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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781.

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der Tod, wäre wohl Leben? Hier ist der er-
ste Eingang bey den meisten Menschen bis
ans Vaterunser. Bey den andern das The-
ma, die Partition, bey den meisten ein Ge-
rippe zur Ausführung, die mein seelger Va-
ter, wenn der Edelmann communicirte, vorn
in die Bibel zu legen pflegte, um keine Divi-
sion und Subdivision zu verlieren.

Die rechte Ausführung, vorzüglich die
Application, ist der Zukunft vorbehalten.
Zum Amen kommt es bey keinem Menschen.
Gott allein ist Amen. Alle Verheißungen
sind Ja in Ihm, und Amen in Ihm! Gott
zu Lobe durch uns! Drum lieb' ich auch dies
Wort, das Amen fein, Amen, bis zum Herz-
andruck, bis zum Küßen. -- Gott der Herr
ist überschwenglich. Er thut mehr, als wir
wißen oder verstehen. Wir fragen zwar all
Augenblick, wie Maria, wie soll das zuge-
hen
? und lachen wie Sara, weil ihr Herr
alt war, und ihr nicht mehr nach der Weiber-
weise gieng; allein Zeit bringt Rosen, und
Hofnung läßt die nicht zu Schanden werden,
die im Dienst der Wahrheit und des Lebens
stehen, und nicht auf das Wirrwarr dieses
Lebens, sondern auf die Harmonie des Zu-

künf-

der Tod, waͤre wohl Leben? Hier iſt der er-
ſte Eingang bey den meiſten Menſchen bis
ans Vaterunſer. Bey den andern das The-
ma, die Partition, bey den meiſten ein Ge-
rippe zur Ausfuͤhrung, die mein ſeelger Va-
ter, wenn der Edelmann communicirte, vorn
in die Bibel zu legen pflegte, um keine Divi-
ſion und Subdiviſion zu verlieren.

Die rechte Ausfuͤhrung, vorzuͤglich die
Application, iſt der Zukunft vorbehalten.
Zum Amen kommt es bey keinem Menſchen.
Gott allein iſt Amen. Alle Verheißungen
ſind Ja in Ihm, und Amen in Ihm! Gott
zu Lobe durch uns! Drum lieb’ ich auch dies
Wort, das Amen fein, Amen, bis zum Herz-
andruck, bis zum Kuͤßen. — Gott der Herr
iſt uͤberſchwenglich. Er thut mehr, als wir
wißen oder verſtehen. Wir fragen zwar all
Augenblick, wie Maria, wie ſoll das zuge-
hen
? und lachen wie Sara, weil ihr Herr
alt war, und ihr nicht mehr nach der Weiber-
weiſe gieng; allein Zeit bringt Roſen, und
Hofnung laͤßt die nicht zu Schanden werden,
die im Dienſt der Wahrheit und des Lebens
ſtehen, und nicht auf das Wirrwarr dieſes
Lebens, ſondern auf die Harmonie des Zu-

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[392/0400] der Tod, waͤre wohl Leben? Hier iſt der er- ſte Eingang bey den meiſten Menſchen bis ans Vaterunſer. Bey den andern das The- ma, die Partition, bey den meiſten ein Ge- rippe zur Ausfuͤhrung, die mein ſeelger Va- ter, wenn der Edelmann communicirte, vorn in die Bibel zu legen pflegte, um keine Divi- ſion und Subdiviſion zu verlieren. Die rechte Ausfuͤhrung, vorzuͤglich die Application, iſt der Zukunft vorbehalten. Zum Amen kommt es bey keinem Menſchen. Gott allein iſt Amen. Alle Verheißungen ſind Ja in Ihm, und Amen in Ihm! Gott zu Lobe durch uns! Drum lieb’ ich auch dies Wort, das Amen fein, Amen, bis zum Herz- andruck, bis zum Kuͤßen. — Gott der Herr iſt uͤberſchwenglich. Er thut mehr, als wir wißen oder verſtehen. Wir fragen zwar all Augenblick, wie Maria, wie ſoll das zuge- hen? und lachen wie Sara, weil ihr Herr alt war, und ihr nicht mehr nach der Weiber- weiſe gieng; allein Zeit bringt Roſen, und Hofnung laͤßt die nicht zu Schanden werden, die im Dienſt der Wahrheit und des Lebens ſtehen, und nicht auf das Wirrwarr dieſes Lebens, ſondern auf die Harmonie des Zu- kuͤnf-

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0301_1781/400>, abgerufen am 22.11.2024.