Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 7. Riga, 1796.
Mir schlägt, und eine Stimme Begeisternd mich umtönet? Was giebst du für ein Lied mir, Du heilige Begeistrung? -- Und so geht der Gesang in Platonisch- Die Geschichte der Römer endete *) Für Verständige bedarf es der Erinnerung
nicht, daß es auch im christlichen Zeitalter, bis zur Eroberung Constantinopels und fer- nerhin griechische Dichter gegeben habe. Es gab Griechische Dichter, aber keine Poesie Griechenlandes in dem Sinne, von dem hier die Rede ist. A. d. H.
Mir ſchlaͤgt, und eine Stimme Begeiſternd mich umtoͤnet? Was giebſt du fuͤr ein Lied mir, Du heilige Begeiſtrung? — Und ſo geht der Geſang in Platoniſch- Die Geſchichte der Roͤmer endete *) Fuͤr Verſtaͤndige bedarf es der Erinnerung
nicht, daß es auch im chriſtlichen Zeitalter, bis zur Eroberung Conſtantinopels und fer- nerhin griechiſche Dichter gegeben habe. Es gab Griechiſche Dichter, aber keine Poeſie Griechenlandes in dem Sinne, von dem hier die Rede iſt. A. d. H. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <l><pb facs="#f0030" n="13"/> Mir ſchlaͤgt, und eine Stimme</l><lb/> <l>Begeiſternd mich umtoͤnet?</l><lb/> <l>Was giebſt du fuͤr ein Lied mir,</l><lb/> <l>Du heilige Begeiſtrung? —</l> </lg><lb/> <p>Und ſo geht der Geſang in Platoniſch-<lb/> Chriſtliche Ideen uͤber <note place="foot" n="*)">Fuͤr Verſtaͤndige bedarf es der Erinnerung<lb/> nicht, daß es auch im chriſtlichen Zeitalter,<lb/> bis zur Eroberung Conſtantinopels und fer-<lb/> nerhin griechiſche Dichter gegeben habe. Es<lb/> gab Griechiſche Dichter, aber keine <hi rendition="#g">Poeſie<lb/> Griechenlandes</hi> in dem Sinne, von dem<lb/> hier die Rede iſt. A. d. H.</note></p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Die <hi rendition="#g">Geſchichte der Roͤmer</hi> endete<lb/> nicht anders. Ihnen war die Poeſie, in-<lb/> ſonderheit der Lyriſche Geſang gewiſſerma-<lb/> ßen immer eine fremde Kunſt geblieben;<lb/> die Oden <hi rendition="#g">Catulls</hi> und <hi rendition="#g">Horaz</hi> ſind nur<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0030]
Mir ſchlaͤgt, und eine Stimme
Begeiſternd mich umtoͤnet?
Was giebſt du fuͤr ein Lied mir,
Du heilige Begeiſtrung? —
Und ſo geht der Geſang in Platoniſch-
Chriſtliche Ideen uͤber *)
Die Geſchichte der Roͤmer endete
nicht anders. Ihnen war die Poeſie, in-
ſonderheit der Lyriſche Geſang gewiſſerma-
ßen immer eine fremde Kunſt geblieben;
die Oden Catulls und Horaz ſind nur
*) Fuͤr Verſtaͤndige bedarf es der Erinnerung
nicht, daß es auch im chriſtlichen Zeitalter,
bis zur Eroberung Conſtantinopels und fer-
nerhin griechiſche Dichter gegeben habe. Es
gab Griechiſche Dichter, aber keine Poeſie
Griechenlandes in dem Sinne, von dem
hier die Rede iſt. A. d. H.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |