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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781.

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hehlen. Wir verehren Leute, die sich mit
wenigem behelfen, wenn nicht Geldgeitz die
Waage hält. -- Man glaubt, sie sind schon
gestorben und auferstanden. Sie sind schon
Vollendete.

Wer in einer großen Stube schläft, sagte
der Graf, bedenkt nicht, wie klein der Sarg
ist. --

Von unserm Körper heißts im Tode: La-
zarus, unser Freund, schläft, und es wird
besser mit ihm!

Wer viel Leib hat, von dem könnte man
eben so gut entleiben sagen, als nur von dem,
der viel Seele hat, entseelen gesagt werden
solte.

Es gieng alles schwarz beym Grafen.
Herr v. W -- würde mit seinen Freudenfe-
sten eben so wenig, als mit seinem drey Vier-
tel, halb und Viertel-Trauer, bey ihm Glück
gemacht haben. Der Graf kam nicht aus
der Verwunderung heraus, daß ich nur einen
schwarzen Flor um den Arm trug.

Seine Bettdecken waren alle schwarz.

Es ist ein falsches Mitleid, was die Men-
schen von den Todtenbetten zurückhält, sagte
der Graf. Böhmische Steine, anstatt Dia-
manten -- Glanzgold. --

Der

hehlen. Wir verehren Leute, die ſich mit
wenigem behelfen, wenn nicht Geldgeitz die
Waage haͤlt. — Man glaubt, ſie ſind ſchon
geſtorben und auferſtanden. Sie ſind ſchon
Vollendete.

Wer in einer großen Stube ſchlaͤft, ſagte
der Graf, bedenkt nicht, wie klein der Sarg
iſt. —

Von unſerm Koͤrper heißts im Tode: La-
zarus, unſer Freund, ſchlaͤft, und es wird
beſſer mit ihm!

Wer viel Leib hat, von dem koͤnnte man
eben ſo gut entleiben ſagen, als nur von dem,
der viel Seele hat, entſeelen geſagt werden
ſolte.

Es gieng alles ſchwarz beym Grafen.
Herr v. W — wuͤrde mit ſeinen Freudenfe-
ſten eben ſo wenig, als mit ſeinem drey Vier-
tel, halb und Viertel-Trauer, bey ihm Gluͤck
gemacht haben. Der Graf kam nicht aus
der Verwunderung heraus, daß ich nur einen
ſchwarzen Flor um den Arm trug.

Seine Bettdecken waren alle ſchwarz.

Es iſt ein falſches Mitleid, was die Men-
ſchen von den Todtenbetten zuruͤckhaͤlt, ſagte
der Graf. Boͤhmiſche Steine, anſtatt Dia-
manten — Glanzgold. —

Der
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[240/0246] hehlen. Wir verehren Leute, die ſich mit wenigem behelfen, wenn nicht Geldgeitz die Waage haͤlt. — Man glaubt, ſie ſind ſchon geſtorben und auferſtanden. Sie ſind ſchon Vollendete. Wer in einer großen Stube ſchlaͤft, ſagte der Graf, bedenkt nicht, wie klein der Sarg iſt. — Von unſerm Koͤrper heißts im Tode: La- zarus, unſer Freund, ſchlaͤft, und es wird beſſer mit ihm! Wer viel Leib hat, von dem koͤnnte man eben ſo gut entleiben ſagen, als nur von dem, der viel Seele hat, entſeelen geſagt werden ſolte. Es gieng alles ſchwarz beym Grafen. Herr v. W — wuͤrde mit ſeinen Freudenfe- ſten eben ſo wenig, als mit ſeinem drey Vier- tel, halb und Viertel-Trauer, bey ihm Gluͤck gemacht haben. Der Graf kam nicht aus der Verwunderung heraus, daß ich nur einen ſchwarzen Flor um den Arm trug. Seine Bettdecken waren alle ſchwarz. Es iſt ein falſches Mitleid, was die Men- ſchen von den Todtenbetten zuruͤckhaͤlt, ſagte der Graf. Boͤhmiſche Steine, anſtatt Dia- manten — Glanzgold. — Der

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0301_1781/246>, abgerufen am 22.11.2024.