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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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pfiehlst. Die meinige wird Benjamin durch
seine Ueberschrift an dich verkleiden, wenn
er und ich wißen, wo du zu finden bist.
Du schreibst den ersten. Er an Sie. So
bleibts, so und anders nicht. Findest du
diesen Plan ganz oder zum Theil unrecht,
ändere, das heißt beßere, anders änderst
du nicht, das weiß ich. Von Benjamin
erwart' ich deinen Entschluß, und da ich
deine lezten Worte bis in den Tod vergeßen
habe, schreib mir andere lezte, im Fall du
die ersten lezten selbst vergeßen hast -- und
hast du keine Gelegenheit zu schreiben, lehre
sie den Benjamin auswendig, damit er sie
mir ja unversehrt überbringe, und sie mir
eine Feuersäule werden, und eine Wolken-
säule, je nachdem ichs bedarf. Bald zittre
ich, bald wütet ein mächtiges Feu'r in mir.
Sommer und Winter, dicke Nacht und
Sommermittag. Das ist wohl die Liebe,
Herzensjunge, sonst wüßt' ich nicht, was
es seyn könnte. O Junge, wie sehn' ich mich
nach deinem: zu guter lezt, zu guter lezt,
zu guter lezt!

Es bleibt mit der Aufschrift und mit
allem. Außer dem Briefe, den mir, wenn
das Glück gut ist, Benjamin jetzt bringt,

schreibst

pfiehlſt. Die meinige wird Benjamin durch
ſeine Ueberſchrift an dich verkleiden, wenn
er und ich wißen, wo du zu finden biſt.
Du ſchreibſt den erſten. Er an Sie. So
bleibts, ſo und anders nicht. Findeſt du
dieſen Plan ganz oder zum Theil unrecht,
aͤndere, das heißt beßere, anders aͤnderſt
du nicht, das weiß ich. Von Benjamin
erwart’ ich deinen Entſchluß, und da ich
deine lezten Worte bis in den Tod vergeßen
habe, ſchreib mir andere lezte, im Fall du
die erſten lezten ſelbſt vergeßen haſt — und
haſt du keine Gelegenheit zu ſchreiben, lehre
ſie den Benjamin auswendig, damit er ſie
mir ja unverſehrt uͤberbringe, und ſie mir
eine Feuerſaͤule werden, und eine Wolken-
ſaͤule, je nachdem ichs bedarf. Bald zittre
ich, bald wuͤtet ein maͤchtiges Feu’r in mir.
Sommer und Winter, dicke Nacht und
Sommermittag. Das iſt wohl die Liebe,
Herzensjunge, ſonſt wuͤßt’ ich nicht, was
es ſeyn koͤnnte. O Junge, wie ſehn’ ich mich
nach deinem: zu guter lezt, zu guter lezt,
zu guter lezt!

Es bleibt mit der Aufſchrift und mit
allem. Außer dem Briefe, den mir, wenn
das Gluͤck gut iſt, Benjamin jetzt bringt,

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[110/0116] pfiehlſt. Die meinige wird Benjamin durch ſeine Ueberſchrift an dich verkleiden, wenn er und ich wißen, wo du zu finden biſt. Du ſchreibſt den erſten. Er an Sie. So bleibts, ſo und anders nicht. Findeſt du dieſen Plan ganz oder zum Theil unrecht, aͤndere, das heißt beßere, anders aͤnderſt du nicht, das weiß ich. Von Benjamin erwart’ ich deinen Entſchluß, und da ich deine lezten Worte bis in den Tod vergeßen habe, ſchreib mir andere lezte, im Fall du die erſten lezten ſelbſt vergeßen haſt — und haſt du keine Gelegenheit zu ſchreiben, lehre ſie den Benjamin auswendig, damit er ſie mir ja unverſehrt uͤberbringe, und ſie mir eine Feuerſaͤule werden, und eine Wolken- ſaͤule, je nachdem ichs bedarf. Bald zittre ich, bald wuͤtet ein maͤchtiges Feu’r in mir. Sommer und Winter, dicke Nacht und Sommermittag. Das iſt wohl die Liebe, Herzensjunge, ſonſt wuͤßt’ ich nicht, was es ſeyn koͤnnte. O Junge, wie ſehn’ ich mich nach deinem: zu guter lezt, zu guter lezt, zu guter lezt! Es bleibt mit der Aufſchrift und mit allem. Außer dem Briefe, den mir, wenn das Gluͤck gut iſt, Benjamin jetzt bringt, ſchreibſt

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/116>, abgerufen am 03.10.2024.