Herder, Johann Gottfried von: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Bd. 2. Riga, 1767."ne Art von Landekloge, die nicht ganz zu Zuerst: Landgedicht, Ekloge und Jdyl- lung, * p. 124. 125.
„ne Art von Landekloge, die nicht ganz zu Zuerſt: Landgedicht, Ekloge und Jdyl- lung, * p. 124. 125.
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„ne Art von Landekloge, die nicht ganz zu
„verwerfen iſt: die vierte iſt die wahre Jdylle
„Theokrits, Virgils und Geßners. Was
„iſt nunmehr die Jdylle? Nichts als der
„ſinnlichſte Ausdruck der hoͤchſt verſchoͤ-
„nerten Leidenſchaften und Empfindun-
„gen ſolcher Menſchen, die in kleinern
„Gefellſchaften zuſammen leben.„ * —
Der ſinnreiche D. mag als Beobachter Recht
haben, in der Anwendung finde ich einige
Bedenklichkeiten.
Zuerſt: Landgedicht, Ekloge und Jdyl-
le: der Sache nach mag ihr Unterſchied
weſentlich und nothwendig ſeyn; wer aber
gibt den Worten den allgemeinen Werth:
du ſollſt eben das bedeuten! Unſer Kunſt-
richter glaubt mit Schlegel einerlei unter
Landgedicht zu verſtehen, und es iſt zwi-
ſchen ihnen doch ein Unterſchied. Schlegel
verſteht darunter blos ein Landſchafts-
ſtuͤck, eine Schilderung der Gegenſtaͤn-
de der Natur; D. meint ja ſchon Beſchaͤf-
tigungen darunter, und alſo wirklich Hand-
lung,
* p. 124. 125.
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