ten angesteckt hat, als daß ein Natursohn ihr ihn so ungenossen sein lebenlang überlassen sollte.
Uebrigens studier ich hier immer mehr die Schiffahrt, und streiche öfters an der Küste her- um. Zu Korsika bin ich auch schon gewesen, und das rauhe Volk gefält mir: es liegt Stoff darinn. Es kömmt kein Schiff an, und geht keins ab, das ich nicht ausforsche. Und so be- schäftigt sich auch noch meine bildende Kunst mit der See; ich habe die eine Skitze, wo ich den Biondello niederstoße, im Großen angelegt.
Den Helden Doria besuch ich fleißig, und lerne viel aus seinen Gesprächen; er will mir wohl, das seh ich aus seinen Mienen und Ge- behrden und seiner Offenherzigkeit. Er weiß, wer ich bin, und Fulvia und ihr Gemahl wissen es mit Lucinden; ich bin gleich anfangs von ei- nem meiner Landesleute verrahten worden, der mich erkannte. In Venedig blieb ich eher ver- borgen, während des Kriegs mit den Türken,
und
ten angeſteckt hat, als daß ein Naturſohn ihr ihn ſo ungenoſſen ſein lebenlang uͤberlaſſen ſollte.
Uebrigens ſtudier ich hier immer mehr die Schiffahrt, und ſtreiche oͤfters an der Kuͤſte her- um. Zu Korſika bin ich auch ſchon geweſen, und das rauhe Volk gefaͤlt mir: es liegt Stoff darinn. Es koͤmmt kein Schiff an, und geht keins ab, das ich nicht ausforſche. Und ſo be- ſchaͤftigt ſich auch noch meine bildende Kunſt mit der See; ich habe die eine Skitze, wo ich den Biondello niederſtoße, im Großen angelegt.
Den Helden Doria beſuch ich fleißig, und lerne viel aus ſeinen Geſpraͤchen; er will mir wohl, das ſeh ich aus ſeinen Mienen und Ge- behrden und ſeiner Offenherzigkeit. Er weiß, wer ich bin, und Fulvia und ihr Gemahl wiſſen es mit Lucinden; ich bin gleich anfangs von ei- nem meiner Landesleute verrahten worden, der mich erkannte. In Venedig blieb ich eher ver- borgen, waͤhrend des Kriegs mit den Tuͤrken,
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ten angeſteckt hat, als daß ein Naturſohn ihr ihn
ſo ungenoſſen ſein lebenlang uͤberlaſſen ſollte.
Uebrigens ſtudier ich hier immer mehr die
Schiffahrt, und ſtreiche oͤfters an der Kuͤſte her-
um. Zu Korſika bin ich auch ſchon geweſen,
und das rauhe Volk gefaͤlt mir: es liegt Stoff
darinn. Es koͤmmt kein Schiff an, und geht
keins ab, das ich nicht ausforſche. Und ſo be-
ſchaͤftigt ſich auch noch meine bildende Kunſt mit
der See; ich habe die eine Skitze, wo ich den
Biondello niederſtoße, im Großen angelegt.
Den Helden Doria beſuch ich fleißig, und
lerne viel aus ſeinen Geſpraͤchen; er will mir
wohl, das ſeh ich aus ſeinen Mienen und Ge-
behrden und ſeiner Offenherzigkeit. Er weiß,
wer ich bin, und Fulvia und ihr Gemahl wiſſen
es mit Lucinden; ich bin gleich anfangs von ei-
nem meiner Landesleute verrahten worden, der
mich erkannte. In Venedig blieb ich eher ver-
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[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello01_1787/262>, abgerufen am 25.11.2024.
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