küß ihnen und dem Herrn Pastor, dem Bo- ten Gottes, die Hand. Gott wird ihn so in seinem Lezten erquicken, als er mich vori- gen Sonntag in meinem Lezten in -- er- quicket hat.
Lieber Vater, sagen Sie diese Stellen der Frau Pastorin vor, und danken Sie dem Herrn Pastor tausendmal, tausendmal! Lie- ber Herr Pastor! Engel Gottes! ich dank' Ihnen tausendmal, tausendmal! --
Ich wünschte sehr, mein Vater, daß diese frommen Leute gut von mir dächten, des Ge- bets dieser Frommen wegen, dem ich mich empfehle. Setzen Sie mich, mein Vater, in die Güte, in das fromme Andenken der Frau Pastorin zurück. Schlagen Sie mir, lieber Vater, diese lezte Bitte nicht ab: und denn noch eine nicht: -- das Grab meiner Mutter in Ehren zu halten! Wenn die Erde nachläßt, und das Grab sinkt, laßen Sie, laßen Sie doch Erde, gute schwarze Erde nachschütten, damit es nicht das Ansehen, das edle Ansehn eines Grabes, eines Hügels, ver- liere. Meine Mutter ist ja die Hand voll schwarzer Erde werth! -- Nun leben Sie wohl! -- Wenn Sie Denen heyrathen, las- sen Sie sie nicht verächtlich von meiner Mut-
ter
kuͤß ihnen und dem Herrn Paſtor, dem Bo- ten Gottes, die Hand. Gott wird ihn ſo in ſeinem Lezten erquicken, als er mich vori- gen Sonntag in meinem Lezten in — er- quicket hat.
Lieber Vater, ſagen Sie dieſe Stellen der Frau Paſtorin vor, und danken Sie dem Herrn Paſtor tauſendmal, tauſendmal! Lie- ber Herr Paſtor! Engel Gottes! ich dank’ Ihnen tauſendmal, tauſendmal! —
Ich wuͤnſchte ſehr, mein Vater, daß dieſe frommen Leute gut von mir daͤchten, des Ge- bets dieſer Frommen wegen, dem ich mich empfehle. Setzen Sie mich, mein Vater, in die Guͤte, in das fromme Andenken der Frau Paſtorin zuruͤck. Schlagen Sie mir, lieber Vater, dieſe lezte Bitte nicht ab: und denn noch eine nicht: — das Grab meiner Mutter in Ehren zu halten! Wenn die Erde nachlaͤßt, und das Grab ſinkt, laßen Sie, laßen Sie doch Erde, gute ſchwarze Erde nachſchuͤtten, damit es nicht das Anſehen, das edle Anſehn eines Grabes, eines Huͤgels, ver- liere. Meine Mutter iſt ja die Hand voll ſchwarzer Erde werth! — Nun leben Sie wohl! — Wenn Sie Denen heyrathen, laſ- ſen Sie ſie nicht veraͤchtlich von meiner Mut-
ter
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0409"n="399"/>
kuͤß ihnen und dem Herrn Paſtor, dem Bo-<lb/>
ten Gottes, die Hand. Gott wird ihn ſo in<lb/>ſeinem Lezten erquicken, als er mich vori-<lb/>
gen Sonntag in meinem Lezten in — er-<lb/>
quicket hat.</p><lb/><p>Lieber Vater, ſagen Sie dieſe Stellen der<lb/>
Frau Paſtorin vor, und danken Sie dem<lb/>
Herrn Paſtor tauſendmal, tauſendmal! Lie-<lb/>
ber Herr Paſtor! Engel Gottes! ich dank’<lb/>
Ihnen tauſendmal, tauſendmal! —</p><lb/><p>Ich wuͤnſchte ſehr, mein Vater, daß dieſe<lb/>
frommen Leute gut von mir daͤchten, des Ge-<lb/>
bets dieſer Frommen wegen, dem ich mich<lb/>
empfehle. Setzen Sie mich, mein Vater,<lb/>
in die Guͤte, in das fromme Andenken der<lb/>
Frau Paſtorin zuruͤck. Schlagen Sie mir,<lb/>
lieber Vater, dieſe lezte Bitte nicht ab: und<lb/>
denn noch eine nicht: — das Grab meiner<lb/>
Mutter in Ehren zu halten! Wenn die Erde<lb/>
nachlaͤßt, und das Grab ſinkt, laßen Sie,<lb/>
laßen Sie doch Erde, gute ſchwarze Erde<lb/>
nachſchuͤtten, damit es nicht das Anſehen, das<lb/>
edle Anſehn eines Grabes, eines Huͤgels, ver-<lb/>
liere. Meine Mutter iſt ja die Hand voll<lb/>ſchwarzer Erde werth! — Nun leben Sie<lb/>
wohl! — Wenn Sie Denen heyrathen, laſ-<lb/>ſen Sie ſie nicht veraͤchtlich von meiner Mut-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ter</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[399/0409]
kuͤß ihnen und dem Herrn Paſtor, dem Bo-
ten Gottes, die Hand. Gott wird ihn ſo in
ſeinem Lezten erquicken, als er mich vori-
gen Sonntag in meinem Lezten in — er-
quicket hat.
Lieber Vater, ſagen Sie dieſe Stellen der
Frau Paſtorin vor, und danken Sie dem
Herrn Paſtor tauſendmal, tauſendmal! Lie-
ber Herr Paſtor! Engel Gottes! ich dank’
Ihnen tauſendmal, tauſendmal! —
Ich wuͤnſchte ſehr, mein Vater, daß dieſe
frommen Leute gut von mir daͤchten, des Ge-
bets dieſer Frommen wegen, dem ich mich
empfehle. Setzen Sie mich, mein Vater,
in die Guͤte, in das fromme Andenken der
Frau Paſtorin zuruͤck. Schlagen Sie mir,
lieber Vater, dieſe lezte Bitte nicht ab: und
denn noch eine nicht: — das Grab meiner
Mutter in Ehren zu halten! Wenn die Erde
nachlaͤßt, und das Grab ſinkt, laßen Sie,
laßen Sie doch Erde, gute ſchwarze Erde
nachſchuͤtten, damit es nicht das Anſehen, das
edle Anſehn eines Grabes, eines Huͤgels, ver-
liere. Meine Mutter iſt ja die Hand voll
ſchwarzer Erde werth! — Nun leben Sie
wohl! — Wenn Sie Denen heyrathen, laſ-
ſen Sie ſie nicht veraͤchtlich von meiner Mut-
ter
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/409>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.