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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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Herr v. W. Man theilt die Trauer in halb
und ganz ein; ich theile sie in Viertheil --
Herr v. G. Das ist, nach dem Monde --
ich bin, nach der Sonne, immer ganz, Herr
Bruder!
Pastor. Nur nicht immer Mittagssonne
oder Mitternacht! -- Sind Morgen- und
Abendröthen nicht die schönsten Stücke am
Tage? Giebts nicht eine gewisse Ruhe, die
beßer ist, als Tanz und Jubel? Warum immer
Adagio oder Allegro? -- Das männliche
Alter ist die Mittagssonne. Die Jugend
aber hat ihren Reiz, und das Alter hat auch
sein bescheidenes Theil. Das Alter genüßt,
es verweilt, wenn die Jugend herum wanckt,
und vom Hofnungswinde hin und her getrie-
ben wird.
Herr v. W. Ew. Wohlehrwürden bin ich
ergebenst für diese Hülfsvölker verbunden. --
Herr v. G. Ein Viertheil oder halberge-
benst -- ganz ergebenst sagst du wol nur
zum Praepositus.
Herr v. W. Getroffen! Alles sein Gewicht
und Waage!
Herr v. G. Gott erbarm! So ein Cur-
länder! So lang das Land steht, hat es
solch höfliche Männer nicht gehabt, als dich
und
Herr v. W. Man theilt die Trauer in halb
und ganz ein; ich theile ſie in Viertheil —
Herr v. G. Das iſt, nach dem Monde —
ich bin, nach der Sonne, immer ganz, Herr
Bruder!
Paſtor. Nur nicht immer Mittagsſonne
oder Mitternacht! — Sind Morgen- und
Abendroͤthen nicht die ſchoͤnſten Stuͤcke am
Tage? Giebts nicht eine gewiſſe Ruhe, die
beßer iſt, als Tanz und Jubel? Warum immer
Adagio oder Allegro? — Das maͤnnliche
Alter iſt die Mittagsſonne. Die Jugend
aber hat ihren Reiz, und das Alter hat auch
ſein beſcheidenes Theil. Das Alter genuͤßt,
es verweilt, wenn die Jugend herum wanckt,
und vom Hofnungswinde hin und her getrie-
ben wird.
Herr v. W. Ew. Wohlehrwuͤrden bin ich
ergebenſt fuͤr dieſe Huͤlfsvoͤlker verbunden. —
Herr v. G. Ein Viertheil oder halberge-
benſt — ganz ergebenſt ſagſt du wol nur
zum Praepoſitus.
Herr v. W. Getroffen! Alles ſein Gewicht
und Waage!
Herr v. G. Gott erbarm! So ein Cur-
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[476/0490] Herr v. W. Man theilt die Trauer in halb und ganz ein; ich theile ſie in Viertheil — Herr v. G. Das iſt, nach dem Monde — ich bin, nach der Sonne, immer ganz, Herr Bruder! Paſtor. Nur nicht immer Mittagsſonne oder Mitternacht! — Sind Morgen- und Abendroͤthen nicht die ſchoͤnſten Stuͤcke am Tage? Giebts nicht eine gewiſſe Ruhe, die beßer iſt, als Tanz und Jubel? Warum immer Adagio oder Allegro? — Das maͤnnliche Alter iſt die Mittagsſonne. Die Jugend aber hat ihren Reiz, und das Alter hat auch ſein beſcheidenes Theil. Das Alter genuͤßt, es verweilt, wenn die Jugend herum wanckt, und vom Hofnungswinde hin und her getrie- ben wird. Herr v. W. Ew. Wohlehrwuͤrden bin ich ergebenſt fuͤr dieſe Huͤlfsvoͤlker verbunden. — Herr v. G. Ein Viertheil oder halberge- benſt — ganz ergebenſt ſagſt du wol nur zum Praepoſitus. Herr v. W. Getroffen! Alles ſein Gewicht und Waage! Herr v. G. Gott erbarm! So ein Cur- laͤnder! So lang das Land ſteht, hat es ſolch hoͤfliche Maͤnner nicht gehabt, als dich und

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/490>, abgerufen am 25.11.2024.