Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 7. Riga, 1796.er ist, zu beleben. Im Himmel war das 5. Dagegen ward bald, hie und da, er iſt, zu beleben. Im Himmel war das 5. Dagegen ward bald, hie und da, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0055" n="38"/> er iſt, zu beleben. Im Himmel war das<lb/> Vaterland der Chriſten; dahinauf ſtrebten<lb/> ihre Geſaͤnge; das Schema der gegenwaͤr-<lb/> tigen Welt war ihnen vergaͤnglich, ob ſie<lb/> es uͤbrigens gleich fuͤr ſich ſehr gut und<lb/> Ein Theil mit Bedruͤckung eines groͤßeren<lb/> andern Theils der Menſchheit zu gebrau-<lb/> chen wußten.</p><lb/> <p>5. Dagegen ward bald, hie und da,<lb/> jene <hi rendition="#g">myſtiſche Empfindungs</hi>-<hi rendition="#g">Theo</hi>-<lb/><hi rendition="#g">logie</hi> ausgeſponnen, die, ihrer ſtillen Ge-<lb/> ſtalt ungeachtet, vielleicht die wirkſamſte<lb/> Theologie in der Welt geweſen. Im Chri-<lb/> ſtenthum ſchlang ſie ſich dem juͤngeren Pla-<lb/> tonismus an, der ihr viel Zweige der Ver-<lb/> einigung darbot; aber auch ohne Plato-<lb/> nismus war ſie bei allen Voͤlkern, die em-<lb/> pfindend dachten und denkend empfanden,<lb/> in jeder Religion, die <hi rendition="#g">beſeligen</hi> wollte,<lb/> am Ende das Ziel der Betrachtung. Sinn-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0055]
er iſt, zu beleben. Im Himmel war das
Vaterland der Chriſten; dahinauf ſtrebten
ihre Geſaͤnge; das Schema der gegenwaͤr-
tigen Welt war ihnen vergaͤnglich, ob ſie
es uͤbrigens gleich fuͤr ſich ſehr gut und
Ein Theil mit Bedruͤckung eines groͤßeren
andern Theils der Menſchheit zu gebrau-
chen wußten.
5. Dagegen ward bald, hie und da,
jene myſtiſche Empfindungs-Theo-
logie ausgeſponnen, die, ihrer ſtillen Ge-
ſtalt ungeachtet, vielleicht die wirkſamſte
Theologie in der Welt geweſen. Im Chri-
ſtenthum ſchlang ſie ſich dem juͤngeren Pla-
tonismus an, der ihr viel Zweige der Ver-
einigung darbot; aber auch ohne Plato-
nismus war ſie bei allen Voͤlkern, die em-
pfindend dachten und denkend empfanden,
in jeder Religion, die beſeligen wollte,
am Ende das Ziel der Betrachtung. Sinn-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |