Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 6. Riga, 1795.sind zu Betrachtungen und zum Unterricht ſind zu Betrachtungen und zum Unterricht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0181" n="166"/> ſind zu Betrachtungen und zum Unterricht<lb/> erſt geſchickt, wenn ſie in <hi rendition="#g">Ein jedem<lb/> Lernbegierigen offenes Behaͤltniß</hi><lb/> gebracht ſind. In geizenden Privat-Be-<lb/> wahrungen werden ſie der Aufmerkſamkeit<lb/> eben ſo entzogen, als wie ſie in der wei-<lb/> ten Welt zerſtreuet lagen.“ — Mit edlem<lb/> Enthuſiasmus zeigt er die praktiſche Nutz-<lb/> barkeit dieſer Wiſſenſchaft fuͤr ſeine Stadt.<lb/> „Gewiß, ſagt er, hangt von einem ver-<lb/> edelten Geſchmack eine veredelte Thaͤtig-<lb/> keit ab. Der Geſchmack an Naturkennt-<lb/> niſſen verleidet das Gefallen an aller Fri-<lb/> volitaͤt, und giebt ſeinen Liebhabern den<lb/> Drang zu mancherlei nutzbaren Ausfuͤh-<lb/> rungen. Alles, was die Vegetation befoͤr-<lb/> dert und der Natur die Eier unterlegt,<lb/> worauf ſie bruͤtet; aller Wegwurf, ſogar<lb/> todte Nachbleibſel von Allem, was Othem<lb/> und Wachsthum gehabt hat, von Natur-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [166/0181]
ſind zu Betrachtungen und zum Unterricht
erſt geſchickt, wenn ſie in Ein jedem
Lernbegierigen offenes Behaͤltniß
gebracht ſind. In geizenden Privat-Be-
wahrungen werden ſie der Aufmerkſamkeit
eben ſo entzogen, als wie ſie in der wei-
ten Welt zerſtreuet lagen.“ — Mit edlem
Enthuſiasmus zeigt er die praktiſche Nutz-
barkeit dieſer Wiſſenſchaft fuͤr ſeine Stadt.
„Gewiß, ſagt er, hangt von einem ver-
edelten Geſchmack eine veredelte Thaͤtig-
keit ab. Der Geſchmack an Naturkennt-
niſſen verleidet das Gefallen an aller Fri-
volitaͤt, und giebt ſeinen Liebhabern den
Drang zu mancherlei nutzbaren Ausfuͤh-
rungen. Alles, was die Vegetation befoͤr-
dert und der Natur die Eier unterlegt,
worauf ſie bruͤtet; aller Wegwurf, ſogar
todte Nachbleibſel von Allem, was Othem
und Wachsthum gehabt hat, von Natur-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |