nicht gemacht! -- Das Gemenge könnte viel- leicht dem symbolischen Erkenntnis förderlich und dienstlich seyn, wo man am Leitfaden der Aehnlichkeit zur Wahrheit kommt; allein bleibt denn auf dem gelehrten Marktplatz der Universität nicht noch eine Gelegenheit zu Symbolen übrig, wenn gleich verschiedene Abtheilungen vorhanden sind? Muß ich denn gehen in den Garten, um ihn zu beurtheilen, und ist hier nicht ein Ueberblick oft nützlicher, als ein Gang? -- Alles ist Symbol; Zahlen selbst, wer sollte das denken, sind Symbolen der Größe! -- Der Mensch ists von Gott. Darum sind wir so große Bilder-Liebhaber! -- Den Kindern bringt man alles durch Bil- der bey, weil Bilder kleiner als die Natur in Lebensgröße sind. Mit dem Bilde spielt man; allein wer kann es mit der Natur, ohne sich die Finger zu verbrennen? -- Je mehr der Begrif in die Sinne fällt, oder in dem Sinne liegt, je weniger Mühe machen die Worte. Je abstrakter aber der Begrif, je schwieriger der Wortfang. Auf Universi- täten, wo auf allen Straßen abstrahirt wird, scheint diese Gewohnheit zur andern Natur zu werden! -- Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Die Probe bey der Ab-
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nicht gemacht! — Das Gemenge koͤnnte viel- leicht dem ſymboliſchen Erkenntnis foͤrderlich und dienſtlich ſeyn, wo man am Leitfaden der Aehnlichkeit zur Wahrheit kommt; allein bleibt denn auf dem gelehrten Marktplatz der Univerſitaͤt nicht noch eine Gelegenheit zu Symbolen uͤbrig, wenn gleich verſchiedene Abtheilungen vorhanden ſind? Muß ich denn gehen in den Garten, um ihn zu beurtheilen, und iſt hier nicht ein Ueberblick oft nuͤtzlicher, als ein Gang? — Alles iſt Symbol; Zahlen ſelbſt, wer ſollte das denken, ſind Symbolen der Groͤße! — Der Menſch iſts von Gott. Darum ſind wir ſo große Bilder-Liebhaber! — Den Kindern bringt man alles durch Bil- der bey, weil Bilder kleiner als die Natur in Lebensgroͤße ſind. Mit dem Bilde ſpielt man; allein wer kann es mit der Natur, ohne ſich die Finger zu verbrennen? — Je mehr der Begrif in die Sinne faͤllt, oder in dem Sinne liegt, je weniger Muͤhe machen die Worte. Je abſtrakter aber der Begrif, je ſchwieriger der Wortfang. Auf Univerſi- taͤten, wo auf allen Straßen abſtrahirt wird, ſcheint dieſe Gewohnheit zur andern Natur zu werden! — Selig ſind, die nicht ſehen und doch glauben. Die Probe bey der Ab-
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nicht gemacht! — Das Gemenge koͤnnte viel-
leicht dem ſymboliſchen Erkenntnis foͤrderlich
und dienſtlich ſeyn, wo man am Leitfaden der
Aehnlichkeit zur Wahrheit kommt; allein
bleibt denn auf dem gelehrten Marktplatz der
Univerſitaͤt nicht noch eine Gelegenheit zu
Symbolen uͤbrig, wenn gleich verſchiedene
Abtheilungen vorhanden ſind? Muß ich denn
gehen in den Garten, um ihn zu beurtheilen,
und iſt hier nicht ein Ueberblick oft nuͤtzlicher,
als ein Gang? — Alles iſt Symbol; Zahlen
ſelbſt, wer ſollte das denken, ſind Symbolen
der Groͤße! — Der Menſch iſts von Gott.
Darum ſind wir ſo große Bilder-Liebhaber!
— Den Kindern bringt man alles durch Bil-
der bey, weil Bilder kleiner als die Natur in
Lebensgroͤße ſind. Mit dem Bilde ſpielt
man; allein wer kann es mit der Natur,
ohne ſich die Finger zu verbrennen? — Je
mehr der Begrif in die Sinne faͤllt, oder in
dem Sinne liegt, je weniger Muͤhe machen
die Worte. Je abſtrakter aber der Begrif,
je ſchwieriger der Wortfang. Auf Univerſi-
taͤten, wo auf allen Straßen abſtrahirt wird,
ſcheint dieſe Gewohnheit zur andern Natur
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/27>, abgerufen am 24.11.2024.
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