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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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in seinem Leben geben würde: und Adam
hätte nicht auf die Schwangerschaft von al-
len Seelen, die in ihm lagen, so stolz seyn
können, wenn man ihre Fortpflanzung per
traducem
sich träumet, wie Herr v. G. auf
alle Nepos wollas, als die Insignien eines
Edelmannes in Pohlen und Curland. Was
ist denn, fieng ich an, in Mitau? Man
muß es in Johann sehen, erwiedert' er!
Denn ists illuminirt, erwiedert' ich, und
wenn die Lichter ausgebrannt sind, was ist's
denn? Kennst du ein Johannswürmchen,
fragt' ich zur Wiedervergeltung? ich will
es dir präsentiren. Es ist ein Würmchen
grünlicht auf dem Bauch. -- Hier hat es
auch ein kleines Bläschen, welches einen
grünlichen hellen Glanz wirft, so bald dies
Bläschen sich einzieht -- weg ist ihr Glanz.
Die Existenz dieses Würmchens währet nur
einige Sommernächte. -- Mein Reisege-
fehrt' lachte -- ich mochte nun denken, daß
der Superintendent in Mitau sey oder nicht;
so war es mir doch so, als ob ich nicht in
Curland, sondern da zu Hause gehöre, wo
man früher Spargel ißt, eine Pfeife in der
freyen Luft raucht, den Wein bey der Quelle
hat, und lange Manschetten trägt. Kein

Wun-

in ſeinem Leben geben wuͤrde: und Adam
haͤtte nicht auf die Schwangerſchaft von al-
len Seelen, die in ihm lagen, ſo ſtolz ſeyn
koͤnnen, wenn man ihre Fortpflanzung per
traducem
ſich traͤumet, wie Herr v. G. auf
alle Nepos wollas, als die Inſignien eines
Edelmannes in Pohlen und Curland. Was
iſt denn, fieng ich an, in Mitau? Man
muß es in Johann ſehen, erwiedert’ er!
Denn iſts illuminirt, erwiedert’ ich, und
wenn die Lichter ausgebrannt ſind, was iſt’s
denn? Kennſt du ein Johannswuͤrmchen,
fragt’ ich zur Wiedervergeltung? ich will
es dir praͤſentiren. Es iſt ein Wuͤrmchen
gruͤnlicht auf dem Bauch. — Hier hat es
auch ein kleines Blaͤschen, welches einen
gruͤnlichen hellen Glanz wirft, ſo bald dies
Blaͤschen ſich einzieht — weg iſt ihr Glanz.
Die Exiſtenz dieſes Wuͤrmchens waͤhret nur
einige Sommernaͤchte. — Mein Reiſege-
fehrt’ lachte — ich mochte nun denken, daß
der Superintendent in Mitau ſey oder nicht;
ſo war es mir doch ſo, als ob ich nicht in
Curland, ſondern da zu Hauſe gehoͤre, wo
man fruͤher Spargel ißt, eine Pfeife in der
freyen Luft raucht, den Wein bey der Quelle
hat, und lange Manſchetten traͤgt. Kein

Wun-
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[164/0172] in ſeinem Leben geben wuͤrde: und Adam haͤtte nicht auf die Schwangerſchaft von al- len Seelen, die in ihm lagen, ſo ſtolz ſeyn koͤnnen, wenn man ihre Fortpflanzung per traducem ſich traͤumet, wie Herr v. G. auf alle Nepos wollas, als die Inſignien eines Edelmannes in Pohlen und Curland. Was iſt denn, fieng ich an, in Mitau? Man muß es in Johann ſehen, erwiedert’ er! Denn iſts illuminirt, erwiedert’ ich, und wenn die Lichter ausgebrannt ſind, was iſt’s denn? Kennſt du ein Johannswuͤrmchen, fragt’ ich zur Wiedervergeltung? ich will es dir praͤſentiren. Es iſt ein Wuͤrmchen gruͤnlicht auf dem Bauch. — Hier hat es auch ein kleines Blaͤschen, welches einen gruͤnlichen hellen Glanz wirft, ſo bald dies Blaͤschen ſich einzieht — weg iſt ihr Glanz. Die Exiſtenz dieſes Wuͤrmchens waͤhret nur einige Sommernaͤchte. — Mein Reiſege- fehrt’ lachte — ich mochte nun denken, daß der Superintendent in Mitau ſey oder nicht; ſo war es mir doch ſo, als ob ich nicht in Curland, ſondern da zu Hauſe gehoͤre, wo man fruͤher Spargel ißt, eine Pfeife in der freyen Luft raucht, den Wein bey der Quelle hat, und lange Manſchetten traͤgt. Kein Wun-

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/172>, abgerufen am 26.11.2024.