Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hesshus, Tilemann: Bekendtnis Doctoris Tilemanni Heshvsii Von der Persönlichen vnd in alle Ewigkeit vnzertrenlichen Vereinigung/ beyder Naturen in JHesu CHristo. Eisleben, 1585.

Bild:
<< vorherige Seite

sie es erkennen / vnd in sich schlagen / Gott die schwere Sünde abbitten / vnd sich ferner für solchen vnd dergleichen Ergernüs hüten. Man solt ja so bald nicht zuplatzen / solch Ergernüs vnd spaltung / inn der hoch betrübten Kirchen anrichten / vnnd so vieler hertzen betrüben. Wenn man etwa ein Wort nicht recht verstehet / het man doch fragen können / vmb bericht bitten / an andere / denen Gott mehr gaben vorliehen / schreiben können / vnd also der Warheit sich erkündigen / vnd nicht so geschwinde richten / noch eine verwirrung anrichten sollen. Aber leidige der Satan misgönnet vns den lieben seligen Frieden inn der Kirchen / den wollen fromme Hertzen mit dem Gebet widerstandt thun / hie bey mag man seine List / vnd gewalt abnemen / weil er einen solchen Tumult / Ergerniß / vnd Lermen vber dem einigen dunckelen wort kan anrichten. Es hetten sich Gottselige Leut billich erinnern sollen / das der Apostel Paulus. 2. Timoth. 2. verbeut / man solle nicht vmb Wort zancken / welchs nicht nütz ist / denn zuuerkehren die da zuhören / vnnd sonderlichen wenn man eines dings nicht gewiß ist / sondern der dünckel für den Augen schwebet. Aber der listige Feind berückt die Leut ehe dann sie sichs versehen. Darumb gilts auffmerckens / vnd betens wieder dem geschwinden Feind. Es hat zwar Herr Wigandus das wort in abstracto nach art vnd weise der Schullerer / vnd Theologen / zum offcermal gebraucht in seinem buch de communicatione idiomatum, achte es aber hie von vnnöten alles zusetzen / vnd den deutschen Leser damit zubeladen. Es siehet aber der verstendige Leser klar für augen / das zweyerley brauch sey des Worts abstracti, vnnd das ich nicht den brauch der Schullerer erstlich erfunden / oder gefürt / sondern vor mir Lutherus / Philippus / Chemnitius / Chytreus / Wigandus / vnd kan doch der keiner mit warheit beschüldiget werden / das er die Person Christi trenne / oder zween Christos dichte / warumb wil man sich denn an mir versündigen / vnd mich mit der aller schweresten vfflagen / mit vngrund beschweren / da doch mein Bekendtnis von meinem Heiland Christo al-

