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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781.

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liches an sich, als daß er starb, oder wie
von jener Madam: sie betrübte ihren
Herrn nur ein einzigmahl, nemlich da
sie starb!
Wer ist da mehr todt, fragte der
Graf, die Leiche oder der Redner? Rauch
über Rauch! Etwas Rauch schadet nicht.
Opferrauch, fiel ich ein! Blumenrauch, der
gen Himmel steigt, wenn es hübsch warm ist!
Und das ist eine inwendige Wärme, die alles
Lebendige hat. Kälte ist Tod. Wärme, Le-
ben! Innerliche Hitze ist Krankheit, oder An-
fang dazu. Wer anstecken will, muß selbst
feurig seyn. Ein Redner will sein Auditorium
anstecken, mithin muß er in Feur seyn. Ein
Brand raucht zu sehr; allein eine durch und
durch glühende Kohle, das ist das Bild eines
Redners! -- Da war es ausgelautet. Wir
waren Feurempfänglich, das heißt: warm.
Noch einen Klöppelanschlag! Vom Gott-
gläubigen
zum wahren Christen ist es
kaum ein Sabbatherweg
weit, hab ich
sehr viele Leute (versteht sich christliche,) sa-
gen gehört.

Plato würde zuverläßig Superintendent
geworden seyn, wenn er das Glück gehabt, in
christlichen Zeiten gebohren zu werden, und
Sokrates? Irgend wo Rektor an einer
Domschule.

Der

liches an ſich, als daß er ſtarb, oder wie
von jener Madam: ſie betruͤbte ihren
Herrn nur ein einzigmahl, nemlich da
ſie ſtarb!
Wer iſt da mehr todt, fragte der
Graf, die Leiche oder der Redner? Rauch
uͤber Rauch! Etwas Rauch ſchadet nicht.
Opferrauch, fiel ich ein! Blumenrauch, der
gen Himmel ſteigt, wenn es huͤbſch warm iſt!
Und das iſt eine inwendige Waͤrme, die alles
Lebendige hat. Kaͤlte iſt Tod. Waͤrme, Le-
ben! Innerliche Hitze iſt Krankheit, oder An-
fang dazu. Wer anſtecken will, muß ſelbſt
feurig ſeyn. Ein Redner will ſein Auditorium
anſtecken, mithin muß er in Feur ſeyn. Ein
Brand raucht zu ſehr; allein eine durch und
durch gluͤhende Kohle, das iſt das Bild eines
Redners! — Da war es ausgelautet. Wir
waren Feurempfaͤnglich, das heißt: warm.
Noch einen Kloͤppelanſchlag! Vom Gott-
glaͤubigen
zum wahren Chriſten iſt es
kaum ein Sabbatherweg
weit, hab ich
ſehr viele Leute (verſteht ſich chriſtliche,) ſa-
gen gehoͤrt.

Plato wuͤrde zuverlaͤßig Superintendent
geworden ſeyn, wenn er das Gluͤck gehabt, in
chriſtlichen Zeiten gebohren zu werden, und
Sokrates? Irgend wo Rektor an einer
Domſchule.

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[162/0168] liches an ſich, als daß er ſtarb, oder wie von jener Madam: ſie betruͤbte ihren Herrn nur ein einzigmahl, nemlich da ſie ſtarb! Wer iſt da mehr todt, fragte der Graf, die Leiche oder der Redner? Rauch uͤber Rauch! Etwas Rauch ſchadet nicht. Opferrauch, fiel ich ein! Blumenrauch, der gen Himmel ſteigt, wenn es huͤbſch warm iſt! Und das iſt eine inwendige Waͤrme, die alles Lebendige hat. Kaͤlte iſt Tod. Waͤrme, Le- ben! Innerliche Hitze iſt Krankheit, oder An- fang dazu. Wer anſtecken will, muß ſelbſt feurig ſeyn. Ein Redner will ſein Auditorium anſtecken, mithin muß er in Feur ſeyn. Ein Brand raucht zu ſehr; allein eine durch und durch gluͤhende Kohle, das iſt das Bild eines Redners! — Da war es ausgelautet. Wir waren Feurempfaͤnglich, das heißt: warm. Noch einen Kloͤppelanſchlag! Vom Gott- glaͤubigen zum wahren Chriſten iſt es kaum ein Sabbatherweg weit, hab ich ſehr viele Leute (verſteht ſich chriſtliche,) ſa- gen gehoͤrt. Plato wuͤrde zuverlaͤßig Superintendent geworden ſeyn, wenn er das Gluͤck gehabt, in chriſtlichen Zeiten gebohren zu werden, und Sokrates? Irgend wo Rektor an einer Domſchule. Der

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0301_1781/168>, abgerufen am 23.11.2024.