geren Sterne ausloschen, findet er einen kurzen un¬ ruhigen Schlaf. Aber kein Gedanke an Caterina macht ihn unruhig.
Am hellen Morgen trat er in Bianchi's Werkstatt. Er erschrak, wie das fahle verwachte Antlitz des Freun¬ des von der Arbeit zu ihm aufstarrte. Die Haare schienen ihm grauer geworden, die Augen dunkler. Doch ward der gekniffene Mund mild, als er Theo¬ dor sah.
Ihr hattet eine böse Nacht, sagte der, und mein ist die Schuld.
Ich habe gewacht, erwiederte Bianchi ruhig; aber was wollt Ihr für meine Grillen können, die mich dann und wann um den Schlaf singen? Reden wir von bessern Dingen. Erzählt, les't, vor Allem bleibt, wenn Ihr könnt. Sei es denn gestanden: Es ist mir heut eine besondere Wohlthat, Euch sprechen zu hören!
Lieber! es ist umsonst, noch jetzt sich in Worte hüllen, wo das geheime Herz zu Tage liegt. Ich weiß Alles!
Ihr wißt? -- So verschweigt, was Ihr wißt! sprach Bianchi heftig, verschweigt, von wem Ihr's habt, redet mir nie ein Wort davon! Es liegt hinter
geren Sterne ausloſchen, findet er einen kurzen un¬ ruhigen Schlaf. Aber kein Gedanke an Caterina macht ihn unruhig.
Am hellen Morgen trat er in Bianchi's Werkſtatt. Er erſchrak, wie das fahle verwachte Antlitz des Freun¬ des von der Arbeit zu ihm aufſtarrte. Die Haare ſchienen ihm grauer geworden, die Augen dunkler. Doch ward der gekniffene Mund mild, als er Theo¬ dor ſah.
Ihr hattet eine böſe Nacht, ſagte der, und mein iſt die Schuld.
Ich habe gewacht, erwiederte Bianchi ruhig; aber was wollt Ihr für meine Grillen können, die mich dann und wann um den Schlaf ſingen? Reden wir von beſſern Dingen. Erzählt, leſ't, vor Allem bleibt, wenn Ihr könnt. Sei es denn geſtanden: Es iſt mir heut eine beſondere Wohlthat, Euch ſprechen zu hören!
Lieber! es iſt umſonſt, noch jetzt ſich in Worte hüllen, wo das geheime Herz zu Tage liegt. Ich weiß Alles!
Ihr wißt? — So verſchweigt, was Ihr wißt! ſprach Bianchi heftig, verſchweigt, von wem Ihr's habt, redet mir nie ein Wort davon! Es liegt hinter
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geren Sterne ausloſchen, findet er einen kurzen un¬
ruhigen Schlaf. Aber kein Gedanke an Caterina
macht ihn unruhig.
Am hellen Morgen trat er in Bianchi's Werkſtatt.
Er erſchrak, wie das fahle verwachte Antlitz des Freun¬
des von der Arbeit zu ihm aufſtarrte. Die Haare
ſchienen ihm grauer geworden, die Augen dunkler.
Doch ward der gekniffene Mund mild, als er Theo¬
dor ſah.
Ihr hattet eine böſe Nacht, ſagte der, und mein
iſt die Schuld.
Ich habe gewacht, erwiederte Bianchi ruhig; aber
was wollt Ihr für meine Grillen können, die mich
dann und wann um den Schlaf ſingen? Reden wir
von beſſern Dingen. Erzählt, leſ't, vor Allem bleibt,
wenn Ihr könnt. Sei es denn geſtanden: Es iſt
mir heut eine beſondere Wohlthat, Euch ſprechen zu
hören!
Lieber! es iſt umſonſt, noch jetzt ſich in Worte
hüllen, wo das geheime Herz zu Tage liegt. Ich
weiß Alles!
Ihr wißt? — So verſchweigt, was Ihr wißt!
ſprach Bianchi heftig, verſchweigt, von wem Ihr's
habt, redet mir nie ein Wort davon! Es liegt hinter
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Heyse, Paul: Novellen. Berlin, 1855, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heyse_novellen_1855/228>, abgerufen am 25.07.2024.
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