Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hesshus, Tilemann: Bekendtnis Doctoris Tilemanni Heshvsii Von der Persönlichen vnd in alle Ewigkeit vnzertrenlichen Vereinigung/ beyder Naturen in JHesu CHristo. Eisleben, 1585.

Bild:
<< vorherige Seite

ist recht geredt vom Damasceno quod semel adsumpsit nunquam deseruit: Das ist / der Sohn Gottes / hat seine Menscheit / die er einmahl angenommen / niemals vorlassen / wie zwar solches möglich sey / oder sein könne / das Gott warer Mensch sey / vnd das der Mensch Ihesus ewiger vnd Allmechtiger Gott sey / das kan keines Menschen verstandt erforschen / viel weniger eines Menschen Zung ausreden / noch kein Menschlich hertz begreiffen / Das aber dennoch solches war sey / müssen wir gleuben / wollen wir selig werden / vnnd sind auch gewiß / das es war sey / das Gott Mensch worden sey / vnd Gott vnd Mensch eine Person sey / Denn also zeuget der heiliger Geist selbs in der Göttlichen schrifft. Luce. 1. Darumb das heilige das von dir geboren wird / wird Gottes Son genennet werden. Das Kindt dasvon Maria geboren worden / ist Gottes Sohn / so ist ja Maria Gottes Mutter / vnd ist nur ein Christus / der von Gott vnd von Maria geboren ist. Matth. 16. Du bist Christus / der Sohn des lebendigen Gottes Matt. 20. Thomas spricht zu Christo: Mein Gott vnd mein HErr / vnd der Herr antwortet / weil du mich gesehen hast / Thoma / gleubstu. Den Menschen Christum / den Thoma / sahe nennet er seinen Gott vnd seinen HErrn. Gal. 4. Da die zeit erfüllet war sandte GOTT seinen Sohn / geborn von einem Weibe / Gottes Sohn ist vom Weibe geborn / drumb ist nur ein Christus / vnd ein Sohn Gottes vnd Marie. Rom. 9. Aus welchen Christus herkömpt nach dem Fleische der da ist Gott vber alles gelobet in ewigkeit / Amen. Diese Vereinigung ist nuhn das grosse Wunder vnnd Geheimnis darüber sich Engel vnd Menschen verwunderen / das Gott sich so tieff hat herunter gelassen. Diß vnser Heil / Trost / Herrligkeit vnd Seligkeit.

Hie müssen wir mit höhesten fleis vns hüten / das wir die Person nicht trennen / noch die Naturen von einander absondern. Denn das Göttliche wesen ausser vnd ohn die Menscheit könten wir nicht ertragen / in dieser verderbten schwachen vnnd vn-

ist recht geredt vom Damasceno quod semel adsumpsit nunquam deseruit: Das ist / der Sohn Gottes / hat seine Menscheit / die er einmahl angenommen / niemals vorlassen / wie zwar solches möglich sey / oder sein könne / das Gott warer Mensch sey / vnd das der Mensch Ihesus ewiger vnd Allmechtiger Gott sey / das kan keines Menschen verstandt erforschen / viel weniger eines Menschen Zung ausreden / noch kein Menschlich hertz begreiffen / Das aber dennoch solches war sey / müssen wir gleuben / wollen wir selig werden / vnnd sind auch gewiß / das es war sey / das Gott Mensch worden sey / vnd Gott vnd Mensch eine Person sey / Denn also zeuget der heiliger Geist selbs in der Göttlichen schrifft. Luce. 1. Darumb das heilige das von dir geboren wird / wird Gottes Son genennet werden. Das Kindt dasvon Maria geboren worden / ist Gottes Sohn / so ist ja Maria Gottes Mutter / vnd ist nur ein Christus / der von Gott vnd von Maria geboren ist. Matth. 16. Du bist Christus / der Sohn des lebendigen Gottes Matt. 20. Thomas spricht zu Christo: Mein Gott vñ mein HErr / vñ der Herr antwortet / weil du mich gesehen hast / Thoma / gleubstu. Den Menschen Christum / den Thoma / sahe nennet er seinen Gott vnd seinen HErrn. Gal. 4. Da die zeit erfüllet war sandte GOTT seinen Sohn / geborn von einem Weibe / Gottes Sohn ist vom Weibe geborn / drumb ist nur ein Christus / vnd ein Sohn Gottes vnd Marie. Rom. 9. Aus welchen Christus herkömpt nach dem Fleische der da ist Gott vber alles gelobet in ewigkeit / Amen. Diese Vereinigung ist nuhn das grosse Wunder vnnd Geheimnis darüber sich Engel vnd Menschen verwunderen / das Gott sich so tieff hat herunter gelassen. Diß vnser Heil / Trost / Herrligkeit vnd Seligkeit.

