Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 9. Riga, 1797.sich selbst nicht mehr. O meine Zeit, meine 27. "Meine Eltern betrachten mich, als wenn *) Th. 28. S. 292.
ſich ſelbſt nicht mehr. O meine Zeit, meine 27. „Meine Eltern betrachten mich, als wenn *) Th. 28. S. 292.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0096" n="89"/> ſich ſelbſt nicht mehr. O meine Zeit, meine<lb/> Zeit, mein Alles was ich habe — ſie ſo, ich<lb/> weiß nicht was fuͤr Abſichten aufzuopfern!<lb/> Hundertmal habe ich ſchon den Einfall ge-<lb/> habt, mich mit Gewalt aus dieſer Verbin-<lb/> dung zu reiſſen. Doch kann man einen un-<lb/> beſonnenen Streich mit dem andern wieder<lb/> gut machen?“ <note place="foot" n="*)">Th. 28. S. 292.</note></p><lb/> <p>27.</p><lb/> <p>„Meine Eltern betrachten mich, als wenn<lb/> ich hier ſchon etablirt waͤre; und dieſes bin<lb/> ich doch ſo wenig, daß ich gar leicht meine<lb/> laͤngſte Zeit hier geweſen ſeyn doͤrfte. Ich<lb/> warte nur noch einen einzigen Umſtand ab,<lb/> und wenn dieſer nicht nach meinem Willen<lb/> ausfaͤllt, ſo kehre ich zu meiner alten Lebens-<lb/> art wieder zuruͤck. Ich habe mit dieſen<lb/> Nichtswuͤrdigkeiten nun ſchon mehr als drei<lb/> Jahr verlohren. Es iſt Zeit, daß ich wieder<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [89/0096]
ſich ſelbſt nicht mehr. O meine Zeit, meine
Zeit, mein Alles was ich habe — ſie ſo, ich
weiß nicht was fuͤr Abſichten aufzuopfern!
Hundertmal habe ich ſchon den Einfall ge-
habt, mich mit Gewalt aus dieſer Verbin-
dung zu reiſſen. Doch kann man einen un-
beſonnenen Streich mit dem andern wieder
gut machen?“ *)
27.
„Meine Eltern betrachten mich, als wenn
ich hier ſchon etablirt waͤre; und dieſes bin
ich doch ſo wenig, daß ich gar leicht meine
laͤngſte Zeit hier geweſen ſeyn doͤrfte. Ich
warte nur noch einen einzigen Umſtand ab,
und wenn dieſer nicht nach meinem Willen
ausfaͤllt, ſo kehre ich zu meiner alten Lebens-
art wieder zuruͤck. Ich habe mit dieſen
Nichtswuͤrdigkeiten nun ſchon mehr als drei
Jahr verlohren. Es iſt Zeit, daß ich wieder
*) Th. 28. S. 292.
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