Herder, Johann Gottfried von: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Bd. 2. Riga u. a., 1785.ausschließende Varietäten giebt es auf der Erde. Die Far- II. Das Eine Menschengeschlecht hat sich allenthal- ben auf der Erde klimatisiret. Sehet jene Heuschrecken der Erde, die Kalmucken und de a) Nach einzelnen Gegenden s. Pallas und andre obengenannte. Von der Lebensart einer Kalmucken-Horde am Jaik würde G. Opitzens Leben und Gefangenschaft unter ihnen ein sehr mah- lerisches Gemälde seyn, wenn es nicht mit so vielen Anmerkungen des Herausgebers verziert und romantisirt wäre. Jdeen, II. Th. L
ausſchließende Varietaͤten giebt es auf der Erde. Die Far- II. Das Eine Menſchengeſchlecht hat ſich allenthal- ben auf der Erde klimatiſiret. Sehet jene Heuſchrecken der Erde, die Kalmucken und de a) Nach einzelnen Gegenden ſ. Pallas und andre obengenannte. Von der Lebensart einer Kalmucken-Horde am Jaik wuͤrde G. Opitzens Leben und Gefangenſchaft unter ihnen ein ſehr mah- leriſches Gemaͤlde ſeyn, wenn es nicht mit ſo vielen Anmerkungen des Herausgebers verziert und romantiſirt waͤre. Jdeen, II. Th. L
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0093" n="81"/> ausſchließende Varietaͤten giebt es auf der Erde. Die Far-<lb/> ben verlieren ſich in einander: die Bildungen dienen dem<lb/> genetiſchen Charakter; und im Ganzen wird zuletzt alles nur<lb/> Schattierung eines und deſſelben großen Gemaͤldes, das ſich<lb/> durch alle Raͤume und Zeiten der Erde verbreitet. Es ge-<lb/> hoͤret alſo auch nicht ſowohl in die ſyſtematiſche Naturge-<lb/> ſchichte, als in die phyſiſch-geographiſche Geſchichte der<lb/> Menſchheit.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">II.</hi><lb/> Das Eine Menſchengeſchlecht hat ſich allenthal-<lb/> ben auf der Erde klimatiſiret.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">S</hi>ehet jene Heuſchrecken der Erde, die Kalmucken und<lb/> Mogolen; ſie gehoͤren in keinen andern Weltſtrich, als in<lb/> ihre Steppen, auf ihre Berge<note place="foot" n="a)">Nach einzelnen Gegenden ſ. <hi rendition="#fr">Pallas</hi> und andre obengenannte.<lb/> Von der Lebensart einer Kalmucken-Horde am Jaik wuͤrde G.<lb/><hi rendition="#fr">Opitzens</hi> Leben und Gefangenſchaft unter ihnen ein ſehr mah-<lb/> leriſches Gemaͤlde ſeyn, wenn es nicht mit ſo vielen Anmerkungen<lb/> des Herausgebers verziert und romantiſirt waͤre.</note>. Auf ſeinem kleinen Pfer-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">de</fw><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Jdeen,</hi><hi rendition="#aq">II.</hi><hi rendition="#fr">Th.</hi> L</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [81/0093]
ausſchließende Varietaͤten giebt es auf der Erde. Die Far-
ben verlieren ſich in einander: die Bildungen dienen dem
genetiſchen Charakter; und im Ganzen wird zuletzt alles nur
Schattierung eines und deſſelben großen Gemaͤldes, das ſich
durch alle Raͤume und Zeiten der Erde verbreitet. Es ge-
hoͤret alſo auch nicht ſowohl in die ſyſtematiſche Naturge-
ſchichte, als in die phyſiſch-geographiſche Geſchichte der
Menſchheit.
II.
Das Eine Menſchengeſchlecht hat ſich allenthal-
ben auf der Erde klimatiſiret.
Sehet jene Heuſchrecken der Erde, die Kalmucken und
Mogolen; ſie gehoͤren in keinen andern Weltſtrich, als in
ihre Steppen, auf ihre Berge a). Auf ſeinem kleinen Pfer-
de
a) Nach einzelnen Gegenden ſ. Pallas und andre obengenannte.
Von der Lebensart einer Kalmucken-Horde am Jaik wuͤrde G.
Opitzens Leben und Gefangenſchaft unter ihnen ein ſehr mah-
leriſches Gemaͤlde ſeyn, wenn es nicht mit ſo vielen Anmerkungen
des Herausgebers verziert und romantiſirt waͤre.
Jdeen, II. Th. L
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |