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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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Ein feines Triumvirat! -- Gott wird ans
Licht bringen, was im Verborgenen geschehen
und den Rath der Herzen offenbaren und dann
wird einem jeglichen von Gott Lob wiederfah-
ren! Amen! Komm o schöne Freudenkrone!
Amen! --

Die Umstände des Todes unsers theuren
v. G -- will ich nicht wiederhohlen. Er wollte
meinen Vater, seinen Freund, an einem Sonn-
tage beschleichen und ihn predigen hören. Er
kam öfters nach der Aussöhnung zu ihm; noch
nie war er einen Sonntag da gewesen. Man
sagt, Herr v. G -- habe in der letzten Zeit die
Bibel sehr fleißig gelesen und zu sagen die Ge-
wohnheit gehabt: wenn man etwas heraus-
bringen will, muß man die Bibel selbst lesen.
Minens Schicksal gieng dir zu Herzen, theu-
rer Naturmann! und dein Tod! erschüttert
meine Seele! Da mein Vater dem Herrn v.
G -- Minens Begräbnis, und bey dieser Ge-
legenheit auch vom Hochgräflichen Todtengrä-
ber erzählte, konnte er nicht aufhören den
Kopf zu schütteln. Zum Todtengräber hatte
Herr v. G -- keine Anlage. Bey Gelegen-
heit des Herrn v. E -- sagte mein Vater in der
Hitze: da haben wir Curland! Nicht also,
Pastor, sondern die Welt!

Herr

Ein feines Triumvirat! — Gott wird ans
Licht bringen, was im Verborgenen geſchehen
und den Rath der Herzen offenbaren und dann
wird einem jeglichen von Gott Lob wiederfah-
ren! Amen! Komm o ſchoͤne Freudenkrone!
Amen! —

Die Umſtaͤnde des Todes unſers theuren
v. G — will ich nicht wiederhohlen. Er wollte
meinen Vater, ſeinen Freund, an einem Sonn-
tage beſchleichen und ihn predigen hoͤren. Er
kam oͤfters nach der Ausſoͤhnung zu ihm; noch
nie war er einen Sonntag da geweſen. Man
ſagt, Herr v. G — habe in der letzten Zeit die
Bibel ſehr fleißig geleſen und zu ſagen die Ge-
wohnheit gehabt: wenn man etwas heraus-
bringen will, muß man die Bibel ſelbſt leſen.
Minens Schickſal gieng dir zu Herzen, theu-
rer Naturmann! und dein Tod! erſchuͤttert
meine Seele! Da mein Vater dem Herrn v.
G — Minens Begraͤbnis, und bey dieſer Ge-
legenheit auch vom Hochgraͤflichen Todtengraͤ-
ber erzaͤhlte, konnte er nicht aufhoͤren den
Kopf zu ſchuͤtteln. Zum Todtengraͤber hatte
Herr v. G — keine Anlage. Bey Gelegen-
heit des Herrn v. E — ſagte mein Vater in der
Hitze: da haben wir Curland! Nicht alſo,
Paſtor, ſondern die Welt!

Herr
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[268/0274] Ein feines Triumvirat! — Gott wird ans Licht bringen, was im Verborgenen geſchehen und den Rath der Herzen offenbaren und dann wird einem jeglichen von Gott Lob wiederfah- ren! Amen! Komm o ſchoͤne Freudenkrone! Amen! — Die Umſtaͤnde des Todes unſers theuren v. G — will ich nicht wiederhohlen. Er wollte meinen Vater, ſeinen Freund, an einem Sonn- tage beſchleichen und ihn predigen hoͤren. Er kam oͤfters nach der Ausſoͤhnung zu ihm; noch nie war er einen Sonntag da geweſen. Man ſagt, Herr v. G — habe in der letzten Zeit die Bibel ſehr fleißig geleſen und zu ſagen die Ge- wohnheit gehabt: wenn man etwas heraus- bringen will, muß man die Bibel ſelbſt leſen. Minens Schickſal gieng dir zu Herzen, theu- rer Naturmann! und dein Tod! erſchuͤttert meine Seele! Da mein Vater dem Herrn v. G — Minens Begraͤbnis, und bey dieſer Ge- legenheit auch vom Hochgraͤflichen Todtengraͤ- ber erzaͤhlte, konnte er nicht aufhoͤren den Kopf zu ſchuͤtteln. Zum Todtengraͤber hatte Herr v. G — keine Anlage. Bey Gelegen- heit des Herrn v. E — ſagte mein Vater in der Hitze: da haben wir Curland! Nicht alſo, Paſtor, ſondern die Welt! Herr

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/274>, abgerufen am 27.11.2024.