Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

APRILIS.
so stecket nur ein Stöcklein in ein Loch/ sonsten wer-
den sie im wachsen verhindert/ blühen im Junio und
Julio.

Es ist hiebey auch nicht zu vergessen/ daß/ wann
man den Saamen gesäet/ man den Boden fest zu-
sammen treten soll/ sonsten der Saame in luckern
Erdreich gar leichtlich verdirbt; Er muß auch zu
Mittags begossen werden/ und nicht Abends und
Morgens wie die andern Gewächse/ will auch fleis-
sig vom Unkraut gereiniget/ aber allein mit den Hän-
den/ und nicht mit einem Eisen berühret seyn.

Basilgen ist gut/ wann sie noch grün/ zum Salat/
mit der auffgetrockneten werden die Speisen gewür-
tzet.

Dann es erwärmet im andern Grad/ zertheilet/
reiniget die Lunge/ befördert die Monat-Zeit. Wenn
mans viel riecht/ thut einen der Kopf wehe.

2. Isopus, Jsop.

Wird nun auch gesäet/ folglich durch Theilung
der Stöcke/ auch wohl durch Schnittlinge weiter
vermehret. Hat spitzige Blätter wie Lavendel/
schöne blaue/ und roth-leibfarbige Blümlein/ wil auf
keinen gemisteten und feisten Boden wachsen/ steht
gern in freyer Lufft/ da die Sonn wohl beykommen
kan/ muß verpflantzet werden/ wenn Tag und Nacht
im Frühling gleich seyn/ und wird im Augusto be-
schnitten. Jst auch ein gut Küchen-Kraut/ und
giebt einen schönen Geruch/ blühet im Julio und
Augusto.

Wird in Brust-Träncken/ zum Husten/ verschleim-
ten Lungen und Keichen/ wie bekannt/ nützlich ge-

braucht.

APRILIS.
ſo ſtecket nur ein Stoͤcklein in ein Loch/ ſonſten wer-
den ſie im wachſen verhindert/ bluͤhen im Junio und
Julio.

Es iſt hiebey auch nicht zu vergeſſen/ daß/ wann
man den Saamen geſaͤet/ man den Boden feſt zu-
ſammen treten ſoll/ ſonſten der Saame in luckern
Erdreich gar leichtlich verdirbt; Er muß auch zu
Mittags begoſſen werden/ und nicht Abends und
Morgens wie die andern Gewaͤchſe/ will auch fleiſ-
ſig vom Unkraut gereiniget/ aber allein mit den Hän-
den/ und nicht mit einem Eiſen beruͤhret ſeyn.

Baſilgen iſt gut/ wann ſie noch gruͤn/ zum Salat/
mit der auffgetrockneten werden die Speiſen gewuͤr-
tzet.

Dann es erwaͤrmet im andern Grad/ zertheilet/
reiniget die Lunge/ befoͤrdert die Monat-Zeit. Wenn
mans viel riecht/ thut einen der Kopf wehe.

2. Iſopus, Jſop.

Wird nun auch geſaͤet/ folglich durch Theilung
der Stoͤcke/ auch wohl durch Schnittlinge weiter
vermehret. Hat ſpitzige Blaͤtter wie Lavendel/
ſchoͤne blaue/ und roth-leibfarbige Bluͤmlein/ wil auf
keinen gemiſteten und feiſten Boden wachſen/ ſteht
gern in freyer Lufft/ da die Sonn wohl beykommen
kan/ muß verpflantzet werden/ wenn Tag und Nacht
im Fruͤhling gleich ſeyn/ und wird im Auguſto be-
ſchnitten. Jſt auch ein gut Kuͤchen-Kraut/ und
giebt einen ſchoͤnen Geruch/ bluͤhet im Julio und
Auguſto.

Wird in Bruſt-Traͤncken/ zum Huſten/ verſchleim-
ten Lungen und Keichen/ wie bekannt/ nuͤtzlich ge-

