Hesshus, Tilemann: Bekendtnis Doctoris Tilemanni Heshvsii Von der Persönlichen vnd in alle Ewigkeit vnzertrenlichen Vereinigung/ beyder Naturen in JHesu CHristo. Eisleben, 1585.ler welt für augen liegt? Lest jm jemand düncken dz wort abstractum lautet hart in dem hohen Artikul / dessen bin ich mit jhm wol einig / hab selber offt gewünschet / dz man eigentlichere / deutlichere / artigere / richtigere / nehere / vnd bequemere wort haben möchte. Aber jene zeit hats nicht besser geben / der man Gottes Lutherus lobts gleichwoll / spricht es sey durch Gottes schickung geschehen diu[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]nitus factum est, das etliche wort concreta etliche abstracta sind genent worden / denn der vnterschied ist nötig. Kans nun jemands besser vnd neher treffen / dem gebürt billich der preiss: Ich darff michs nicht vnterstehen / Lutherus hats auch nicht wagen wollen / sondern lests bey dem alten brauch bleiben / gibt auch die Regel man müsse in allen Künsten sehen / wie die wort im brauch sind. Das man nun einen solchen grewlichen / lesterlichen / abschewlichen jrrthumb aus dem Schulwort in abstracto machen wil / man lehre zwen Christos / das bin ich keines weges gestendig / sondern sage das solches aus vnuerstandt geschehen / vnnd eine schreckliche Sünde sey wider das achte Gebot / die da heist Verleumbdung / die Gottseligen Christen nicht wol anstehet / durch Gottes Gnad vnd Segen bin ich des Christlichen gemüets / ehe dann ich einen warhafftigen / Gottseligen / vnd einfeltigen Christen mit einem Wort / des man vmbgang haben köndte / wolte ergern / oder betrüben / ehe wolt ichs niemermehr / vnd zu ewigen Tagen nicht gebrauchen / solt nicht der Christliche Bruder / vmb des willen Christus gestorben ist / mehr bey mir gelten / denn ein liederliches / vnnd dunckeles Wort? freilich / weil mich GOttes Geist regieret. Hinwider aber gebühret sich / das niemand richte er hab denn der sachen einen rechten verstandt vnd grund / vnd was einer nicht verstehet / das er sich dessen von andern berichten / vnd vnterweisen lasse / meinet aber einer / es sey jm ein schande das er etwas von andern sol lerner / vnd hat nur lust zu zancken / vnd andere vnschüldige Leut zuuerunglimpffen. Der wisse das wir solche weise ler welt für augen liegt? Lest jm jemand düncken dz wort abstractum lautet hart in dem hohen Artikul / dessen bin ich mit jhm wol einig / hab selber offt gewünschet / dz man eigentlichere / deutlichere / artigere / richtigere / nehere / vnd bequemere wort haben möchte. Aber jene zeit hats nicht besser geben / der man Gottes Lutherus lobts gleichwoll / spricht es sey durch Gottes schickung geschehen diu[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]nitus factum est, das etliche wort concreta etliche abstracta sind genent worden / denn der vnterschied ist nötig. Kans nun jemands besser vnd neher treffen / dem gebürt billich der preiss: Ich darff michs nicht vnterstehen / Lutherus hats auch nicht wagen wollen / sondern lests bey dem alten brauch bleiben / gibt auch die Regel man müsse in allen Künsten sehen / wie die wort im brauch sind. Das man nun einen solchen grewlichen / lesterlichen / abschewlichen jrrthumb aus dem Schulwort in abstracto machen wil / man lehre zwen Christos / das bin ich keines weges gestendig / sondern sage das solches aus vnuerstandt geschehen / vnnd eine schreckliche Sünde sey wider das achte Gebot / die da heist Verleumbdung / die Gottseligen Christen nicht wol anstehet / durch Gottes Gnad vnd Segen bin ich des Christlichen gemüets / ehe dann ich einen warhafftigen / Gottseligen / vnd einfeltigen Christen mit einem Wort / des man vmbgang haben köndte / wolte ergern / oder betrüben / ehe wolt ichs niemermehr / vnd zu ewigen Tagen nicht gebrauchen / solt nicht der Christliche Bruder / vmb des willen Christus gestorben ist / mehr bey mir gelten / denn ein liederliches / vnnd dunckeles Wort? freilich / weil mich GOttes Geist regieret. Hinwider aber gebühret sich / das niemand richte er hab denn der sachen einen rechten verstandt vnd grund / vnd was einer nicht verstehet / das er sich dessen von andern berichten / vnd vnterweisen lasse / meinet aber einer / es sey jm ein schande das er etwas von andern sol lerner / vnd hat nur lust zu zancken / vnd andere vnschüldige Leut zuuerunglimpffen. Der wisse das wir solche weise <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0041"/> ler welt für augen liegt? Lest jm jemand düncken dz wort <hi rendition="#i">abstractum</hi> lautet hart in dem hohen Artikul / dessen bin ich mit jhm wol einig / hab selber offt gewünschet / dz man eigentlichere / deutlichere / artigere / richtigere / nehere / vnd bequemere wort haben möchte. 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Hinwider aber gebühret sich / das niemand richte er hab denn der sachen einen rechten verstandt vnd grund / vnd was einer nicht verstehet / das er sich dessen von andern berichten / vnd vnterweisen lasse / meinet aber einer / es sey jm ein schande das er etwas von andern sol lerner / vnd hat nur lust zu zancken / vnd andere vnschüldige Leut zuuerunglimpffen. Der wisse das wir solche weise
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Zitationshilfe: | Hesshus, Tilemann: Bekendtnis Doctoris Tilemanni Heshvsii Von der Persönlichen vnd in alle Ewigkeit vnzertrenlichen Vereinigung/ beyder Naturen in JHesu CHristo. Eisleben, 1585, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hesshus_bekendtnis_1585/41>, abgerufen am 06.07.2024. |