tröpfchen. -- Gott segne die gute Frau v. W. und ihre Tochter, dacht' ich, und den Herrn v. G., der mir zum Kuß verhalf, und zu der schönen Thräne! --
Jetzt war die Reih' an den Herrn v. W. und den Herrn Herrmann. Ich hatte schon eini- gemal mich an den Herrn v. W. gewendet; al- lein er hatt' es sehr höflich verbeten, weil es -- wie er sich auszudrücken gefälligst beliebte -- noch nicht an ihn wäre.
Er umarmte meinen Reisegefehrten und that mir, wie wohl mit steifen Arm, eine gleiche Ehr' an. -- Hiebey macht' er, (weil es eine Abschiedsumarmung war,) ein grißgrämisches Gesicht. --
Bey meiner Umarmung weniger,
Bey des jungen Herrn v. G. mehr.
Der Herr v. G. der ältere sagte, Herr Bruder, du siehst ja aus, als ob du vom verbotenen Baum gegeßen hättest! --
Laß mich, sagt' er, und that so peinlich, als verlör' er ein Glied vom Finger. --
Es ist, fieng er an: Es ist -- er unterbrach sich wieder mit einem tiefen Seufzer. -- --
Es ist mein Herr Schwiegersohn, brach er endlich heraus, und die heißesten Wün- sche, daß der große Gott ihn auf seinen Rei-
sen
troͤpfchen. — Gott ſegne die gute Frau v. W. und ihre Tochter, dacht’ ich, und den Herrn v. G., der mir zum Kuß verhalf, und zu der ſchoͤnen Thraͤne! —
Jetzt war die Reih’ an den Herrn v. W. und den Herrn Herrmann. Ich hatte ſchon eini- gemal mich an den Herrn v. W. gewendet; al- lein er hatt’ es ſehr hoͤflich verbeten, weil es — wie er ſich auszudruͤcken gefaͤlligſt beliebte — noch nicht an ihn waͤre.
Er umarmte meinen Reiſegefehrten und that mir, wie wohl mit ſteifen Arm, eine gleiche Ehr’ an. — Hiebey macht’ er, (weil es eine Abſchiedsumarmung war,) ein grißgraͤmiſches Geſicht. —
Bey meiner Umarmung weniger,
Bey des jungen Herrn v. G. mehr.
Der Herr v. G. der aͤltere ſagte, Herr Bruder, du ſiehſt ja aus, als ob du vom verbotenen Baum gegeßen haͤtteſt! —
Laß mich, ſagt’ er, und that ſo peinlich, als verloͤr’ er ein Glied vom Finger. —
Es iſt, fieng er an: Es iſt — er unterbrach ſich wieder mit einem tiefen Seufzer. — —
Es iſt mein Herr Schwiegerſohn, brach er endlich heraus, und die heißeſten Wuͤn- ſche, daß der große Gott ihn auf ſeinen Rei-
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troͤpfchen. — Gott ſegne die gute Frau v.
W. und ihre Tochter, dacht’ ich, und den
Herrn v. G., der mir zum Kuß verhalf,
und zu der ſchoͤnen Thraͤne! —
Jetzt war die Reih’ an den Herrn v. W.
und den Herrn Herrmann. Ich hatte ſchon eini-
gemal mich an den Herrn v. W. gewendet; al-
lein er hatt’ es ſehr hoͤflich verbeten, weil es —
wie er ſich auszudruͤcken gefaͤlligſt beliebte —
noch nicht an ihn waͤre.
Er umarmte meinen Reiſegefehrten und
that mir, wie wohl mit ſteifen Arm, eine
gleiche Ehr’ an. — Hiebey macht’ er,
(weil es eine Abſchiedsumarmung war,)
ein grißgraͤmiſches Geſicht. —
Bey meiner Umarmung weniger,
Bey des jungen Herrn v. G. mehr.
Der Herr v. G. der aͤltere ſagte, Herr
Bruder, du ſiehſt ja aus, als ob du vom
verbotenen Baum gegeßen haͤtteſt! —
Laß mich, ſagt’ er, und that ſo peinlich,
als verloͤr’ er ein Glied vom Finger. —
Es iſt, fieng er an: Es iſt — er unterbrach
ſich wieder mit einem tiefen Seufzer. — —
Es iſt mein Herr Schwiegerſohn, brach
er endlich heraus, und die heißeſten Wuͤn-
ſche, daß der große Gott ihn auf ſeinen Rei-
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/165>, abgerufen am 15.10.2024.
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