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Helmholtz, Hermann von: Über die Erhaltung der Kraft. Berlin, 1847.

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uns die Körper aus Atomen gebildet, welche selbst aus
differenten Theilchen bestehen, (chemischen Elementen,
Electricitäten etc.) so können an einem solchen Atom drei-
erlei Arten von Bewegungen unterschieden werden, näm-
lich 1) Verschiebung des Schwerpuncts, 2) Drehung um
den Schwerpunct, 3) Verschiebungen der Theilchen des
Atoms gegeneinander. Die beiden ersteren würden durch
die Kräfte der Nachbaratome ausgeglichen werden, und
sich deshalb auf diese in Wellenform fortpflanzen, eine
Fortpflanzungsart, welche wohl der Strahlung, nicht aber
der Leitung der Wärme entspricht. Bewegungen der
einzelnen Theile des Atoms gegen einander, würden sich
durch die innerhalb des Atoms befindlichen Kräfte ausglei-
chen, und die Nachbaratome nur langsam in Mitbewegung
setzen können, wie eine schwingende Saite die andere,
dafür aber selbst eine gleiche Quantität Bewegung verlie-
ren; diese Art der Fortpflanzung scheint der der geleiteten
Wärme ähnlich zu sein. Auch ist im Allgemeinen klar,
dass solche Bewegungen in den Atomen Aenderungen in
den Molecülarkräften, also Ausdehnung und Aenderung des
Aggregatzustands, hervorbringen können; welcher Art aber
diese Bewegungen seien, zu bestimmen, dazu fehlen uns
alle Anhaltspuncte, auch ist für unseren Zweck die Einsicht
der Möglichkeit hinreichend, dass die Wärmeerscheinungen
als Bewegungen gefasst werden können. Die Erhaltung
der Kraft würde bei dieser Bewegung so weit stattfinden,
als bisher die Erhaltung der Quantität des Wärmestoffs er-
kannt ist, nämlich bei allen Erscheinungen der Leitung und
Strahlung aus einem Körper zu dem andern, bei der Bin-
dung und Entbindung von Wärme durch Aenderung des
Aggregatzustandes.

uns die Körper aus Atomen gebildet, welche selbst aus
differenten Theilchen bestehen, (chemischen Elementen,
Electricitäten etc.) so können an einem solchen Atom drei-
erlei Arten von Bewegungen unterschieden werden, näm-
lich 1) Verschiebung des Schwerpuncts, 2) Drehung um
den Schwerpunct, 3) Verschiebungen der Theilchen des
Atoms gegeneinander. Die beiden ersteren würden durch
die Kräfte der Nachbaratome ausgeglichen werden, und
sich deshalb auf diese in Wellenform fortpflanzen, eine
Fortpflanzungsart, welche wohl der Strahlung, nicht aber
der Leitung der Wärme entspricht. Bewegungen der
einzelnen Theile des Atoms gegen einander, würden sich
durch die innerhalb des Atoms befindlichen Kräfte ausglei-
chen, und die Nachbaratome nur langsam in Mitbewegung
setzen können, wie eine schwingende Saite die andere,
dafür aber selbst eine gleiche Quantität Bewegung verlie-
ren; diese Art der Fortpflanzung scheint der der geleiteten
Wärme ähnlich zu sein. Auch ist im Allgemeinen klar,
dass solche Bewegungen in den Atomen Aenderungen in
den Molecülarkräften, also Ausdehnung und Aenderung des
Aggregatzustands, hervorbringen können; welcher Art aber
diese Bewegungen seien, zu bestimmen, dazu fehlen uns
alle Anhaltspuncte, auch ist für unseren Zweck die Einsicht
der Möglichkeit hinreichend, dass die Wärmeerscheinungen
als Bewegungen gefasst werden können. Die Erhaltung
der Kraft würde bei dieser Bewegung so weit stattfinden,
als bisher die Erhaltung der Quantität des Wärmestoffs er-
kannt ist, nämlich bei allen Erscheinungen der Leitung und
Strahlung aus einem Körper zu dem andern, bei der Bin-
dung und Entbindung von Wärme durch Aenderung des
Aggregatzustandes.

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[31/0041] uns die Körper aus Atomen gebildet, welche selbst aus differenten Theilchen bestehen, (chemischen Elementen, Electricitäten etc.) so können an einem solchen Atom drei- erlei Arten von Bewegungen unterschieden werden, näm- lich 1) Verschiebung des Schwerpuncts, 2) Drehung um den Schwerpunct, 3) Verschiebungen der Theilchen des Atoms gegeneinander. Die beiden ersteren würden durch die Kräfte der Nachbaratome ausgeglichen werden, und sich deshalb auf diese in Wellenform fortpflanzen, eine Fortpflanzungsart, welche wohl der Strahlung, nicht aber der Leitung der Wärme entspricht. Bewegungen der einzelnen Theile des Atoms gegen einander, würden sich durch die innerhalb des Atoms befindlichen Kräfte ausglei- chen, und die Nachbaratome nur langsam in Mitbewegung setzen können, wie eine schwingende Saite die andere, dafür aber selbst eine gleiche Quantität Bewegung verlie- ren; diese Art der Fortpflanzung scheint der der geleiteten Wärme ähnlich zu sein. Auch ist im Allgemeinen klar, dass solche Bewegungen in den Atomen Aenderungen in den Molecülarkräften, also Ausdehnung und Aenderung des Aggregatzustands, hervorbringen können; welcher Art aber diese Bewegungen seien, zu bestimmen, dazu fehlen uns alle Anhaltspuncte, auch ist für unseren Zweck die Einsicht der Möglichkeit hinreichend, dass die Wärmeerscheinungen als Bewegungen gefasst werden können. Die Erhaltung der Kraft würde bei dieser Bewegung so weit stattfinden, als bisher die Erhaltung der Quantität des Wärmestoffs er- kannt ist, nämlich bei allen Erscheinungen der Leitung und Strahlung aus einem Körper zu dem andern, bei der Bin- dung und Entbindung von Wärme durch Aenderung des Aggregatzustandes.

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Zitationshilfe: Helmholtz, Hermann von: Über die Erhaltung der Kraft. Berlin, 1847, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/helmholtz_erhaltung_1847/41>, abgerufen am 22.11.2024.