Hie müssen wir mit höhesten fleis vns hüten / das wir die Person nicht trennen / noch die Naturen von einander absondern. Denn das Göttliche wesen ausser vnd ohn die Menscheit könten wir nicht ertragen / in dieser verderbten schwachen vnnd vn-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0010"/>
ist                          recht geredt vom <hi rendition="#i">Damasceno quod semel adsumpsit nunquam deseruit</hi>: Das ist / der                          Sohn Gottes / hat seine Menscheit / die er einmahl angenommen / niemals                          vorlassen / wie zwar solches möglich sey / oder sein könne / das Gott warer                          Mensch sey / vnd das der Mensch Ihesus ewiger vnd Allmechtiger Gott sey /                          das kan keines Menschen verstandt erforschen / viel weniger eines Menschen                          Zung ausreden / noch kein Menschlich hertz begreiffen / Das aber dennoch                          solches war sey / müssen wir gleuben / wollen wir selig werden / vnnd sind                          auch gewiß / das es war sey / das Gott Mensch worden sey / vnd Gott vnd                          Mensch eine Person sey / Denn also zeuget der heiliger Geist selbs in der                          Göttlichen schrifft. Luce. 1. Darumb das heilige das von dir geboren wird /                          wird Gottes Son genennet werden. Das Kindt dasvon Maria geboren worden / ist                          Gottes Sohn / so ist ja Maria Gottes Mutter / vnd ist nur ein Christus / der                          von Gott vnd von Maria geboren ist. Matth. 16. Du bist Christus / der Sohn                          des lebendigen Gottes Matt. 20. Thomas spricht zu Christo: Mein Gott vn&#x0303; mein HErr / vn&#x0303; der Herr antwortet / weil du                          mich gesehen hast / Thoma / gleubstu. Den Menschen Christum / den Thoma /                          sahe nennet er seinen Gott vnd seinen HErrn. Gal. 4. Da die zeit erfüllet                          war sandte GOTT seinen Sohn / geborn von einem Weibe / Gottes Sohn ist vom                          Weibe geborn / drumb ist nur ein Christus / vnd ein Sohn Gottes vnd Marie.                          Rom. 9. Aus welchen Christus herkömpt nach dem Fleische der da ist Gott vber                          alles gelobet in ewigkeit / Amen. Diese Vereinigung ist nuhn das grosse                          Wunder vnnd Geheimnis darüber sich Engel vnd Menschen verwunderen / das Gott                          sich so tieff hat herunter gelassen. Diß vnser Heil / Trost / Herrligkeit                          vnd Seligkeit.</p>
        <p>Hie müssen wir mit höhesten fleis vns hüten / das wir die Person nicht                          trennen / noch die Naturen von einander absondern. Denn das Göttliche wesen                          ausser vnd ohn die Menscheit könten wir nicht ertragen / in dieser                          verderbten schwachen vnnd vn-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0010] ist recht geredt vom Damasceno quod semel adsumpsit nunquam deseruit: Das ist / der Sohn Gottes / hat seine Menscheit / die er einmahl angenommen / niemals vorlassen / wie zwar solches möglich sey / oder sein könne / das Gott warer Mensch sey / vnd das der Mensch Ihesus ewiger vnd Allmechtiger Gott sey / das kan keines Menschen verstandt erforschen / viel weniger eines Menschen Zung ausreden / noch kein Menschlich hertz begreiffen / Das aber dennoch solches war sey / müssen wir gleuben / wollen wir selig werden / vnnd sind auch gewiß / das es war sey / das Gott Mensch worden sey / vnd Gott vnd Mensch eine Person sey / Denn also zeuget der heiliger Geist selbs in der Göttlichen schrifft. Luce. 1. Darumb das heilige das von dir geboren wird / wird Gottes Son genennet werden. Das Kindt dasvon Maria geboren worden / ist Gottes Sohn / so ist ja Maria Gottes Mutter / vnd ist nur ein Christus / der von Gott vnd von Maria geboren ist. Matth. 16. Du bist Christus / der Sohn des lebendigen Gottes Matt. 20. Thomas spricht zu Christo: Mein Gott vñ mein HErr / vñ der Herr antwortet / weil du mich gesehen hast / Thoma / gleubstu. Den Menschen Christum / den Thoma / sahe nennet er seinen Gott vnd seinen HErrn. Gal. 4. Da die zeit erfüllet war sandte GOTT seinen Sohn / geborn von einem Weibe / Gottes Sohn ist vom Weibe geborn / drumb ist nur ein Christus / vnd ein Sohn Gottes vnd Marie. Rom. 9. Aus welchen Christus herkömpt nach dem Fleische der da ist Gott vber alles gelobet in ewigkeit / Amen. Diese Vereinigung ist nuhn das grosse Wunder vnnd Geheimnis darüber sich Engel vnd Menschen verwunderen / das Gott sich so tieff hat herunter gelassen. Diß vnser Heil / Trost / Herrligkeit vnd Seligkeit. Hie müssen wir mit höhesten fleis vns hüten / das wir die Person nicht trennen / noch die Naturen von einander absondern. Denn das Göttliche wesen ausser vnd ohn die Menscheit könten wir nicht ertragen / in dieser verderbten schwachen vnnd vn-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hesshus_bekendtnis_1585
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hesshus_bekendtnis_1585/10
Zitationshilfe: Hesshus, Tilemann: Bekendtnis Doctoris Tilemanni Heshvsii Von der Persönlichen vnd in alle Ewigkeit vnzertrenlichen Vereinigung/ beyder Naturen in JHesu CHristo. Eisleben, 1585, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hesshus_bekendtnis_1585/10>, abgerufen am 12.12.2024.