Herder, Johann Gottfried von: Von Deutscher Art und Kunst. Hamburg, 1773.rischen Oden der Engländer sind, die ihnen als II. Sha-
riſchen Oden der Englaͤnder ſind, die ihnen als II. Sha-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0074" n="70"/> riſchen Oden der Englaͤnder ſind, die ihnen als<lb/> Meiſterſtuͤcke gelten! Von <hi rendition="#fr">Gray,</hi> von <hi rendition="#fr">Aken-<lb/> ſide,</hi> von <hi rendition="#fr">Maſon</hi> u. ſ. w. ob wohl in ihren<lb/> Sylbenmaaß, oder Jnnhalt, oder Einklei-<lb/> dung die mindſte Odenwuͤrkung thun koͤnne?<lb/> Sehen Sie, in welche gekuͤnſtelte horaziſche<lb/> Manier wir Deutſche hie und da gefallen ſind —<lb/> Oſſian, die Lieder der Wilden, der Skalden<lb/> Romanzen, Provinzialgedichte koͤnnten uns<lb/> auf beſſern Weg bringen, wenn wir aber auch<lb/> hier nur mehr als Form, als Einkleidung,<lb/> als Sprache lernen wolten. Zum Ungluͤck aber<lb/> fangen wir hiervon an, und bleiben hiebey ſte-<lb/> hen, und da wird wieder Nichts. — Jrre ich<lb/> mich, oder iſts wahr, daß die ſchoͤnſten lyri-<lb/> ſchen Stuͤcke, die wir ſchon jetzt haben, und<lb/> laͤngſt gehabt haben, ſchon mit dieſem maͤnnli-<lb/> chen, ſtarken, feſten deutſchen Ton uͤberein-<lb/> kommen, oder ſich ihm naͤhern — was waͤre<lb/> nicht alſo von der Aufweckung mehrerer ſolcher<lb/> zu hoffen! —</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">II.</hi> <hi rendition="#b">Sha-</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [70/0074]
riſchen Oden der Englaͤnder ſind, die ihnen als
Meiſterſtuͤcke gelten! Von Gray, von Aken-
ſide, von Maſon u. ſ. w. ob wohl in ihren
Sylbenmaaß, oder Jnnhalt, oder Einklei-
dung die mindſte Odenwuͤrkung thun koͤnne?
Sehen Sie, in welche gekuͤnſtelte horaziſche
Manier wir Deutſche hie und da gefallen ſind —
Oſſian, die Lieder der Wilden, der Skalden
Romanzen, Provinzialgedichte koͤnnten uns
auf beſſern Weg bringen, wenn wir aber auch
hier nur mehr als Form, als Einkleidung,
als Sprache lernen wolten. Zum Ungluͤck aber
fangen wir hiervon an, und bleiben hiebey ſte-
hen, und da wird wieder Nichts. — Jrre ich
mich, oder iſts wahr, daß die ſchoͤnſten lyri-
ſchen Stuͤcke, die wir ſchon jetzt haben, und
laͤngſt gehabt haben, ſchon mit dieſem maͤnnli-
chen, ſtarken, feſten deutſchen Ton uͤberein-
kommen, oder ſich ihm naͤhern — was waͤre
nicht alſo von der Aufweckung mehrerer ſolcher
zu hoffen! —
II. Sha-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |