empfielt, und mit ihrer Daphne forteilt: nun Vater! Bacchus hilf! -- eine Mönade mit der Daphne! eine Liebe zwischen zwei Mäd- chen! -- die gute Mönade muß sich ovr dem Namen eines Bacchanten schämen.
Kein Ganzes also! und noch weniger ein Bacchisches Ganzes! Das begeisterte amphi moi anax der alten Dithyramben, schallt nie in unsern Ohren; nie singt die Monade, als wäre sie am Wagen des Weingotts: gar kein Standpunkt, den die erste Dithyrambe ange- ben will, in allen Stücken. Jst es Bacchus, der da begeistert, oder bist du liebe Muse,
Thou that with Ale, or viler Liquors Didst inspire Wythers, Pryn and Vickars And force them, tho it was in spite Of Nature, and their Stars, to write Who, as we find in sullen Writs And cross-grain'd Works of modern Wits With Vanity, Opinion, Want The Wonder of the Ignorant The Praises of the Author, penn'd B' himself, or Wit insuring Friend Canst make a Poet, spite of Fate -- --
Der Bacchus dieser Monade, ist nicht der wahre Bacchus; nicht jener schöne Griechi-
sche
empfielt, und mit ihrer Daphne forteilt: nun Vater! Bacchus hilf! — eine Moͤnade mit der Daphne! eine Liebe zwiſchen zwei Maͤd- chen! — die gute Moͤnade muß ſich ovr dem Namen eines Bacchanten ſchaͤmen.
Kein Ganzes alſo! und noch weniger ein Bacchiſches Ganzes! Das begeiſterte αμφι μοι αναξ der alten Dithyramben, ſchallt nie in unſern Ohren; nie ſingt die Mo̊nade, als waͤre ſie am Wagen des Weingotts: gar kein Standpunkt, den die erſte Dithyrambe ange- ben will, in allen Stuͤcken. Jſt es Bacchus, der da begeiſtert, oder biſt du liebe Muſe,
Thou that with Ale, or viler Liquors Didſt inſpire Wythers, Pryn and Vickars And force them, tho it was in ſpite Of Nature, and their Stars, to write Who, as we find in ſullen Writs And croſſ-grain’d Works of modern Wits With Vanity, Opinion, Want The Wonder of the Ignorant The Praiſes of the Author, penn’d B’ himſelf, or Wit inſuring Friend Canſt make a Poet, ſpite of Fate — —
Der Bacchus dieſer Mo̊nade, iſt nicht der wahre Bacchus; nicht jener ſchoͤne Griechi-
ſche
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empfielt, und mit ihrer Daphne forteilt: nun
Vater! Bacchus hilf! — eine Moͤnade mit
der Daphne! eine Liebe zwiſchen zwei Maͤd-
chen! — die gute Moͤnade muß ſich ovr dem
Namen eines Bacchanten ſchaͤmen.
Kein Ganzes alſo! und noch weniger ein
Bacchiſches Ganzes! Das begeiſterte αμφι
μοι αναξ der alten Dithyramben, ſchallt nie
in unſern Ohren; nie ſingt die Mo̊nade, als
waͤre ſie am Wagen des Weingotts: gar kein
Standpunkt, den die erſte Dithyrambe ange-
ben will, in allen Stuͤcken. Jſt es Bacchus,
der da begeiſtert, oder biſt du liebe Muſe,
Thou that with Ale, or viler Liquors
Didſt inſpire Wythers, Pryn and Vickars
And force them, tho it was in ſpite
Of Nature, and their Stars, to write
Who, as we find in ſullen Writs
And croſſ-grain’d Works of modern Wits
With Vanity, Opinion, Want
The Wonder of the Ignorant
The Praiſes of the Author, penn’d
B’ himſelf, or Wit inſuring Friend
Canſt make a Poet, ſpite of Fate — —
Der Bacchus dieſer Mo̊nade, iſt nicht der
wahre Bacchus; nicht jener ſchoͤne Griechi-
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Herder, Johann Gottfried von: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Bd. 2. Riga, 1767, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_litteratur02_1767/153>, abgerufen am 16.02.2025.
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