Heine, Heinrich. Deutschland. Ein Wintermährchen. In: Ders.: Neue Gedichte, 1. Auflage. Hamburg, 1844.Hochaufgestapelt im dritten Saal Sind Schwerter, Streitäxte, Speere, Harnische, Helme, von Silber und Stahl, Altfränkische Feuergewehre. Sehr wenig Kanonen, jedoch genug Um eine Trophee zu bilden. Hoch ragt daraus eine Fahne hervor, Die Farbe ist schwarz-roth-gülden. Der Kaiser bewohnt den vierten Saal. Schon seit Jahrhunderten sitzt er Auf steinernem Stuhl, am steinernen Tisch, Das Haupt auf den Armen stützt er. Sein Bart, der bis zur Erde wuchs, Ist roth wie Feuerflammen, Zuweilen zwinkert er mit dem Aug', Zieht manchmal die Braunen zusammen. Hochaufgestapelt im dritten Saal Sind Schwerter, Streitäxte, Speere, Harnische, Helme, von Silber und Stahl, Altfränkische Feuergewehre. Sehr wenig Kanonen, jedoch genug Um eine Trophee zu bilden. Hoch ragt daraus eine Fahne hervor, Die Farbe ist schwarz-roth-gülden. Der Kaiser bewohnt den vierten Saal. Schon seit Jahrhunderten sitzt er Auf steinernem Stuhl, am steinernen Tisch, Das Haupt auf den Armen stützt er. Sein Bart, der bis zur Erde wuchs, Ist roth wie Feuerflammen, Zuweilen zwinkert er mit dem Aug’, Zieht manchmal die Braunen zusammen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0069" n="345"/> <lg type="poem"> <lg> <l>Hochaufgestapelt im dritten Saal</l><lb/> <l>Sind Schwerter, Streitäxte, Speere,</l><lb/> <l>Harnische, Helme, von Silber und Stahl,</l><lb/> <l>Altfränkische Feuergewehre.</l><lb/> </lg> <lg> <l>Sehr wenig Kanonen, jedoch genug</l><lb/> <l>Um eine Trophee zu bilden.</l><lb/> <l>Hoch ragt daraus eine Fahne hervor,</l><lb/> <l>Die Farbe ist schwarz-roth-gülden.</l><lb/> </lg> <lg> <l>Der Kaiser bewohnt den vierten Saal.</l><lb/> <l>Schon seit Jahrhunderten sitzt er</l><lb/> <l>Auf steinernem Stuhl, am steinernen Tisch,</l><lb/> <l>Das Haupt auf den Armen stützt er.</l><lb/> </lg> <lg> <l>Sein Bart, der bis zur Erde wuchs,</l><lb/> <l>Ist roth wie Feuerflammen,</l><lb/> <l>Zuweilen zwinkert er mit dem Aug’,</l><lb/> <l>Zieht manchmal die Braunen zusammen.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [345/0069]
Hochaufgestapelt im dritten Saal
Sind Schwerter, Streitäxte, Speere,
Harnische, Helme, von Silber und Stahl,
Altfränkische Feuergewehre.
Sehr wenig Kanonen, jedoch genug
Um eine Trophee zu bilden.
Hoch ragt daraus eine Fahne hervor,
Die Farbe ist schwarz-roth-gülden.
Der Kaiser bewohnt den vierten Saal.
Schon seit Jahrhunderten sitzt er
Auf steinernem Stuhl, am steinernen Tisch,
Das Haupt auf den Armen stützt er.
Sein Bart, der bis zur Erde wuchs,
Ist roth wie Feuerflammen,
Zuweilen zwinkert er mit dem Aug’,
Zieht manchmal die Braunen zusammen.
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Zitationshilfe: | Heine, Heinrich. Deutschland. Ein Wintermährchen. In: Ders.: Neue Gedichte, 1. Auflage. Hamburg, 1844, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen1_1844/69>, abgerufen am 22.07.2024. |