sie es erkennen / vnd in sich schlagen / Gott die schwere Sünde abbitten / vnd sich ferner für solchen vnd dergleichen Ergernüs hüten. Man solt ja so bald nicht zuplatzen / solch Ergernüs vnd spaltung / inn der hoch betrübten Kirchen anrichten / vnnd so vieler hertzen betrüben. Wenn man etwa ein Wort nicht recht verstehet / het man doch fragen können / vmb bericht bitten / an andere / denen Gott mehr gaben vorliehen / schreiben können / vnd also der Warheit sich erkündigen / vnd nicht so geschwinde richten / noch eine verwirrung anrichtẽ sollen. Aber leidige der Satan misgönnet vns den lieben seligen Frieden inn der Kirchen / den wollen fromme Hertzen mit dem Gebet widerstandt thun / hie bey mag man seine List / vnd gewalt abnemen / weil er einen solchen Tumult / Ergerniß / vnd Lermen vber dem einigen dunckelen wort kan anrichten. Es hetten sich Gottselige Leut billich erinnern sollen / das der Apostel Paulus. 2. Timoth. 2. verbeut / man solle nicht vmb Wort zancken / welchs nicht nütz ist / denn zuuerkehren die da zuhören / vnnd sonderlichen wenn man eines dings nicht gewiß ist / sondern der dünckel für den Augen schwebet. Aber der listige Feind berückt die Leut ehe dann sie sichs versehen. Darumb gilts auffmerckens / vnd betens wieder dem geschwinden Feind. Es hat zwar Herr Wigandus das wort in abstracto nach art vnd weise der Schullerer / vnd Theologen / zum offcermal gebraucht in seinem buch de communicatione idiomatum, achte es aber hie von vnnöten alles zusetzen / vnd den deutschen Leser damit zubeladen. Es siehet aber der verstendige Leser klar für augen / das zweyerley brauch sey des Worts abstracti, vnnd das ich nicht den brauch der Schullerer erstlich erfunden / oder gefürt / sondern vor mir Lutherus / Philippus / Chemnitius / Chytreus / Wigandus / vnd kan doch der keiner mit warheit beschüldiget werden / das er die Person Christi trenne / oder zween Christos dichte / warumb wil man sich denn an mir versündigen / vnd mich mit der aller schweresten vfflagen / mit vngrund beschweren / da doch mein Bekendtnis von meinem Heiland Christo al-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0040"/>
sie es erkennen / vnd in                          sich schlagen / Gott die schwere Sünde abbitten / vnd sich ferner für                          solchen vnd dergleichen Ergernüs hüten. Man solt ja so bald nicht zuplatzen                          / solch Ergernüs vnd spaltung / inn der hoch betrübten Kirchen anrichten /                          vnnd so vieler hertzen betrüben. Wenn man etwa ein Wort nicht recht                          verstehet / het man doch fragen können / vmb bericht bitten / an andere /                          denen Gott mehr gaben vorliehen / schreiben können / vnd also der Warheit                          sich erkündigen / vnd nicht so geschwinde richten / noch eine verwirrung                              anrichte&#x0303; sollen. Aber leidige der Satan misgönnet vns den                          lieben seligen Frieden inn der Kirchen / den wollen fromme Hertzen mit dem                          Gebet widerstandt thun / hie bey mag man seine List / vnd gewalt abnemen /                          weil er einen solchen Tumult / Ergerniß / vnd Lermen vber dem einigen                          dunckelen wort kan anrichten. Es hetten sich Gottselige Leut billich                          erinnern sollen / das der Apostel Paulus. 2. Timoth. <hi rendition="#i">2</hi>. verbeut / man solle nicht vmb Wort zancken / welchs nicht nütz                          ist / denn zuuerkehren die da zuhören / vnnd sonderlichen wenn man eines                          dings nicht gewiß ist / sondern der dünckel für den Augen schwebet. Aber der                          listige Feind berückt die Leut ehe dann sie sichs versehen. Darumb gilts                          auffmerckens / vnd betens wieder dem geschwinden Feind. Es hat zwar Herr                          Wigandus das wort <hi rendition="#i">in abstracto</hi> nach art vnd weise                          der Schullerer / vnd Theologen / zum offcermal gebraucht in seinem buch <hi rendition="#i">de communicatione idiomatum</hi>, achte es aber hie von                          vnnöten alles zusetzen / vnd den deutschen Leser damit zubeladen. Es siehet                          aber der verstendige Leser klar für augen / das zweyerley brauch sey des                          Worts <hi rendition="#i">abstracti</hi>, vnnd das ich nicht den brauch der                          Schullerer erstlich erfunden / oder gefürt / sondern vor mir Lutherus /                          Philippus / Chemnitius / Chytreus / Wigandus / vnd kan doch der keiner mit                          warheit beschüldiget werden / das er die Person Christi trenne / oder zween                          Christos dichte / warumb wil man sich denn an mir versündigen / vnd mich mit                          der aller schweresten vfflagen / mit vngrund beschweren / da doch mein                          Bekendtnis von meinem Heiland Christo al-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0040] sie es erkennen / vnd in sich schlagen / Gott die schwere Sünde abbitten / vnd sich ferner für solchen vnd dergleichen Ergernüs hüten. Man solt ja so bald nicht zuplatzen / solch Ergernüs vnd spaltung / inn der hoch betrübten Kirchen anrichten / vnnd so vieler hertzen betrüben. Wenn man etwa ein Wort nicht recht verstehet / het man doch fragen können / vmb bericht bitten / an andere / denen Gott mehr gaben vorliehen / schreiben können / vnd also der Warheit sich erkündigen / vnd nicht so geschwinde richten / noch eine verwirrung anrichtẽ sollen. Aber leidige der Satan misgönnet vns den lieben seligen Frieden inn der Kirchen / den wollen fromme Hertzen mit dem Gebet widerstandt thun / hie bey mag man seine List / vnd gewalt abnemen / weil er einen solchen Tumult / Ergerniß / vnd Lermen vber dem einigen dunckelen wort kan anrichten. Es hetten sich Gottselige Leut billich erinnern sollen / das der Apostel Paulus. 2. Timoth. 2. verbeut / man solle nicht vmb Wort zancken / welchs nicht nütz ist / denn zuuerkehren die da zuhören / vnnd sonderlichen wenn man eines dings nicht gewiß ist / sondern der dünckel für den Augen schwebet. Aber der listige Feind berückt die Leut ehe dann sie sichs versehen. Darumb gilts auffmerckens / vnd betens wieder dem geschwinden Feind. Es hat zwar Herr Wigandus das wort in abstracto nach art vnd weise der Schullerer / vnd Theologen / zum offcermal gebraucht in seinem buch de communicatione idiomatum, achte es aber hie von vnnöten alles zusetzen / vnd den deutschen Leser damit zubeladen. Es siehet aber der verstendige Leser klar für augen / das zweyerley brauch sey des Worts abstracti, vnnd das ich nicht den brauch der Schullerer erstlich erfunden / oder gefürt / sondern vor mir Lutherus / Philippus / Chemnitius / Chytreus / Wigandus / vnd kan doch der keiner mit warheit beschüldiget werden / das er die Person Christi trenne / oder zween Christos dichte / warumb wil man sich denn an mir versündigen / vnd mich mit der aller schweresten vfflagen / mit vngrund beschweren / da doch mein Bekendtnis von meinem Heiland Christo al-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hesshus_bekendtnis_1585
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hesshus_bekendtnis_1585/40
Zitationshilfe: Hesshus, Tilemann: Bekendtnis Doctoris Tilemanni Heshvsii Von der Persönlichen vnd in alle Ewigkeit vnzertrenlichen Vereinigung/ beyder Naturen in JHesu CHristo. Eisleben, 1585, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hesshus_bekendtnis_1585/40>, abgerufen am 02.05.2024.