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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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für Umstände? Bruder Benjamin, das
heißt, Minens Bruder.
Benjamin. Nun du! du! du! du! ich muß
es nur einigemal hinter her sagen, da-
mit ich in die Gewohnheit komme, ja
du bist ein Mensch, ein ganzer Mensch.
Ich. Ich hab's angefangen zu seyn, und mit
Gottes Hülfe will ichs vollenden.
Benjamin. Bleib Minen gut.
Ich. Das bitt ich dich! ich bin ihr näher,
als du! --
Benjamin. Sie ist dir schrecklich gut, schreck-
lich. -- Es ist ihr Ausdruck. --
Ich. Ich ihr auch -- schrecklich, Bruder!
Benjamin. Schrecklich, das heißt: Eur
Ziel ist noch fern.
Ich. Das heißt, wir haben noch viele Berge
zu steigen, viele! Grausam aber soll,
wie ich zu Gott hoffe, unsre Liebe nie
werden, das heißt, hocheifersichtig. Ei-
fersichtig ist jede, jede Liebe!
Benjamin. Minens wegen eifersichtig?
Ich. Du bist mein, Mine! ich bin dein!
Mein, dein! Mein, dein! Mein, dein!
O Bruder, was ist die Liebe? Ruhm,
Reich-
H 4
fuͤr Umſtaͤnde? Bruder Benjamin, das
heißt, Minens Bruder.
Benjamin. Nun du! du! du! du! ich muß
es nur einigemal hinter her ſagen, da-
mit ich in die Gewohnheit komme, ja
du biſt ein Menſch, ein ganzer Menſch.
Ich. Ich hab’s angefangen zu ſeyn, und mit
Gottes Huͤlfe will ichs vollenden.
Benjamin. Bleib Minen gut.
Ich. Das bitt ich dich! ich bin ihr naͤher,
als du! —
Benjamin. Sie iſt dir ſchrecklich gut, ſchreck-
lich. — Es iſt ihr Ausdruck. —
Ich. Ich ihr auch — ſchrecklich, Bruder!
Benjamin. Schrecklich, das heißt: Eur
Ziel iſt noch fern.
Ich. Das heißt, wir haben noch viele Berge
zu ſteigen, viele! Grauſam aber ſoll,
wie ich zu Gott hoffe, unſre Liebe nie
werden, das heißt, hocheiferſichtig. Ei-
ferſichtig iſt jede, jede Liebe!
Benjamin. Minens wegen eiferſichtig?
Ich. Du biſt mein, Mine! ich bin dein!
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Reich-
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[119/0125] fuͤr Umſtaͤnde? Bruder Benjamin, das heißt, Minens Bruder. Benjamin. Nun du! du! du! du! ich muß es nur einigemal hinter her ſagen, da- mit ich in die Gewohnheit komme, ja du biſt ein Menſch, ein ganzer Menſch. Ich. Ich hab’s angefangen zu ſeyn, und mit Gottes Huͤlfe will ichs vollenden. Benjamin. Bleib Minen gut. Ich. Das bitt ich dich! ich bin ihr naͤher, als du! — Benjamin. Sie iſt dir ſchrecklich gut, ſchreck- lich. — Es iſt ihr Ausdruck. — Ich. Ich ihr auch — ſchrecklich, Bruder! Benjamin. Schrecklich, das heißt: Eur Ziel iſt noch fern. Ich. Das heißt, wir haben noch viele Berge zu ſteigen, viele! Grauſam aber ſoll, wie ich zu Gott hoffe, unſre Liebe nie werden, das heißt, hocheiferſichtig. Ei- ferſichtig iſt jede, jede Liebe! Benjamin. Minens wegen eiferſichtig? Ich. Du biſt mein, Mine! ich bin dein! Mein, dein! Mein, dein! Mein, dein! O Bruder, was iſt die Liebe? Ruhm, Reich- H 4

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/125>, abgerufen am 13.10.2024.