Herder, Johann Gottfried von: Abhandlung über den Ursprung der Sprache. Berlin, 1772.ausbreitet: es kommt in ein ander Land -- es Jch lasse mich in keine weitere Gründe dieses wahren O
ausbreitet: es kommt in ein ander Land — es Jch laſſe mich in keine weitere Gruͤnde dieſes wahren O
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0215" n="209"/> ausbreitet: es kommt in ein ander Land — es<lb/> kommt ſchon <hi rendition="#fr">als Volk</hi> hinein — wie weiſer! wie<lb/> ſichrer! Viel an Anzahl, mit gehaͤrteten Koͤrpern,<lb/> mit verſuchten Seelen, ja mit dem ganzen Scha-<lb/> tze von Erfahrungen ihrer Vorfahren beerbt —<lb/> wie vielfach alſo verſtaͤrkte und verdoppelte Seelen!<lb/> Nun ſind ſie faͤhig, ſich bald zu Landgeſchoͤpfen<lb/> dieſer Gegend zu vervollkommen! ſie werden in<lb/> kurzem ſo eingebohren, als die Thiere des Clima<lb/> mit Lebensart, Denkart und Sprache — beweiſet<lb/> nicht aber eben dies„ den <hi rendition="#fr">natuͤrlichen Fortgang<lb/> „des menſchlichen Geiſtes, der ſich aus einem<lb/> „gewiſſen Mittelpunkt zu allem bilden kann.</hi>„<lb/> Es kommt nie auf eine Menge bloßer Zahlen, ſon-<lb/> dern auf die Guͤltigkeit und Progreßion ihrer Be-<lb/> deutung: nie auf eine Menge ſchwacher Subjekte,<lb/> ſondern auf Kraͤfte an, mit denen ſie wuͤrken.<lb/> Dieſe wuͤrken eben im ſimpelſten Verhaͤltniß am<lb/> ſtaͤrkſten; und nur <hi rendition="#fr">die</hi> Bande umfangen alſo das<lb/> ganze Geſchlecht, die von Einem Punkte der Ver-<lb/> knuͤpfung ausgehen.</p><lb/> <p>Jch laſſe mich in keine weitere Gruͤnde dieſes<lb/> einſtaͤmmigen Urſprungs ein: daß z. E. noch keine<lb/> <fw place="bottom" type="sig">O</fw><fw place="bottom" type="catch">wahren</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [209/0215]
ausbreitet: es kommt in ein ander Land — es
kommt ſchon als Volk hinein — wie weiſer! wie
ſichrer! Viel an Anzahl, mit gehaͤrteten Koͤrpern,
mit verſuchten Seelen, ja mit dem ganzen Scha-
tze von Erfahrungen ihrer Vorfahren beerbt —
wie vielfach alſo verſtaͤrkte und verdoppelte Seelen!
Nun ſind ſie faͤhig, ſich bald zu Landgeſchoͤpfen
dieſer Gegend zu vervollkommen! ſie werden in
kurzem ſo eingebohren, als die Thiere des Clima
mit Lebensart, Denkart und Sprache — beweiſet
nicht aber eben dies„ den natuͤrlichen Fortgang
„des menſchlichen Geiſtes, der ſich aus einem
„gewiſſen Mittelpunkt zu allem bilden kann.„
Es kommt nie auf eine Menge bloßer Zahlen, ſon-
dern auf die Guͤltigkeit und Progreßion ihrer Be-
deutung: nie auf eine Menge ſchwacher Subjekte,
ſondern auf Kraͤfte an, mit denen ſie wuͤrken.
Dieſe wuͤrken eben im ſimpelſten Verhaͤltniß am
ſtaͤrkſten; und nur die Bande umfangen alſo das
ganze Geſchlecht, die von Einem Punkte der Ver-
knuͤpfung ausgehen.
Jch laſſe mich in keine weitere Gruͤnde dieſes
einſtaͤmmigen Urſprungs ein: daß z. E. noch keine
wahren
O
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |