Der gute Herr v. G. der ältere that dies in seiner Unschuld! Seht da einen Original- zug von Curland, dem Herr v. G. der ältere nicht ausweichen wolt' und konnte. -- Die grüne Farb' ist Trumph.
Herr v. W. schlug eine Begleitung aus Höflichkeit vor; allein Herr v. G. verbat sie nachdrücklich. -- Es blieb alles so lange ste- hen, als es uns sehen konnte, und da wolt' ich wetten, Herr v. W. noch ein wenig län- ger. --
Sobald wir ihrem Nachblick entfahren waren, küßte mich mein Reisegefehrt von freyen Stücken herzlich. -- Wir wollen uns einander alles seyn -- Vater und Mutter, sagt' er -- ich seufzete, denn ich dacht' an Minchen. --
Wir langten in der Haupt und Residenz- stadt Mitau an, um hier mit einem Königs- bergschen Fuhrmann, (man nennt derglei- chen Leute Rigasche Fuhrleute,) die Fahrt bis Königsberg zu verabreden. -- Ich fand in dem Fuhrmann und seinem Untergebenen ein Paar so gesunde und starke Menschen, daß ich wohl einsahe, wie man auch im mo- narchischen Staat, der Ermahnung des Herrn v. G. auf dem curschen Gras' unerachtet,
seinen
Zweiter Th. L
Der gute Herr v. G. der aͤltere that dies in ſeiner Unſchuld! Seht da einen Original- zug von Curland, dem Herr v. G. der aͤltere nicht ausweichen wolt’ und konnte. — Die gruͤne Farb’ iſt Trumph.
Herr v. W. ſchlug eine Begleitung aus Hoͤflichkeit vor; allein Herr v. G. verbat ſie nachdruͤcklich. — Es blieb alles ſo lange ſte- hen, als es uns ſehen konnte, und da wolt’ ich wetten, Herr v. W. noch ein wenig laͤn- ger. —
Sobald wir ihrem Nachblick entfahren waren, kuͤßte mich mein Reiſegefehrt von freyen Stuͤcken herzlich. — Wir wollen uns einander alles ſeyn — Vater und Mutter, ſagt’ er — ich ſeufzete, denn ich dacht’ an Minchen. —
Wir langten in der Haupt und Reſidenz- ſtadt Mitau an, um hier mit einem Koͤnigs- bergſchen Fuhrmann, (man nennt derglei- chen Leute Rigaſche Fuhrleute,) die Fahrt bis Koͤnigsberg zu verabreden. — Ich fand in dem Fuhrmann und ſeinem Untergebenen ein Paar ſo geſunde und ſtarke Menſchen, daß ich wohl einſahe, wie man auch im mo- narchiſchen Staat, der Ermahnung des Herrn v. G. auf dem curſchen Graſ’ unerachtet,
ſeinen
Zweiter Th. L
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Der gute Herr v. G. der aͤltere that dies
in ſeiner Unſchuld! Seht da einen Original-
zug von Curland, dem Herr v. G. der aͤltere
nicht ausweichen wolt’ und konnte. — Die
gruͤne Farb’ iſt Trumph.
Herr v. W. ſchlug eine Begleitung aus
Hoͤflichkeit vor; allein Herr v. G. verbat ſie
nachdruͤcklich. — Es blieb alles ſo lange ſte-
hen, als es uns ſehen konnte, und da wolt’
ich wetten, Herr v. W. noch ein wenig laͤn-
ger. —
Sobald wir ihrem Nachblick entfahren
waren, kuͤßte mich mein Reiſegefehrt von
freyen Stuͤcken herzlich. — Wir wollen uns
einander alles ſeyn — Vater und Mutter,
ſagt’ er — ich ſeufzete, denn ich dacht’ an
Minchen. —
Wir langten in der Haupt und Reſidenz-
ſtadt Mitau an, um hier mit einem Koͤnigs-
bergſchen Fuhrmann, (man nennt derglei-
chen Leute Rigaſche Fuhrleute,) die Fahrt
bis Koͤnigsberg zu verabreden. — Ich fand
in dem Fuhrmann und ſeinem Untergebenen
ein Paar ſo geſunde und ſtarke Menſchen,
daß ich wohl einſahe, wie man auch im mo-
narchiſchen Staat, der Ermahnung des Herrn
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/169>, abgerufen am 26.11.2024.
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