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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781.

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Schon war ich entschlossen, nach einem
so guten Anfange meinem lieben v. G -- Em-
pfindung beyzubringen, die Jagdwerke ohn-
vermerkt zuzumachen, um ihn zur Absage des
Lautenconcerts zu bequemen, da er wieder,
um seinen Ausdruck zu adoptiren, ins Zeug
gesetzt war. Urplötzlich war er wieder da,
mit Flinte und Tasche und dem Satanas.

Hättest du denn, fieng er von freyen Stü-
cken an, und setzte sich wieder, hättest du denn
nur eine schmucke Mine? Bruder, erwidert'
ich, und wollte was anders sagen, Bruder,
wir gehen aufs Concert.

Junker Gotthard wolte zwar seine Frage
durch eine andere wieder gut machen, und
schwor mir hoch und theuer, daß ich wie
eine Wassersuppe aussähe, so verzweifelt wie
ein gejagter Hirsch; allein unsere Empfin-
dungsstunde war vorbey. Ich schlos die
Sünde wider den heiligen Geist in den nehm-
lichen Kasten, wo mein
anekhou kai apikhou
dessen Vorhang bis zum Allerheiligsten, wie
mich dünkt, gezogen war, an einen Ort, doch
so, daß sie nicht zusammen kamen. Zwey-
mahl schloß ich den Kasten auf, und legte sie
jedesmahl noch mehr auseinander, recht, als

ob

Schon war ich entſchloſſen, nach einem
ſo guten Anfange meinem lieben v. G — Em-
pfindung beyzubringen, die Jagdwerke ohn-
vermerkt zuzumachen, um ihn zur Abſage des
Lautenconcerts zu bequemen, da er wieder,
um ſeinen Ausdruck zu adoptiren, ins Zeug
geſetzt war. Urploͤtzlich war er wieder da,
mit Flinte und Taſche und dem Satanas.

Haͤtteſt du denn, fieng er von freyen Stuͤ-
cken an, und ſetzte ſich wieder, haͤtteſt du denn
nur eine ſchmucke Mine? Bruder, erwidert’
ich, und wollte was anders ſagen, Bruder,
wir gehen aufs Concert.

Junker Gotthard wolte zwar ſeine Frage
durch eine andere wieder gut machen, und
ſchwor mir hoch und theuer, daß ich wie
eine Waſſerſuppe ausſaͤhe, ſo verzweifelt wie
ein gejagter Hirſch; allein unſere Empfin-
dungsſtunde war vorbey. Ich ſchlos die
Suͤnde wider den heiligen Geiſt in den nehm-
lichen Kaſten, wo mein
ανεχου και απίχου
deſſen Vorhang bis zum Allerheiligſten, wie
mich duͤnkt, gezogen war, an einen Ort, doch
ſo, daß ſie nicht zuſammen kamen. Zwey-
mahl ſchloß ich den Kaſten auf, und legte ſie
jedesmahl noch mehr auseinander, recht, als

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[256/0262] Schon war ich entſchloſſen, nach einem ſo guten Anfange meinem lieben v. G — Em- pfindung beyzubringen, die Jagdwerke ohn- vermerkt zuzumachen, um ihn zur Abſage des Lautenconcerts zu bequemen, da er wieder, um ſeinen Ausdruck zu adoptiren, ins Zeug geſetzt war. Urploͤtzlich war er wieder da, mit Flinte und Taſche und dem Satanas. Haͤtteſt du denn, fieng er von freyen Stuͤ- cken an, und ſetzte ſich wieder, haͤtteſt du denn nur eine ſchmucke Mine? Bruder, erwidert’ ich, und wollte was anders ſagen, Bruder, wir gehen aufs Concert. Junker Gotthard wolte zwar ſeine Frage durch eine andere wieder gut machen, und ſchwor mir hoch und theuer, daß ich wie eine Waſſerſuppe ausſaͤhe, ſo verzweifelt wie ein gejagter Hirſch; allein unſere Empfin- dungsſtunde war vorbey. Ich ſchlos die Suͤnde wider den heiligen Geiſt in den nehm- lichen Kaſten, wo mein ανεχου και απίχου deſſen Vorhang bis zum Allerheiligſten, wie mich duͤnkt, gezogen war, an einen Ort, doch ſo, daß ſie nicht zuſammen kamen. Zwey- mahl ſchloß ich den Kaſten auf, und legte ſie jedesmahl noch mehr auseinander, recht, als ob

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0301_1781/262>, abgerufen am 23.11.2024.