Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

Blumen-Garten.
Diese können wie auch die Stichbeer ebenmäßig
versetzt werden/ beyde können die Scheere wohl ver-
tragen/ und wann sie zum Alter gelangen/ werden
sie unformlich und unfruchtbar/ darum man ihnen
stets das Holtz benehmen muß. Sie mögen zwar
allen Grund wohl vertragen/ sollen sie aber an san-
dichten Orten nicht welck werden/ und ihr Laub fal-
len lassen/ müssen sie begossen werden.

Die darauf wachsende Beerlein sind zu
vielen Dingen nützlich/ werden an Hüner
gekochet/ und mit Zucker eingesetzt. Rohe
kühlen sie sehr/ eingemachte weniger und
sind den Magen sehr angenehm/ werden
im Durchlauff/ Rothen-Ruhr/ überlauffen-
der Gall/ hitzigen Fiebern/ Faulnissen und
Durst mit Nutzen gebraucht. Die weissen
oder blauen/ weil sie nicht säuerlich/ also
kühlen sie weniger.

8. Stich- oder Stachel-Beeren.

Werden auch durchs Zerrissen der Wurtzeln fort
und an die Geländer gesetzet/ auch zu kleinen Bäum-
lein erzogen.

Ehe deren Beeren reiff/ sind sie an jun-
gen Hünern und Lamm-Fleisch sehr ange-
nehm zu essen/ werden auch wohl mit Ey-
ern in der Pfannen gerührt und genossen.

9. Der Spanische-Dorn.

Bleibet über Winter grün/ hat aber im Som-
mer von Raupen viel Anfechtung/ wird durch den
Saamen oder Beeren zu wege gebracht/ und in die-
sem Monat versetzet/ schicket sich sehr wohl zu Hecken.

10. Hype-
J 4

Blumen-Garten.
Dieſe koͤnnen wie auch die Stichbeer ebenmaͤßig
verſetzt werden/ beyde koͤnnen die Scheere wohl ver-
tragen/ und wann ſie zum Alter gelangen/ werden
ſie unformlich und unfruchtbar/ darum man ihnen
ſtets das Holtz benehmen muß. Sie moͤgen zwar
allen Grund wohl vertragen/ ſollen ſie aber an ſan-
dichten Orten nicht welck werden/ und ihr Laub fal-
len laſſen/ muͤſſen ſie begoſſen werden.

Die darauf wachſende Beerlein ſind zu
vielen Dingen nuͤtzlich/ werden an Huͤner
gekochet/ und mit Zucker eingeſetzt. Rohe
kuͤhlen ſie ſehr/ eingemachte weniger und
ſind den Magen ſehr angenehm/ werden
im Durchlauff/ Rothen-Ruhr/ uͤberlauffen-
der Gall/ hitzigen Fiebern/ Faulniſſen und
Durſt mit Nutzen gebraucht. Die weiſſen
oder blauen/ weil ſie nicht ſaͤuerlich/ alſo
kuͤhlen ſie weniger.

8. Stich- oder Stachel-Beeren.

Werden auch durchs Zerriſſen der Wurtzeln fort
und an die Gelaͤnder geſetzet/ auch zu kleinen Baͤum-
lein erzogen.

Ehe deren Beeren reiff/ ſind ſie an jun-
gen Huͤnern und Lamm-Fleiſch ſehr ange-
nehm zu eſſen/ werden auch wohl mit Ey-
ern in der Pfannen geruͤhrt und genoſſen.

9. Der Spaniſche-Dorn.

Bleibet uͤber Winter gruͤn/ hat aber im Som-
mer von Raupen viel Anfechtung/ wird durch den
Saamen oder Beeren zu wege gebracht/ und in die-
ſem Monat verſetzet/ ſchicket ſich ſehr wohl zu Hecken.

