Herder, Johann Gottfried von: Von Deutscher Art und Kunst. Hamburg, 1773.eigenthum wieder auf; und stellete den Heer- Jn der dritten Periode, welche hierauf und
eigenthum wieder auf; und ſtellete den Heer- Jn der dritten Periode, welche hierauf und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0172" n="168"/> eigenthum wieder auf; und ſtellete den Heer-<lb/> bann mit einigen Veraͤnderungen wieder her.<lb/> Allein <hi rendition="#fr">Otto</hi> der Groſſe ſchlug einen ganz an-<lb/> dern Weg ein und gab das gemeine Guth<lb/> denjenigen Preiß, die ihm zu ſeinen auswaͤr-<lb/> tigen Kriegen einige glaͤnzende und wohlge-<lb/> uͤbte Dienſtleute zufuͤhrten. Jhm war ein<lb/> Ritter, der mit ihm uͤber die Alpen zog, lie-<lb/> ber als tauſend Wehren, die keine Auflagen<lb/> bezahlten, und keine andre Dienſtpflicht, als<lb/> die Landesvertheidigung kannten. Seine<lb/> Groͤſſe, das damalige Anſehn des Reichs<lb/> und der Ton ſeiner Zeiten machten ihn ſicher<lb/> genug zu glauben, daß das deutſche Reich<lb/> ſeines Heerbanns niemals weiter noͤthig ha-<lb/> ben wuͤrde. Und ſo wurde derſelbe voͤllig<lb/> verachtet, gedruckt und verdunkelt. Der<lb/> Miſſus oder Heerbannscommiſſarius, wel-<lb/> cher unter Carln den Groſſen allein die Ur-<lb/> laubspaͤſſe fuͤr die Heermaͤnner zu ertheilen<lb/> hatte, verlohr ſein Amt und Controlle. Com-<lb/> miſſariat und Commando kam zum groͤßten<lb/> Nachtheil der Landeigenthuͤmer und der erſten<lb/> Reichsmatrikel in eine Hand.</p><lb/> <p>Jn der dritten Periode, welche hierauf<lb/> folgte, iſt faſt alle gemeine Ehre verſchwun-<lb/> den. Sehr wenige ehrnhafte Gemeinen<lb/> haben noch einiges Reichsguth <hi rendition="#aq">in domino<lb/> quiritario.</hi> Man verliert ſogar den Namen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [168/0172]
eigenthum wieder auf; und ſtellete den Heer-
bann mit einigen Veraͤnderungen wieder her.
Allein Otto der Groſſe ſchlug einen ganz an-
dern Weg ein und gab das gemeine Guth
denjenigen Preiß, die ihm zu ſeinen auswaͤr-
tigen Kriegen einige glaͤnzende und wohlge-
uͤbte Dienſtleute zufuͤhrten. Jhm war ein
Ritter, der mit ihm uͤber die Alpen zog, lie-
ber als tauſend Wehren, die keine Auflagen
bezahlten, und keine andre Dienſtpflicht, als
die Landesvertheidigung kannten. Seine
Groͤſſe, das damalige Anſehn des Reichs
und der Ton ſeiner Zeiten machten ihn ſicher
genug zu glauben, daß das deutſche Reich
ſeines Heerbanns niemals weiter noͤthig ha-
ben wuͤrde. Und ſo wurde derſelbe voͤllig
verachtet, gedruckt und verdunkelt. Der
Miſſus oder Heerbannscommiſſarius, wel-
cher unter Carln den Groſſen allein die Ur-
laubspaͤſſe fuͤr die Heermaͤnner zu ertheilen
hatte, verlohr ſein Amt und Controlle. Com-
miſſariat und Commando kam zum groͤßten
Nachtheil der Landeigenthuͤmer und der erſten
Reichsmatrikel in eine Hand.
Jn der dritten Periode, welche hierauf
folgte, iſt faſt alle gemeine Ehre verſchwun-
den. Sehr wenige ehrnhafte Gemeinen
haben noch einiges Reichsguth in domino
quiritario. Man verliert ſogar den Namen
und
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