Schweſter dem Herrn v. K —, dem
ſie eignet, ungeſtoͤrt zu belaßen?

Nein.

aber ſie gehoͤrt’ ihm.

Hat er ſie nicht aufgegeben?

hat er ſie nicht wiedergenommen?

Da ſie nicht mehr frey war —

Herr v. K — that, oder war wuͤrklich
unertraͤglich verliebt. Er bereute ſeine Ue-
bereilungen, wie es hies, und ſchrieb und
ſandte Boten ohn Ende. Herr v. W —,
der ſchon an ſich entſchloſſen war, dem Herrn
v. K — zu verzeihen und, auſſer dem Ver-
ſoͤhnungsfeſt, noch auf ſo mancherley rech-
nete, was dieſe Anwerbung beguͤnſtigte,
gieng ihm mit zuvorkommender Huld ent-
gegen. Zu allem dieſem wiſſen wir die Be-
weggruͤnde.

Der Vater Paſtor!

Lieber Mann! der Sohn Major.

Aber, liebe Frau! beym Adel gilt der
Vater immer mehr, als der Sohn.

Will denn Tine den Vater?

Wenn
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[491/0501] ruͤckzog! — Wie er ſahe, daß auch ich nachlies, fieng er ſeine Vorbehaͤlte an! — Wollen Sie mehr, als ich verſprochen? er- wiedert’ ich. Haben Sie denn verſprochen, meine Schweſter dem Herrn v. K —, dem ſie eignet, ungeſtoͤrt zu belaßen? Nein. aber ſie gehoͤrt’ ihm. Hat er ſie nicht aufgegeben? hat er ſie nicht wiedergenommen? Da ſie nicht mehr frey war — Herr v. K — that, oder war wuͤrklich unertraͤglich verliebt. Er bereute ſeine Ue- bereilungen, wie es hies, und ſchrieb und ſandte Boten ohn Ende. Herr v. W —, der ſchon an ſich entſchloſſen war, dem Herrn v. K — zu verzeihen und, auſſer dem Ver- ſoͤhnungsfeſt, noch auf ſo mancherley rech- nete, was dieſe Anwerbung beguͤnſtigte, gieng ihm mit zuvorkommender Huld ent- gegen. Zu allem dieſem wiſſen wir die Be- weggruͤnde. Der Vater Paſtor! Lieber Mann! der Sohn Major. Aber, liebe Frau! beym Adel gilt der Vater immer mehr, als der Sohn. Will denn Tine den Vater? Wenn

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/501>, abgerufen am 25.11.2024.