10. Hype-
J 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0151" n="135"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Blumen-Garten.</hi></fw><lb/>
Die&#x017F;e ko&#x0364;nnen wie auch die Stichbeer ebenma&#x0364;ßig<lb/>
ver&#x017F;etzt werden/ beyde ko&#x0364;nnen die Scheere wohl ver-<lb/>
tragen/ und wann &#x017F;ie zum Alter gelangen/ werden<lb/>
&#x017F;ie unformlich und unfruchtbar/ darum man ihnen<lb/>
&#x017F;tets das Holtz benehmen muß. Sie mo&#x0364;gen zwar<lb/>
allen Grund wohl vertragen/ &#x017F;ollen &#x017F;ie aber an &#x017F;an-<lb/>
dichten Orten nicht welck werden/ und ihr Laub fal-<lb/>
len la&#x017F;&#x017F;en/ mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie bego&#x017F;&#x017F;en werden.</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#fr">Die darauf wach&#x017F;ende Beerlein &#x017F;ind zu<lb/>
vielen Dingen nu&#x0364;tzlich/ werden an Hu&#x0364;ner<lb/>
gekochet/ und mit Zucker einge&#x017F;etzt. Rohe<lb/>
ku&#x0364;hlen &#x017F;ie &#x017F;ehr/ eingemachte weniger und<lb/>
&#x017F;ind den Magen &#x017F;ehr angenehm/ werden<lb/>
im Durchlauff/ Rothen-Ruhr/ u&#x0364;berlauffen-<lb/>
der Gall/ hitzigen Fiebern/ Faulni&#x017F;&#x017F;en und<lb/>
Dur&#x017F;t mit Nutzen gebraucht. Die wei&#x017F;&#x017F;en<lb/>
oder blauen/ weil &#x017F;ie nicht &#x017F;a&#x0364;uerlich/ al&#x017F;o<lb/>
ku&#x0364;hlen &#x017F;ie weniger.</hi> </p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>8. <hi rendition="#fr">Stich- oder Stachel-Beeren.</hi></head><lb/>
              <p>Werden auch durchs Zerri&#x017F;&#x017F;en der Wurtzeln fort<lb/>
und an die Gela&#x0364;nder ge&#x017F;etzet/ auch zu kleinen Ba&#x0364;um-<lb/>
lein erzogen.</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#fr">Ehe deren Beeren reiff/ &#x017F;ind &#x017F;ie an jun-<lb/>
gen Hu&#x0364;nern und Lamm-Flei&#x017F;ch &#x017F;ehr ange-<lb/>
nehm zu e&#x017F;&#x017F;en/ werden auch wohl mit Ey-<lb/>
ern in der Pfannen geru&#x0364;hrt und geno&#x017F;&#x017F;en.</hi> </p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>9. <hi rendition="#fr">Der Spani&#x017F;che-Dorn.</hi></head><lb/>
              <p>Bleibet u&#x0364;ber Winter gru&#x0364;n/ hat aber im Som-<lb/>
mer von Raupen viel Anfechtung/ wird durch den<lb/>
Saamen oder Beeren zu wege gebracht/ und in die-<lb/>
&#x017F;em Monat ver&#x017F;etzet/ &#x017F;chicket &#x017F;ich &#x017F;ehr wohl zu Hecken.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">J 4</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">10. <hi rendition="#aq">Hype</hi>-</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[135/0151] Blumen-Garten. Dieſe koͤnnen wie auch die Stichbeer ebenmaͤßig verſetzt werden/ beyde koͤnnen die Scheere wohl ver- tragen/ und wann ſie zum Alter gelangen/ werden ſie unformlich und unfruchtbar/ darum man ihnen ſtets das Holtz benehmen muß. Sie moͤgen zwar allen Grund wohl vertragen/ ſollen ſie aber an ſan- dichten Orten nicht welck werden/ und ihr Laub fal- len laſſen/ muͤſſen ſie begoſſen werden. Die darauf wachſende Beerlein ſind zu vielen Dingen nuͤtzlich/ werden an Huͤner gekochet/ und mit Zucker eingeſetzt. Rohe kuͤhlen ſie ſehr/ eingemachte weniger und ſind den Magen ſehr angenehm/ werden im Durchlauff/ Rothen-Ruhr/ uͤberlauffen- der Gall/ hitzigen Fiebern/ Faulniſſen und Durſt mit Nutzen gebraucht. Die weiſſen oder blauen/ weil ſie nicht ſaͤuerlich/ alſo kuͤhlen ſie weniger. 8. Stich- oder Stachel-Beeren. Werden auch durchs Zerriſſen der Wurtzeln fort und an die Gelaͤnder geſetzet/ auch zu kleinen Baͤum- lein erzogen. Ehe deren Beeren reiff/ ſind ſie an jun- gen Huͤnern und Lamm-Fleiſch ſehr ange- nehm zu eſſen/ werden auch wohl mit Ey- ern in der Pfannen geruͤhrt und genoſſen. 9. Der Spaniſche-Dorn. Bleibet uͤber Winter gruͤn/ hat aber im Som- mer von Raupen viel Anfechtung/ wird durch den Saamen oder Beeren zu wege gebracht/ und in die- ſem Monat verſetzet/ ſchicket ſich ſehr wohl zu Hecken. 10. Hype- J 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/151
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/151>, abgerufen am 21.11.2024.