Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.bleibt es nicht lang allein, die Natur geht Mein Vater lies es nie zu Thätlichkeiten Meine Mutter hielt einen Gnadenstoß mei- E 2
bleibt es nicht lang allein, die Natur geht Mein Vater lies es nie zu Thaͤtlichkeiten Meine Mutter hielt einen Gnadenſtoß mei- E 2
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bleibt es nicht lang allein, die Natur geht
ihm an die Hand. Sie faßt es an und es
verſteht die Blume wenn ſie ſich neigt, und
den liebevollen Hopfen der ſich hinaufrankelt.
Es bewundert den Regenbogen, den Ordens-
band, den Gott der Erde als ein Gnaden-
zeichen umhing. Da ſehen dann Genies
einen gewiſſen Zuſammenhang zwiſchen Gott
und dem Menſchen und ſind Seher von Gott
Angehauchte. Dies iſt unendlich mehr als
ein Aotodidactos ein Selbſtgelehrter. Die-
ſer lernt aus Buͤchern, ein Seher lernt von
Gott und aus ſeiner fuͤr ihn aufgeſchlagenen
Welt.
Mein Vater lies es nie zu Thaͤtlichkeiten
bei ſeinen Strafgerichten kommen denn ich
verurtheilte mich ſelbſt und er bewuͤrkte eben
hiedurch eine große Abſicht: Er erzog nicht
einen Sohn ſondern einen Menſchen.
Meine Mutter hielt einen Gnadenſtoß
fuͤr nothwendig und wenn ſie mir mit ihrer
theuren Rechten einen Ritterſchlag verſezte
pflegte ſie zu ſagen: beſſer ſo als anders!
eine freie Ueberſetzung von beſſer Ritter als
Knecht, und denn ſagte ſie wieder. Wer
ſeinen Eltern nicht folgt, folgt dem Kalb-
fell — In der Hauptſache ſtimmte ſie mit
mei-
E 2
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Zitationshilfe: | Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/73>, abgerufen am 16.07.2024. |