Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 6. Riga, 1795.bilden konnte, ja selbst in der Sprache. Die Schönheit der Jünglinge in bilden konnte, ja ſelbſt in der Sprache. Die Schoͤnheit der Juͤnglinge in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0135" n="120"/> bilden konnte, ja ſelbſt in der Sprache.<lb/> Er that nichts, als die einzelnen Auftritte<lb/> zu einem Maͤhrchen dichten, und dazu auf<lb/> eine ſehr Afrikaniſche, der <hi rendition="#g">Venus</hi> unan-<lb/> ſtaͤndige Weiſe. Selbſt die Symbole bei-<lb/> der Perſonen, den Schmetterling und die<lb/> Fackel hatte die Dichtkunſt vielfach ange-<lb/> wandt; Liebenden ließ ſie die Fackel Amors<lb/> bis in die Unterwelt leuchten.</p><lb/> <p>Die Schoͤnheit der <hi rendition="#g">Juͤnglinge</hi> in<lb/> der Kunſt hat die griechiſche Poeſie eben<lb/> ſo ſuͤß begleitet. Ich darf ſie nicht an die<lb/> zwei Oden <hi rendition="#g">Anakreons</hi> erinnern, die<lb/><hi rendition="#g">Franz Junius</hi> fuͤr die Kunſt commen-<lb/> tirt hat; in Dichtern und Weltweiſen,<lb/> von <hi rendition="#g">Plato</hi> bis zu <hi rendition="#g">Plutarch</hi>, von <hi rendition="#g">Ho</hi>-<lb/><hi rendition="#g">mer</hi> bis zum letzten Romanſchreiber der<lb/> Griechen wird dieſer Jugendbluͤthe der<lb/> Schoͤnheit wie auf einem Altar der Gra-<lb/> zie geopfert. Der Kuß jenes juͤngern<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [120/0135]
bilden konnte, ja ſelbſt in der Sprache.
Er that nichts, als die einzelnen Auftritte
zu einem Maͤhrchen dichten, und dazu auf
eine ſehr Afrikaniſche, der Venus unan-
ſtaͤndige Weiſe. Selbſt die Symbole bei-
der Perſonen, den Schmetterling und die
Fackel hatte die Dichtkunſt vielfach ange-
wandt; Liebenden ließ ſie die Fackel Amors
bis in die Unterwelt leuchten.
Die Schoͤnheit der Juͤnglinge in
der Kunſt hat die griechiſche Poeſie eben
ſo ſuͤß begleitet. Ich darf ſie nicht an die
zwei Oden Anakreons erinnern, die
Franz Junius fuͤr die Kunſt commen-
tirt hat; in Dichtern und Weltweiſen,
von Plato bis zu Plutarch, von Ho-
mer bis zum letzten Romanſchreiber der
Griechen wird dieſer Jugendbluͤthe der
Schoͤnheit wie auf einem Altar der Gra-
zie geopfert. Der Kuß jenes juͤngern
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |