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Heine, Heinrich. Deutschland. Ein Wintermährchen. In: Ders.: Neue Gedichte, 1. Auflage. Hamburg, 1844.

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Auch unsre schöne Poesie
Erlischt, sie ist schon ein wenig
Erloschen; mit andern Königen stirbt
Auch Freiligraths Mohrenkönig.
"Der Enkel wird essen und trinken genug,
Doch nicht in beschaulicher Stille;
Es poltert heran ein Spektakelstück,
Zu Ende geht die Idylle.
"O, könntest du schweigen, ich würde dir
Das Buch des Schicksals entsiegeln,
Ich ließe dir spätere Zeiten seh'n
In meinen Zauberspiegeln.
"Was ich den sterblichen Menschen nie
Gezeigt, ich möcht' es dir zeigen:
Die Zukunft deines Vaterlands -
Doch ach! du kannst nicht schweigen!"
Auch unsre schöne Poesie
Erlischt, sie ist schon ein wenig
Erloschen; mit andern Königen stirbt
Auch Freiligraths Mohrenkönig.
„Der Enkel wird essen und trinken genug,
Doch nicht in beschaulicher Stille;
Es poltert heran ein Spektakelstück,
Zu Ende geht die Idylle.
„O, könntest du schweigen, ich würde dir
Das Buch des Schicksals entsiegeln,
Ich ließe dir spätere Zeiten seh’n
In meinen Zauberspiegeln.
„Was ich den sterblichen Menschen nie
Gezeigt, ich möcht’ es dir zeigen:
Die Zukunft deines Vaterlands –
Doch ach! du kannst nicht schweigen!“
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[406/0130] Auch unsre schöne Poesie Erlischt, sie ist schon ein wenig Erloschen; mit andern Königen stirbt Auch Freiligraths Mohrenkönig. „Der Enkel wird essen und trinken genug, Doch nicht in beschaulicher Stille; Es poltert heran ein Spektakelstück, Zu Ende geht die Idylle. „O, könntest du schweigen, ich würde dir Das Buch des Schicksals entsiegeln, Ich ließe dir spätere Zeiten seh’n In meinen Zauberspiegeln. „Was ich den sterblichen Menschen nie Gezeigt, ich möcht’ es dir zeigen: Die Zukunft deines Vaterlands – Doch ach! du kannst nicht schweigen!“

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich. Deutschland. Ein Wintermährchen. In: Ders.: Neue Gedichte, 1. Auflage. Hamburg, 1844, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen1_1844/130>, abgerufen am 22.12.2024.