braucht.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0236" n="220"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">APRILIS.</hi></fw><lb/>
&#x017F;o &#x017F;tecket nur ein Sto&#x0364;cklein in ein Loch/ &#x017F;on&#x017F;ten wer-<lb/>
den &#x017F;ie im wach&#x017F;en verhindert/ blu&#x0364;hen im Junio und<lb/>
Julio.</p><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t hiebey auch nicht zu verge&#x017F;&#x017F;en/ daß/ wann<lb/>
man den Saamen ge&#x017F;a&#x0364;et/ man den Boden fe&#x017F;t zu-<lb/>
&#x017F;ammen treten &#x017F;oll/ &#x017F;on&#x017F;ten der Saame in luckern<lb/>
Erdreich gar leichtlich verdirbt; Er muß auch zu<lb/>
Mittags bego&#x017F;&#x017F;en werden/ und nicht Abends und<lb/>
Morgens wie die andern Gewa&#x0364;ch&#x017F;e/ will auch flei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ig vom Unkraut gereiniget/ aber allein mit den Hän-<lb/>
den/ und nicht mit einem Ei&#x017F;en beru&#x0364;hret &#x017F;eyn.</p><lb/>
            <p>Ba&#x017F;ilgen i&#x017F;t gut/ wann &#x017F;ie noch gru&#x0364;n/ zum Salat/<lb/>
mit der auffgetrockneten werden die Spei&#x017F;en gewu&#x0364;r-<lb/>
tzet.</p><lb/>
            <p>Dann es erwa&#x0364;rmet im andern Grad/ zertheilet/<lb/>
reiniget die Lunge/ befo&#x0364;rdert die Monat-Zeit. Wenn<lb/>
mans viel riecht/ thut einen der Kopf wehe.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>2. <hi rendition="#aq">I&#x017F;opus,</hi> <hi rendition="#fr">J&#x017F;op.</hi></head><lb/>
            <p>Wird nun auch ge&#x017F;a&#x0364;et/ folglich durch Theilung<lb/>
der Sto&#x0364;cke/ auch wohl durch Schnittlinge weiter<lb/>
vermehret. Hat &#x017F;pitzige Bla&#x0364;tter wie Lavendel/<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ne blaue/ und roth-leibfarbige Blu&#x0364;mlein/ wil auf<lb/>
keinen gemi&#x017F;teten und fei&#x017F;ten Boden wach&#x017F;en/ &#x017F;teht<lb/>
gern in freyer Lufft/ da die Sonn wohl beykommen<lb/>
kan/ muß verpflantzet werden/ wenn Tag und Nacht<lb/>
im Fru&#x0364;hling gleich &#x017F;eyn/ und wird im Augu&#x017F;to be-<lb/>
&#x017F;chnitten. J&#x017F;t auch ein gut Ku&#x0364;chen-Kraut/ und<lb/>
giebt einen &#x017F;cho&#x0364;nen Geruch/ blu&#x0364;het im Julio und<lb/>
Augu&#x017F;to.</p><lb/>
            <p>Wird in Bru&#x017F;t-Tra&#x0364;ncken/ zum Hu&#x017F;ten/ ver&#x017F;chleim-<lb/>
ten Lungen und Keichen/ wie bekannt/ nu&#x0364;tzlich ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">braucht.</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[220/0236] APRILIS. ſo ſtecket nur ein Stoͤcklein in ein Loch/ ſonſten wer- den ſie im wachſen verhindert/ bluͤhen im Junio und Julio. Es iſt hiebey auch nicht zu vergeſſen/ daß/ wann man den Saamen geſaͤet/ man den Boden feſt zu- ſammen treten ſoll/ ſonſten der Saame in luckern Erdreich gar leichtlich verdirbt; Er muß auch zu Mittags begoſſen werden/ und nicht Abends und Morgens wie die andern Gewaͤchſe/ will auch fleiſ- ſig vom Unkraut gereiniget/ aber allein mit den Hän- den/ und nicht mit einem Eiſen beruͤhret ſeyn. Baſilgen iſt gut/ wann ſie noch gruͤn/ zum Salat/ mit der auffgetrockneten werden die Speiſen gewuͤr- tzet. Dann es erwaͤrmet im andern Grad/ zertheilet/ reiniget die Lunge/ befoͤrdert die Monat-Zeit. Wenn mans viel riecht/ thut einen der Kopf wehe. 2. Iſopus, Jſop. Wird nun auch geſaͤet/ folglich durch Theilung der Stoͤcke/ auch wohl durch Schnittlinge weiter vermehret. Hat ſpitzige Blaͤtter wie Lavendel/ ſchoͤne blaue/ und roth-leibfarbige Bluͤmlein/ wil auf keinen gemiſteten und feiſten Boden wachſen/ ſteht gern in freyer Lufft/ da die Sonn wohl beykommen kan/ muß verpflantzet werden/ wenn Tag und Nacht im Fruͤhling gleich ſeyn/ und wird im Auguſto be- ſchnitten. Jſt auch ein gut Kuͤchen-Kraut/ und giebt einen ſchoͤnen Geruch/ bluͤhet im Julio und Auguſto. Wird in Bruſt-Traͤncken/ zum Huſten/ verſchleim- ten Lungen und Keichen/ wie bekannt/ nuͤtzlich ge- braucht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/236
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/236>, abgerufen am 21.11.2024.