Herbart, Johann Friedrich: Lehrbuch zur Psychologie. 2. Aufl. Königsberg, 1834.ser
Unterschied unter den Vorstellungen -- die man in todte Man erinnere sich der Vorstellungen auf der statischen 43. Sind aber die appercipirten Vorstellungen nicht, Die appercipirende Masse kann wieder durch eine andre ser
Unterschied unter den Vorstellungen — die man in todte Man erinnere sich der Vorstellungen auf der statischen 43. Sind aber die appercipirten Vorstellungen nicht, Die appercipirende Masse kann wieder durch eine andre <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0040" n="32"/> ser Unterschied unter den Vorstellungen — die man in todte<lb/> und lebendige einzutheilen geneigt seyn möchte — gehen kann.</p><lb/> <p>Man erinnere sich der Vorstellungen auf der statischen<lb/> Schwelle (16). Diese sind zwar nichts weniger als todt,<lb/> aber in dem Hemmungsverhältnisse, worin sie sich befinden,<lb/> vermögen sie nicht, durch ihr eignes Streben zum Steigen<lb/> irgend etwas außzurichten. Durch die Verbindungen, in<lb/> denen sie stehn, können sie in diesem Zustande gleichwohl<lb/> reproducirt werden; und von jenen mächtigern Massen wer-<lb/> den sie oft in ganzen Haufen und Reihen hervorgezogen<lb/> und zurückgetrieben, gleichwie wenn jemand in einem Buche<lb/> blätterte.</p><lb/> <p>43. Sind aber die appercipirten Vorstellungen nicht,<lb/> wenigstens nicht alle, auf der statischen Schwelle, so leiden<lb/> von ihnen die appercipirenden Massen einige Gewalt; auch<lb/> können die letztern von andern Seiten her einer Hemmung<lb/> unterworsen werden. Alsdann wird die innere Wahrneh-<lb/> mung gestört, und daraus schon wird das Unsichere und<lb/> Schwankende derselben erklärlich.</p><lb/> <p>Die appercipirende Masse kann wieder durch eine andre<lb/> appercipirt werden. Allein sollte dies so fortgehn, so müß-<lb/> ten mehrere Vorstellungsmassen von beträchtlich abgestufter<lb/> Stärke vorhanden seyn. Daher ist es schon etwas seltenes,<lb/> daß die innere Wahrnehmung auf die zweyte Potenz steige;<lb/> und nur durch philosophische Begriffe wird diese Reihe als<lb/> eine solche gedacht, die ins Unendliche könnte verlängert<lb/> werden.</p> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [32/0040]
ser Unterschied unter den Vorstellungen — die man in todte
und lebendige einzutheilen geneigt seyn möchte — gehen kann.
Man erinnere sich der Vorstellungen auf der statischen
Schwelle (16). Diese sind zwar nichts weniger als todt,
aber in dem Hemmungsverhältnisse, worin sie sich befinden,
vermögen sie nicht, durch ihr eignes Streben zum Steigen
irgend etwas außzurichten. Durch die Verbindungen, in
denen sie stehn, können sie in diesem Zustande gleichwohl
reproducirt werden; und von jenen mächtigern Massen wer-
den sie oft in ganzen Haufen und Reihen hervorgezogen
und zurückgetrieben, gleichwie wenn jemand in einem Buche
blätterte.
43. Sind aber die appercipirten Vorstellungen nicht,
wenigstens nicht alle, auf der statischen Schwelle, so leiden
von ihnen die appercipirenden Massen einige Gewalt; auch
können die letztern von andern Seiten her einer Hemmung
unterworsen werden. Alsdann wird die innere Wahrneh-
mung gestört, und daraus schon wird das Unsichere und
Schwankende derselben erklärlich.
Die appercipirende Masse kann wieder durch eine andre
appercipirt werden. Allein sollte dies so fortgehn, so müß-
ten mehrere Vorstellungsmassen von beträchtlich abgestufter
Stärke vorhanden seyn. Daher ist es schon etwas seltenes,
daß die innere Wahrnehmung auf die zweyte Potenz steige;
und nur durch philosophische Begriffe wird diese Reihe als
eine solche gedacht, die ins Unendliche könnte verlängert
werden.
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