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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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die dann aufgeht! Welch ein Wort Ewigkeit!
Etwas ohn Ufer und ohne Grund.

Dort haben wir nicht nöthig uns um
einander zu bekümmern. Die Eltern brau-
chen keine Pflege die Kinder keine Stütze:
das Ganze wird unser Gegenstand seyn.

Gott der in uns angefangen hat das gute
Werck wirds vollenden in Ewigkeit. Wir
werden ihn sehen von Angesicht zu Angesicht,
jetzt sehen wir ihn im Spiegel, der seine Welt
ist den er uns vorhalten ließ, und da unser
Standort dunkel war, sahen wir nur wenig,
nur daß er war! Dort werden wir sehen
was er ist!

Seelig sind die Todten die im Herrn ster-
ben! Sie stärcken sich durch einen sanften
Schlaf zu himmlischen Beschäftigungen um
zu erwachen nach Gottes Bilde. Muß der
Mensch nicht hier immer im Streite leben?
Seine Tage sind wie eines Tagelöhners.
Man legt ihn in die Erde, und wenn man
ihn morgen suchet, beschämt ihn der Stuhl
wo er saß, das Buch das er eben gelesen hat,
denn er ist dahin, den Sucher ergreift ein
Schauder. Heil dem der in der Jugend
vollendet wird! Er kommt froh zum Grabe
wie Garben mit Jauchzen eingeführet werden

zu

die dann aufgeht! Welch ein Wort Ewigkeit!
Etwas ohn Ufer und ohne Grund.

Dort haben wir nicht noͤthig uns um
einander zu bekuͤmmern. Die Eltern brau-
chen keine Pflege die Kinder keine Stuͤtze:
das Ganze wird unſer Gegenſtand ſeyn.

Gott der in uns angefangen hat das gute
Werck wirds vollenden in Ewigkeit. Wir
werden ihn ſehen von Angeſicht zu Angeſicht,
jetzt ſehen wir ihn im Spiegel, der ſeine Welt
iſt den er uns vorhalten ließ, und da unſer
Standort dunkel war, ſahen wir nur wenig,
nur daß er war! Dort werden wir ſehen
was er iſt!

Seelig ſind die Todten die im Herrn ſter-
ben! Sie ſtaͤrcken ſich durch einen ſanften
Schlaf zu himmliſchen Beſchaͤftigungen um
zu erwachen nach Gottes Bilde. Muß der
Menſch nicht hier immer im Streite leben?
Seine Tage ſind wie eines Tageloͤhners.
Man legt ihn in die Erde, und wenn man
ihn morgen ſuchet, beſchaͤmt ihn der Stuhl
wo er ſaß, das Buch das er eben geleſen hat,
denn er iſt dahin, den Sucher ergreift ein
Schauder. Heil dem der in der Jugend
vollendet wird! Er kommt froh zum Grabe
wie Garben mit Jauchzen eingefuͤhret werden

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[148/0156] die dann aufgeht! Welch ein Wort Ewigkeit! Etwas ohn Ufer und ohne Grund. Dort haben wir nicht noͤthig uns um einander zu bekuͤmmern. Die Eltern brau- chen keine Pflege die Kinder keine Stuͤtze: das Ganze wird unſer Gegenſtand ſeyn. Gott der in uns angefangen hat das gute Werck wirds vollenden in Ewigkeit. Wir werden ihn ſehen von Angeſicht zu Angeſicht, jetzt ſehen wir ihn im Spiegel, der ſeine Welt iſt den er uns vorhalten ließ, und da unſer Standort dunkel war, ſahen wir nur wenig, nur daß er war! Dort werden wir ſehen was er iſt! Seelig ſind die Todten die im Herrn ſter- ben! Sie ſtaͤrcken ſich durch einen ſanften Schlaf zu himmliſchen Beſchaͤftigungen um zu erwachen nach Gottes Bilde. Muß der Menſch nicht hier immer im Streite leben? Seine Tage ſind wie eines Tageloͤhners. Man legt ihn in die Erde, und wenn man ihn morgen ſuchet, beſchaͤmt ihn der Stuhl wo er ſaß, das Buch das er eben geleſen hat, denn er iſt dahin, den Sucher ergreift ein Schauder. Heil dem der in der Jugend vollendet wird! Er kommt froh zum Grabe wie Garben mit Jauchzen eingefuͤhret werden zu

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/156>, abgerufen am 24.11.2024.