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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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FEBRUARIUS.
10. Hypericum, Johannis-Kraut.

Jst ein kleines Bäumlein/ zweyerley Art: Roth
und weiß/ gleichet an der Gestalt dem Wermuth/
ohne daß er breitere Blätter hat/ und einen langen
Stengel. Der weisse trägt zwischen den Blät-
tern weisse/ gleich St. Johannis-Kraut Blättern/
dornichte Blumen/ so sehr zierlich und anmuthig
stehen; der rothe aber hat rothe Stengel/ wann
man ein Wasser davon distilliren will/ muß er im
Majo gesammlet werden/ wann man ihn aber zur
Küchen gebrauchen wil/ sammlet man ihn im Herbst/
wann er verblühet hat. Wird aus den Wurtzel-
Schößling erzeugt und jetzo in sandige lose Erde
versetzet/ kan des Winters wohl im Garten blei-
ben.

Jst ein herrliches Wund-Kraut/ wie auch
gegen dem Stein und Würme in Milch ge-
sotten/ oder äusserlich über geleget/ dienlich;
Die Geburt zu befördern/ wird ein Rauch
davon gemacht und auffm hohlen Stuhl
beygebracht.

11. Lentiscus, Mastichs-Baum.

Jst hier ein seltzamer Baum/ wird aus Jtalien
zu uns gebracht/ muß des Winters wohl verwah-
ret werden/ giebt schöne Blätter an rothen Stielen/
allhie kan man solchen/ weil es ein hartes Holtz ist/
wenig fortpflantzen/ als nur durchs Einlegen/ Plini-
us
nennet dessen Saamen murciolum.

Einen Zahnstocher aus diesem Holtz ge-
macht/ wird zum Zahn-Wehe sehr gelobet/

wann
FEBRUARIUS.
10. Hypericum, Johannis-Kraut.

Jſt ein kleines Bäumlein/ zweyerley Art: Roth
und weiß/ gleichet an der Geſtalt dem Wermuth/
ohne daß er breitere Blaͤtter hat/ und einen langen
Stengel. Der weiſſe traͤgt zwiſchen den Blaͤt-
tern weiſſe/ gleich St. Johannis-Kraut Blättern/
dornichte Blumen/ ſo ſehr zierlich und anmuthig
ſtehen; der rothe aber hat rothe Stengel/ wann
man ein Waſſer davon diſtilliren will/ muß er im
Majo geſammlet werden/ wann man ihn aber zur
Kuͤchen gebrauchen wil/ ſammlet man ihn im Herbſt/
wann er verbluͤhet hat. Wird aus den Wurtzel-
Schoͤßling erzeugt und jetzo in ſandige loſe Erde
verſetzet/ kan des Winters wohl im Garten blei-
ben.

Jſt ein herrliches Wund-Kraut/ wie auch
gegen dem Stein und Wuͤrme in Milch ge-
ſotten/ oder aͤuſſerlich uͤber geleget/ dienlich;
Die Geburt zu befoͤrdern/ wird ein Rauch
davon gemacht und auffm hohlen Stuhl
beygebracht.

11. Lentiſcus, Maſtichs-Baum.

Jſt hier ein ſeltzamer Baum/ wird aus Jtalien
zu uns gebracht/ muß des Winters wohl verwah-
ret werden/ giebt ſchoͤne Blaͤtter an rothen Stielen/
allhie kan man ſolchen/ weil es ein hartes Holtz iſt/
wenig fortpflantzen/ als nur durchs Einlegen/ Plini-
us
nennet deſſen Saamen murciolum.

Einen Zahnſtocher aus dieſem Holtz ge-
macht/ wird zum Zahn-Wehe ſehr gelobet/

wann
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[136/0152] FEBRUARIUS. 10. Hypericum, Johannis-Kraut. Jſt ein kleines Bäumlein/ zweyerley Art: Roth und weiß/ gleichet an der Geſtalt dem Wermuth/ ohne daß er breitere Blaͤtter hat/ und einen langen Stengel. Der weiſſe traͤgt zwiſchen den Blaͤt- tern weiſſe/ gleich St. Johannis-Kraut Blättern/ dornichte Blumen/ ſo ſehr zierlich und anmuthig ſtehen; der rothe aber hat rothe Stengel/ wann man ein Waſſer davon diſtilliren will/ muß er im Majo geſammlet werden/ wann man ihn aber zur Kuͤchen gebrauchen wil/ ſammlet man ihn im Herbſt/ wann er verbluͤhet hat. Wird aus den Wurtzel- Schoͤßling erzeugt und jetzo in ſandige loſe Erde verſetzet/ kan des Winters wohl im Garten blei- ben. Jſt ein herrliches Wund-Kraut/ wie auch gegen dem Stein und Wuͤrme in Milch ge- ſotten/ oder aͤuſſerlich uͤber geleget/ dienlich; Die Geburt zu befoͤrdern/ wird ein Rauch davon gemacht und auffm hohlen Stuhl beygebracht. 11. Lentiſcus, Maſtichs-Baum. Jſt hier ein ſeltzamer Baum/ wird aus Jtalien zu uns gebracht/ muß des Winters wohl verwah- ret werden/ giebt ſchoͤne Blaͤtter an rothen Stielen/ allhie kan man ſolchen/ weil es ein hartes Holtz iſt/ wenig fortpflantzen/ als nur durchs Einlegen/ Plini- us nennet deſſen Saamen murciolum. Einen Zahnſtocher aus dieſem Holtz ge- macht/ wird zum Zahn-Wehe ſehr gelobet/ wann

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/152>, abgerufen am 21.11.2024.