Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.Cap. II. Vom Erdreich. seyn/ und doch nicht gleich alle Hoffnung zu künffti-gen ersprießlichen Garten-Bau sincken lassen muß/ weilen man noch wohl einen ungeschlachten Grund durch fleißige Arbeit und taugliche Tüngung bessern/ und zur Garten-Lust beqvem machen kan/ dann ihr euch für allen Dingen des Grundes oder Erdreichs erkundigen und dessen Verbesserung auf den Fall an die Hand nehmen müsset. Jst der Grund zu leimicht/ zu sandich/ oder zu wäs- Dann ist er leimicht/ kan er mit Sand/ der san- Oder lasset euch etliche Gruben ein paar Ellen Wollet ihr euch folglich der Güte eures Grun- gut/
Cap. II. Vom Erdreich. ſeyn/ und doch nicht gleich alle Hoffnung zu kuͤnffti-gen erſprießlichen Garten-Bau ſincken laſſen muß/ weilen man noch wohl einen ungeſchlachten Grund durch fleißige Arbeit und taugliche Tuͤngung beſſern/ und zur Garten-Luſt beqvem machen kan/ dann ihr euch fuͤr allen Dingen des Grundes oder Erdreichs erkundigen und deſſen Verbeſſerung auf den Fall an die Hand nehmen muͤſſet. Jſt der Grund zu leimicht/ zu ſandich/ oder zu waͤſ- Dann iſt er leimicht/ kan er mit Sand/ der ſan- Oder laſſet euch etliche Gruben ein paar Ellen Wollet ihr euch folglich der Guͤte eures Grun- gut/
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Cap. II. Vom Erdreich.
ſeyn/ und doch nicht gleich alle Hoffnung zu kuͤnffti-
gen erſprießlichen Garten-Bau ſincken laſſen muß/
weilen man noch wohl einen ungeſchlachten Grund
durch fleißige Arbeit und taugliche Tuͤngung beſſern/
und zur Garten-Luſt beqvem machen kan/ dann ihr
euch fuͤr allen Dingen des Grundes oder Erdreichs
erkundigen und deſſen Verbeſſerung auf den Fall an
die Hand nehmen muͤſſet.
Jſt der Grund zu leimicht/ zu ſandich/ oder zu waͤſ-
ſerich/ oder andern Ungelegenheiten unterworffen/
muͤſſet ihr ſolchen Mangel durch Fleiß erſetzen;
Dann iſt er leimicht/ kan er mit Sand/ der ſan-
diche mit guter ſchwartzer Erde verbeſſert/ und das
Waſſer mit aufgeworffenen Graben abgefuͤhret
werden.
Oder laſſet euch etliche Gruben ein paar Ellen
tieff im Garten-Platz graben/ fuͤllet ſolche Gruben
mit guten alten Miſt/ Mooß/ Aſchen/ ſo von der
Waͤſche oder Baͤuche kommen/ und der daraus ge-
grabenen Erde wieder zu/ laſſet es alſo untereinan-
der ein drey oder vier Wochen liegen/ grabet hernach
alles mit einander noch einmahl um/ ebnet und ver-
theilts im Garten/ ſo werdet ihr ein mild-muͤrb- und
fruchtbares Erdreich uͤberkommen.
Wollet ihr euch folglich der Guͤte eures Grun-
des erkundigen/ ſo grabet mit der Spade etwas Er-
de auff/ bleibt die Erde an der Spade anhangen/ ſo
iſt ſie ungeſchlacht und untauglich; Oder grabet ein
Loch/ fuͤllet ſolches alſo fort mit der draußgegrabe-
nen Erde wieder zu/ bleibt euch nach geſchehener
Fuͤllung etwas von der Erde uͤbrig/ ſo iſt der Grund
gut/
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