Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.Baum-Garten. braucht. Wie auch in Ohren-Sausen/ den Rauchdurch einen Trichter in die Ohren genommen/ zu Rei- nigung des Mundes (in Mund-Säfften) wie auch insonderheit den Magen zu stärcken in einen Beutel mit Wein oder Bier gesotten/ äusserlich übergeleget. Wie daraus ein herrlich Gurgel-Wasser zu machen/ besiehe in Beschreibung der Mohr-Rüben. 3. Horminum (Sclarea) Scharley. Dessen sind drey oder viererley/ wann es gesäet/ ste- Die Wein-Händler die wissen sich des- 4. Thymus, Thymian/ Römischer Quendel. Wird von seinen Schößlein gepflantzet/ so man und
Baum-Garten. braucht. Wie auch in Ohren-Sauſen/ den Rauchdurch einen Trichter in die Ohren genommen/ zu Rei- nigung des Mundes (in Mund-Saͤfften) wie auch inſonderheit den Magen zu ſtärcken in einen Beutel mit Wein oder Bier geſotten/ äuſſerlich uͤbergeleget. Wie daraus ein herrlich Gurgel-Waſſer zu machen/ beſiehe in Beſchreibung der Mohr-Ruͤben. 3. Horminum (Sclarea) Scharley. Deſſen ſind drey oder viererley/ wann es geſaͤet/ ſte- Die Wein-Haͤndler die wiſſen ſich deſ- 4. Thymus, Thymian/ Roͤmiſcher Quendel. Wird von ſeinen Schoͤßlein gepflantzet/ ſo man und
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Baum-Garten.
braucht. Wie auch in Ohren-Sauſen/ den Rauch
durch einen Trichter in die Ohren genommen/ zu Rei-
nigung des Mundes (in Mund-Saͤfften) wie auch
inſonderheit den Magen zu ſtärcken in einen Beutel
mit Wein oder Bier geſotten/ äuſſerlich uͤbergeleget.
Wie daraus ein herrlich Gurgel-Waſſer zu machen/
beſiehe in Beſchreibung der Mohr-Ruͤben.
3. Horminum (Sclarea) Scharley.
Deſſen ſind drey oder viererley/ wann es geſaͤet/ ſte-
hets ein Jahr uͤber ehe es gebrauchet werden kan/
wächſt gern an einen warmen Ort/ wird dann ferner
durchs Zerreiſſen der Pflantzen oder durch ſeinen
Saamen ſelbſt vermehret/ iſt an Geſtalt wie weiſſe
Salbey/ mit weiß blaufarbigen Bluͤmlein/ wil offte
und viel begoſſen ſeyn/ bluͤhet im Majo, Junio und
Julio.
Die Wein-Haͤndler die wiſſen ſich deſ-
ſen dem Wein eine ſchoͤne Farbe und lieb-
lichen Geruch zu geben/ mit Hollunder-
Bluͤth vermiſchet/ und in den Wein gehan-
gen/ zu bedienen.
4. Thymus, Thymian/ Roͤmiſcher Quendel.
Wird von ſeinen Schoͤßlein gepflantzet/ ſo man
ihn aber ſaͤen wil/ muß man den Saamen mit denen
Bluͤmlein zugleich auffſam̃len/ weiln ſie ſich nicht
von einander theilen laſſen/ und werden alſo zuſam-
men eingeſtreuet/ wil auch offt und vielmahl begoſ-
ſen/ und beſchnitten werden/ etliche ſetzen ihn auch
wohl in den Keller/ bleibt im Lande aber beſſer und
ſchoͤner. Wird viel in die gebratene Fiſche geſteckt
und giebt den Speiſen einen angenehmen Geſchmack/
und
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